Nach nur einem Jahr Abstinenz feiert die Fußball-Kreisliga B, Staffel 6 ihr Comeback. Bis auf den TSV Beuren II, der mit dem Aufstiegsrennen mutmaßlich nichts zu tun haben wird, ist die Liga ausnahmslos mit Teams aus der Teckregion bestückt. Für Marc Schmohl, Sportchef der SG Owen/Unterlenningen, ist es mit Abstand die stärkste B-Liga: „Die Staffel 6 ist die Champions League der B-Ligen.“
Fast die Hälfte aller Teams macht sich mehr oder weniger berechtige Hoffnungen auf den Aufsteig. Weil es aufgrund der Verbandsneustruktur in dieser Runde keine Relegationsspiele gibt, kann nur der Tabellenerste aufsteigen. Einen Topfavoriten gibt es in dieser Saison nicht. Von den Vereinsvertretern wurden die größten Chancen für den Aufstieg dem amtierenden Vizemeister VfL Kirchheim II sowie dem TSV Ötlingen und Kreisliga-A-Absteiger SV Nabern eingeräumt.
Beim VfL Kirchheim II gibt es enstprechend nur ein Ziel: den Aufstieg. Nachdem die Teckstädter im Juni in der Relegation gescheitert waren, soll nun ein neuer Anlauf genommen werden. Bis auf den Abgang von Mannschaftskapitän Mathieu Baudouin zum AC Catania Kirchheim, ist der Kader zusammen geblieben. Einen kleine Vorteil gegenüber der Voraison sieht VfL-Coach Patrick Reus darin, dass es in dieser starken Liga noch mehr Teams gibt, die sich gegenseitig die Punkte abnehmen werden.
Neustart in Nabern
Nach einer für den SV Nabern enttäuschenden Saison hat Sportchef Christopher Wilke klare Ziele für die kommende Spielzeit: „Wir sind sehr unzufrieden mit der vergangenen Saison und peilen den Wiederaufstieg an.“ Dafür hat der SV Nabern personelle Veränderungen vorgenommen. Neben Abgängen wie Hüseyin Kisa, Tim Lämmle, Ismail Kisa, Oguzhan Ileli (alle zu den SF Dettingen), Jakob Oelkrug (SGOH) und Felix Rueß (TSV Wendlingen) gibt es auch einige spannende Zugänge. Darunter Paul Schrievers, Timo Bühler, Lars Wiest und Jakim Kromer vom TSV Weilheim II sowie Yahaya Ali vom AC Catania Kirchheim und die beiden Spieler aus der eigenen Jugend, Samuel Hölzel und Marvin Kammerer. Mit diesen Veränderungen blickt der SV Nabern optimistisch auf die kommende Saison und hofft, die Enttäuschung der vergangenen hinter sich lassen zu können.
Routiniers im Rübholz
Auch im Rübholz gibt es nur ein Ziel. „Wir wollen aufsteigen“, sagt der Ötlinger Trainer Pasquale Spagnuolo. In den vergangenen zwei Jahren war der TSVÖ immer nah dran, aber gereicht hat es bisher noch nicht. Von den Neuzugängen ist der Ötlinger Übungsleiter überzeugt, dass sie seine Mannschaft weiter bringen werden. Mit Torjäger Sascha Foschi und Torwart Giuseppe Spagnuolo konnten zwei routinierte Spieler verpflichtet werden.
Der FC Kirchheim geht in sein drittes Jahr seit der Gründung und für den neuen Coach Mato Kalfic gibt es nur ein Ziel: „Wir sind jetzt reif für den Aufstieg.“ Dabei legt der 53-Jährige großen Wert auf eine gute Vorbereitung, weshalb seine Mannschaft auch nicht beim Teckbotenpokal teilgenommen hat: „Das hätte nur unsere Vorbereitung gestört.“ Von möglichen Kontrahenten will der FC-Coach nicht viel wissen: „Die anderen Mannschaften interessieren mich nicht. Wir konzentrieren uns nur auf uns.“
Die SGM Owen/Unterlenningen befindet sich aktuell im Umbruch, da viele Leistungsträger und Führungsspieler ihre Laufbahn beendet haben. Dennoch wollen die Verantwortlichen um den Aufstieg mitspielen. „Das wird sehr schwer werden, denn für mich haben bis zu sechs Teams die Chance aufsteigen“, vermutet Marc Schmohl. Für das neue spielende Trainerduo Kevin Rieke/Julian Deuschle sind Qualität und Potenzial im Kader vorhanden, um ganz vorne mitzuspielen zu können.
