Cosimo Attorre fühlte sich für Momente so, als ob ihm Flügel wachsen würden. Nach dem Schluss-pfiff der Kreisliga A-Partie auf dem Neuenhauser Betzenberg wurde der Catania-Spielertrainer am Sonntagnachmittag von Mitspielern und Betreuern einfach mal so in die Luft geworfen. Das Wurf-Kollektiv machten einen guten Job, denn der Erfolgscoach landete sicher auf zahlreichen Armen und Händen. Sechs Tage nach seinem 40. Geburtstag ließen Feiernde somit Attorre erneut hochleben – der emotionale Höhepunkt für die Kirchheimer Fußballer nach dem 5:2-Sieg bei der SGM Aichtal, was Meisterschaft plus Bezirksliga-Aufstieg zementierte.
Mit hupenden Autos fuhr der feiernde Catania-Tross kurz vor 19 Uhr Richtung Kirchheim los. Bei einem gemeinsamen Abendessen in einem Restaurant klang der besondere Tag aus. „Es ist ein wunderschöner Augenblick in unserer Vereinsgeschichte“, sprudelte es aus Coach Attorre heraus. Es sei summa summarum eine schwere Saison gewesen, bis zu fünf Teams hätten das Zeug dazu gehabt, Meister zu werden.
Nur kurz gewackelt
Marco D’ Onofrio hatte den ACC auf dem Betzenberg in Führung gebracht, Alexander Murr glich kurz vor der Pause aus. Dann zogen die Kirchheimer allerdings die Zügel an. Bis zur 71. Minute erhöhte Catania auf 5:1. Die ganze Miete. So konnte Staffelleiter Rudi Cserny gegen 17 Uhr zur Ehrung schreiten. Unter kräftigem Applaus nahmen Daniele Attorre und Maurizio Latte stellvertretend für die Mannschaft den Lohn entgegen. „Wir verlieren gerne ein Derby, wenn wir am Ende den Wimpel in der Hand haben“, scherzte Cosimo Attorre und spielte damit auf die 1:2-Niederlage am 16. Mai in Weilheim an.
Aus Weilheim und Dettingen, also von der direkten Konkurrenz um Tabellenplatz eins, kommen derweil Glückwünsche an den neuen Titelträger. Für Roland Schuhmacher ist der erste Tabellenplatz die Folge der stabilsten Leistung aller Teams in der Liga. „Glückwünsch an Cosimo und seine Jungs“, so der einstige Oberliga-Fußballer. Auch bei einem Catania-Patzer wäre die Sache entschieden gewesen, denn die Sportfreunde Dettingen unterlagen beim Tabellendritten TV Bempflingen mit 1:3. Wenige Minuten vor Schluss keimte nach dem 1:2-Anschlusstreffer durch Gabriele Rizzo wieder Hoffnung bei den Gästen auf, doch Gideon Hoster traf für Bempflingen kurz vor dem Abpfiff zum Endstand.
TSVW ohne Wimpernzucken
Salvatore De Rosa reiht sich in die Reihe der Gratulanten ein. „Catania ist verdientermaßen Meister geworden“, kommentierte der Weilheimer Trainer am Sonntagabend den neuen Fakt im Titelkampf. Wer aus 29 Partien 75 Punkte hole, stünde „völlig zurecht“ ganz oben. De Rosa musste unterdessen einen Rückschlag im Kampf um Tabellenplatz drei hinnehmen. Die Bempflinger verteidigten mit ihrem Sieg gegen Dettingen dank des besseren Torverhältnisses ihre Position im Tableau. Die Weilheimer erledigten ihren Job beim FC Frickenhausen II ohne Wimpernzucken, siegten mit 5:1 und bleiben somit Tabellenvierter.
Patrick Kölle hat zu seinem letzten Heimauftritt als Neidlinger Spielertrainer zwar keinen Treffer beigesteuert, doch mit einem 2:1 über die TSV Oberensingen II die Partie erfolgreich gestaltet. Nils Faustmann legte im Fernduell um die Liga-Torjägerkrone immerhin einen Treffer drauf, Konkurrent Max Pradler (VfB Neuffen) traf beim 4:0 gegen die SGM Höllbach allerdings zweifach.
Die Sportgemeinschaft Erkenbrechtsweiler/Hochwang ging beim TSV Neckartailfingen zwischenzeitlich 2:1 in Führung, es traf der zum VfB Neuffen wechselnde Florian Lenuzza. In der Schlussphase verlor die SGEH dann allerdings die Spielkontrolle. Das 3:5 hatte jedoch keine tabellarischen Folgen, die Sportgemeinschaft geht als Liga-Fünfte in den letzten Spieltag.