Der Kampf in der im Vorfeld des Spieltags von Catania-Spielertrainer Cosimo Attorre als „Haifischbecken“ titulierten Spitzengruppe der Fußball-Kreisliga A brachte am Sonntag mit dem Tabellenzweiten einen durchaus glücklichen Sieger hervor. Durch einen 1:0-Sieg im Liga-Schlager gegen die sechstplatzierte SGEH wurde selbige (vorerst) aus dem sprichwörtlichen Bassin entfernt. Es dauerte allerdings bis zur Nachspielzeit, ehe ein Foulelfmeter für die Entscheidung an der Jesinger Allee sorgte. Der eingewechselte Michele Canova war im Strafraum von den Beinen geholt worden, und Ex-Landesligaspieler Michele Latte hatte sich die Chance nicht entgehen lassen.
Zuvor hatten die knapp 100 Zuschauer ein höchst unterhaltsames Duell auf Augenhöhe gesehen. Die Gäste von der Alb spielten auf dem „Wembley“-Kunstrasen munter mit, verteidigten besonders in der ersten Halbzeit ziemlich hoch und agierten torgefährlich. Dennis Oswald und Luca Lamparter scheiterten in der 16. Minute jedoch per Doppel-Chance an ACC-Schlussmann Kevin Dravetz. Auf der Gegenseite fand der mit einer Erkältung angeschlagen ins Spiel gegangene Cosimo Attorre zweimal seinen Meister in SGEH-Goalie Gunnar Hekel (18.), der in einer späteren Szene nochmal im Mittelpunkt stehen sollte (siehe Infokasten). Vielmehr Torraumszenen gab es im ersten Spielabschnitt freilich nicht. Zu sehr neutralisierten sich beide Teams schon im Mittelfeld. Zudem agierten die Catanesi bei ihrem Umschaltspiel zu behäbig.
Nach dem Seitenwechsel brachten die Rosso-Blu mit der Einwechslung von Canova und später auch von Daniele Attorre weitere Offensivqualität auf den Platz. Das Tor blieb aber für beide Teams wie vernagelt. Cosimo Attore (79.) prüfte die Aluminiumqualität des Torpfostens ebenso wie auf der Gegenseite Tim Kammerer (82.). Nicht nur den Spielern, auch dem hervorragend leitenden (Bezirksliga-)Schiedsrichter Thomas Schlotter aus Fellbach gefiel die Partie: „Das war ein cooler, ausgeglichener und fairer Kick.“ ACC-Coach Cosimo Attorre bedankte sich besonders bei seiner Defensivabteilung: „Was die Viererkette und die beiden Sechser gegen diese gute SGEH gelaufen sind, ist phantastisch.“ SGEH-Coach Dirk Wüllbier haderte mit der Chancenverwertung seines Teams: „Wir haben das hier richtig gut gemacht, aber zu viele Chancen nicht verwertet.“
SFD fehlt der Killerinstinkt
Auch die zweite Partie mit Teck-Beteiligung war eine im „Haifischbecken“. Die Dettinger, nur drei Punkte hinter Catania auf Rang drei platziert, bekamen es am Sonntag mit der fünftplatzierten SGM Höllbach zu tun – und hatte damit eigentlich kein Problem. Jedoch wies das Verhältnis von erspielten Chancen zu erfolgreichen Abschlüssen bei den SFD ein signifikantes Ungleichgewicht auf. Will heißen: zu viele Chancen, zu wenig Tore. Hinzu kam noch, dass die Gäste per Sonntagsschuss aus 25 Metern in Führung gegangen waren. Florian Gautsch und ein Doppelschlag von Gabriele Rizzo sorgten jedoch für einen ungefährdeten Sieg. SFD-Fußball-Boss Christian Renz: „Wir brauchen zu viel Zeit bis zur Entscheidung.“
SVN nicht bei 100 Prozent
Eine erneute Niederlage musste der SV Nabern am Sonntag verkraften. Gegen Tabellenhinterbänkler 1. FC Frickenhausen II unterlagen die Grün-Weißen auf eigenem Geläuf mit 1:2 (1:1). Geht es nach einigen am Oberen Wasen anwesenden Zuschauern, war es eine Partie der Kategorie „Not gegen Elend“.
Beide Teams boten wenig berauschende Fußballkost. Die Naberner Führung durch Hüseyin Kisa (6.) egalisierte Fabian Weber. Den Frickenhausener Siegtreffer markierte Marvin Schweizer in der Schlussminute. „Wir hatten durchaus Chancen, trafen dann aber entweder den Pfosten oder den Torspieler“, klärte ein frustrierter Ex-Funktionär- und -spieler Marco Kunze auf, der am vergangenen Dienstag auf der Abteilungsversammlung abgelöst worden war (siehe Infokasten).
Türkspor hadert, Nabern wählt, Hekel gewinnt
Formtief: Des einen Freud’ – des anderen Leid. Tabellenführer Türkspor Nürtingen nimmt sich gerade ein kleines Formtief, verlor am Sonntag daheim am HöGy 2:5 gegen Hinterbänkler VfB Neuffen. Spielleiter Ferhat Ayhan: „Wir haben in der Defensive einige Ausfälle, die wir nicht kompensieren können.“
Personalien: Nicht kompensiert, sondern erneuert, hat der SV Nabern seine Fußballabteilung. Abteilungssprecher Dominik Adler trat ebenso wenig neu an wie der Sportliche Leiter Marco Kunze und Uli Veil, seit gefühlten 30 Jahren Jugendleiter. Mann der Stunde ist nun Chris Wilke, der die Sportliche Leitung über alle Mannschaften hat und als Sprecher der Abteilung fungiert. Ihm zur Seite stehen Tony Kuke (Wirtschaft), Luca Sterr (Finanzen) und Marc Schmid (Technik).
Fairplay: Gefeiert wurde am Sonntag bei der Partie des ACC gegen die SGEH deren Goalie Gunnar Hekel. Nach einem Schuss von Catanias Antonio Potenza entschied der Unparteiische zunächst auf Abstoß. Mitten in die Proteste der Rosso-Blu hob Hekel die Hand und teilte dem Schiedsrichter mit, dass er den Ball berührt habe – worauf hin es einen Eckball gab. Ein Musterbeispiel von „Fairplay geht vor“. wai