Lokalsport
Catania steht nach 23 Jahren wieder im Finale

Fußball-Bezirkspokal Der SC Geislingen II geht beim 5:0 im Halbfinale in Kirchheim in der zweiten Spielhälfte unter. Von Klaus-Dieter Leib

Keine halben Sachen: Die Kirchheimer Catanesi haben sich mit einem 5:0 gegen die Geislinger Reserve ins Finale um den Bezirkspokal geschossen. Foto: Tobias Tropper

Mit einer eindrucksvollen Vorstellung und einem 5:0-Erfolg gegen den SC Geislingen II hat der AC Catania Kirchheim den Einzug ins Fußball-Bezirkspokalfinale am 30. Mai in Harthausen geschafft. Dort trifft der A-Ligist auf den Bezirksliga-Spitzenreiter FV Neuhausen, der am Sonntag mit einem 1:0 den 1. FC Frickenhausen bezwang.

Geislingens Trainer Patrick Sührck wollte nach dem Schlusspfiff vom gutleitenden Schiedsrichter Andreas Holzbauer nichts schönreden: „Wir haben uns unter Wert verkauft und auch in dieser Höhe völlig verdient verloren.“ Die Statistik unterstrich die Dominanz der Gastgeber: 23 Kirchheimer Torabschlüssen standen ganze zwei Versuche der Gäste gegenüber. Catania-Spielertrainer Cosimo Attorre war am Ende mächtig stolz auf seine Jungs: „Wir haben all das umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten.“

Vor 250 Zuschauern war der Kreisliga A-Spitzenreiter von Beginn an die dominierende Mannschaft, die Geislingen schon in der Anfangsphase mächtig unter Druck setzte. Nur der Führungstreffer ließ noch etwas auf sich warten, obwohl es an guten Chancen nicht mangelte. „Wir hätten vor dem Führungstreffer eigentlich schon mit 2:0 führen müssen“, war der AC-Coach mit der Chancenverwertung im ersten Spielabschnitt alles andere als zufrieden.

In der ersten halben Stunde war es allerdings nicht einfach, gegen die bis zu diesem Zeitpunkt gut stehende Geislinger Abwehr ein Durchkommen zu finden. Gefährlich wurde es meist durch Distanzschüsse von Carmelo Trumino, der zweimal am Geislinger Keeper Kevin Ströhle scheiterte (18., 24.) und einmal das Leder nur um Zentimeter am Tor vorbei schoss (27.). Die größte Chance zur Catania-Führung hatte Daniele Attorre, dessen abgefälschter Schuss an die Unterkante der Querlatte ging (29.). In der letzten Viertelstunde der ersten Hälfte wurde der Druck der Hausherren immer stärker, und die Führung ließ dann auch nicht mehr lange auf sich warten. Nach einer schönen Einzelleistung von Michele Latte, der sich an der linken Strafraumgrenze glänzend durchsetzen konnte, fand sein abgefälschter Schuss den Weg ins Tor zur mehr als verdienten 1:0-Führung (45. +1).

Nach dem Seitenwechsel dasselbe Bild: Die Gastgeber waren weiter die spielbestimmende Mannschaft und erwischten einen Auftakt nach Maß. Nach einem Eckball von Cosimo Attorre stand Michele Latte, der kleinste Spieler auf dem Platz, am langen Pfosten völlig frei und hatte keine Mühe, den Ball aus kürzester Distanz per Kopf zum 2:0 über die Torlinie zu drücken (53.).

„Das zweite Tor fiel zu früh, und nach dem dritten Treffer brachen bei uns alle Dämme“, meinte Geislingens Trainer. Der Jubel über den zweiten Treffer war noch nicht verhallt, da setzte Marco D’Onofrio zu einem Solo an, umspielte drei Gegenspieler und hämmerte die Kugel zum 3:0 in die Maschen (57.). Danach kamen die überforderten Gäste zur ersten und einzigen Torchance durch Nelson Okoye Okoye. Der Geislinger Torjäger (25 Saisontore) setzte den Ball am langen Eck vorbei (65.). Ansonsten war Catania-Torhüter Kevin Dravetz nahezu beschäftigungslos. „Ich hätte auch in Urlaub gehen können“, meinte Dravetz mit einem Augenzwinkern.

Obwohl die Partie schon längst entschieden war, hatten die Gastgeber weiter Lust, Tore zu schießen. Allen voran Carmelo Trumino. Nach einer mustergültigen Vorlage von Daniele Attorre lief der 24-Jährige alleine aufs Geislinger Tor zu und schob das Leder elegant zum 4:0 am Geislinger Torwart vorbei ins Tor (68.). Nur wenige Minuten später zirkelte erneut Trumino einen Freistoß aus spitzem Winkel über den verdutzten Gäste-Keeper zum 5:0 ins Netz (76.). „Es wurde Zeit. Wir haben nach 23 Jahren endlich einmal wieder das Bezirkspokalfinale erreicht“, freute sich der AC-Coach über eine tadellose Leistung seiner Mannschaft.