Lokalsport
Catania will über den Kulthügel in ​Richtung Titel

Fußball Der AC Catania Kirchheim gastiert in der Kreisliga A2 am Nürtinger Waldheim. Verfolger SF Dettingen muss mit einem entspannten Gegner rechnen. Von Reimund Elbe

Dürfen die Spieler von Tabellenführer AC Catania auch an diesem Wochenende wieder jubeln? Nach dem 7:0 über den FV 09 Nürtingen geht es nun zum SPV Nürtingen. Foto: Markus Brändli

Das Ziel verlockend nah, auf dem Weg dahin warten jedoch noch einige Windungen – und das Waldheim. Tabellenführer AC Catania Kirchheim rückt am Sonntagnachmittag auf der altehrwürdigen Stätte der Sportvereinigung 05 Nürtingen an. Direkt nach dem eher lockeren 7:0 gegen einen noch viel mehr darbenden SPV-Nachbarn FV 09 bietet sich somit den Kirchheimern die nächste Gelegenheit für drei Zähler gegen einen Nürtinger Traditionsverein.

Cosimo Attorre ahnt, dass nicht nur technischer Feinschliff fürs Punkten beim Abstiegskandidaten ausreichen könnte. „Wir wollen unseren Kampfgeist unter Beweis stellen“, kündigt der Routinier vorsorglich an. Der Liga-Erste dürfte auf Widerstand treffen: Der Sportvereinigung droht nach einem vereinshistorischen Höhenflug inklusive Bezirksliga-Aufenthalt aktuell der freie Fall in die unterste Liga der Region. „Es liegt an uns“, merkt der kickende Coach an, der nach einem Abschmelzen des Vorsprungs an der Ligaspitze endgültig in den Habachtmodus gewechselt ist. 

Wenn Attorre und Kollegen am Sonntagabend nach dem Match auf dem Waldheim ihre Smartphones zücken, wird das fußballerische Hauptinteresse dem Ausgang der Partie zwischen dem direkten Catania-Verfolger SF Dettingen und dem TSV Weilheim gelten. Patzen die Sportfreunde und siegt der ACC, wäre dies auf jeden Fall ein vorentscheidender Moment im Rennen ums Bezirksliga-Ticket. 

Dettingen mit großem Kader

Besondere Momente gibt es am Sonntag für Roland Schumacher. Der einstige Oberligastürmer des VfL Kirchheim wird auf viele Bekannte treffen. „Ich bin Ur-Weilheimer, deshalb ist dieses Spiel etwas ganz Besonderes“, verdeutlicht der aktuelle Dettinger Interimstrainer. Die Emotionen werden sich jedoch vermutlich eher aufs Match beschränken. „Wir haben gegen Weilheim das Hinspiel 0:1 verloren, deshalb gilt es hier etwas gutzumachen“, fordert Schumacher. Hintergedanke: Es soll der Druck auf Tabellenführer AC Catania beibehalten werden. „Personell sind wir jedenfalls fürs Spiel gut aufgestellt“, frohlockt der SFD-Coach. 

Salvatore De Rosa kann angesichts der Tabellensituation – der TSV Weilheim belegt Platz fünf – dem Nachbarschaftstreffen an der Bundesstraße 465 etwas entspannter entgegenblicken: „Wir werden das Derby angehen wie jedes andere Spiel auch, der Druck liegt sowieso nicht bei uns, sondern beim Gegner. Wir haben jedenfalls einen Matchplan, und den wollen wir umsetzen.“ Vermutlich wird De Rosa wohl auf ein offensiv orientiertes taktisches Konzept setzen, zumal bei einem optimalen Restrundenverlauf durchaus noch die Vizemeisterschaft ein Thema werden könnte. 

Patrick Kölle ist schon ein paar Wochen im Fußball-Metier unterwegs. Misserfolge kann der scheidende Spielertrainer des TV Neidlingen folglich einordnen. Den Groll über die fade Kost bei der 0:2-Niederlage in Frickenhausen hat er dem Vernehmen nach verdaut. „Man ärgert sich eben über schlechte Spiele“, wirbt der Torjäger um Verständnis.

Lieblingsgegner für den TVN

Am Sonntag rückt der einstige Bezirksliga-Dauerbrenner TSV Neckartailfingen im Kirschtal an. Kölle: „In den vergangenen Jahren haben wir mit dem TV Neidlingen nie gegen den TSV verloren, dabei soll es auch in meinem letzten Spiel gegen die Neckartailfinger bleiben.“ Der Neidlinger Rasen befindet sich aktuell in einem guten Zustand, das Team wolle laut Kölle „eine andere Einstellung“ an den Tag legen. 

Für die SGEH steht nach drei Niederlagen in Serie das Thema Stabilisieren im Vordergrund. Der Job beim Tabellenvierten ist allerdings anspruchsvoll – auch weil Robin Hiller beim Gegner mitmischt. Nach zweieinhalb Jahren beim SV Bonlanden agiert der Angreifer seit der Rückrunde wieder für seinen Heimatklub. „Mit Robin wollen wir unseren Aufwärtstrend auch gegen die SGEH fortsetzen“, formuliert Bempflingens Sprecher Harry Altenhof die entsprechende Hoffnung.