Der Schlierbacher Trainer Benedetto Savoca findet es richtig schade, dass es in dieser Saison keine Relegationsspiele gibt: „Ich kann diese Entscheidung einfach nicht nachvollzeihen.“ Mit seiner Mannschaft will Savoca besser abschneiden als in der vergangenen Runde, als der TSV Schlierbach den vierten Tabellenplatz belegte. Weil einige junge Spieler hinzugekommen sind, muss der TSVS-Coach erst einmal schauen, wie sich seine Mannschaft in den ersten Spielen präsentieren wird.
Bei der TG Kirchheim könnte der kleine Kader in dieser Saison zum Problem werden. Den beidenTrainern Israfil Kilic und Tiago Santos Araujo steht gerade einmal ein 18 Mann starker Kader zur Verfügung. Trotzdem ist das Ziel eine Platzierung unter den ersten fünf. „Wenn wir komplett sind, haben wir eine richtig gute Mannschaft“, sagt Trainer Santos Araujo, wohl wissend, dass seine Mannschaft an spielerischer Qualität verliert, wenn zwei, drei Stammkräfte ausfallen.
Der größte Wunsch von Hamit Geckin, dem Trainer des TSV Oberlenningen, ist eine verletzungsfreie Runde: „Wir hoffen auf eine Saison ohne größere Blessuren. Dies war uns in den vergangenen Jahren leider nicht erspart geblieben.“ Von der sportlichen Seite wollen die Oberlenninger besser abschneiden als in der Vorsaison, die der TSVO als Achter beendete. „Wir möchten uns mit dem kompletten Kader weiterentwickeln und an die erfolgreichen Partien aus der Rückrunde anknüpfen“ hat der TSVO-Coach ein klares Ziel vor Augen.
Die zweite Jesinger Mannschaft zählt zu den jüngsten Teams der Liga. Deshalb versucht das Trainerduo Christian und Christopher Dangel das Team weiter Schritt für Schritt zu verbessern. „Wir haben uns in der Rückrunde der letzten Saison gut entwickelt. Obwohl die Staffel deutlich schwerer geworden ist, glaube ich, dass wir einen einstelligen Tabellenplatz erreichen können“, sind die beiden Brüder optimistisch.
In den vergangenen beiden Jahren reichte es für die SF Dettingen II zu keinem einstelligen Tabellenplatz. Auch in dieser Runde wird es schwer, dieses Ziel zu erreichen. „Unser Kader ist größer geworden und wir haben auch einen Schritt nach vorne gemacht“, hofft der Dettinger Trainer Manuel Staiger dennoch auf eine bessere Runde.
Beim TV Neidlingen II ist der Kader nahezu gleich geblieben. Nach einem Jahr in der Staffel 7 ist der Neidlinger Spielertrainer Daniel Maier zufrieden wieder in die Staffel 6 zurück zu kehren: „Von der sportliche Seite ist diese Liga viel reizvoller.“ Mit einer Platzierung im einstelligen Tabellenbereich wäre Maier hochzufrieden.
Nach der Bekanntgabe in welcher B-Liga-Staffel die zweite Mannschaft der SGM Ohmden/Holzmaden eingeteilt wurde, war die Begeisterung alles andere als groß. „Wer ist auf die Idee gekommen, solch eine starke Staffel einzuteilen“, sieht sich der Trainer Timo Spielvogel vor einer großen Herausforderung. Der SGOH-Torwart Jannik Kvitta rechnet jetzt schon mit einigen deftigen Niederlagen: „Wenn wir es realistisch betrachten, können wir uns in dieser Liga, nur mit dem TSV Notzingen II und dem TSV Beuren II messen.“ Auch Timo Spielvogel sieht es nicht viel anders: „Die anderen Mannschaften sind uns einfach einen Schritt voraus.“
Nach einem Jahr Abstinenz meldet der TSV Notzingen wieder eine zweite Mannschaft. Trainer Luca Traub steht ein bunt zusammen gewürfelter Haufen zur Verfügung, den der TSVN-Coach bei Laune halten will: „Der Spaß muss im Vordergrund stehen, damit nicht schon in der Winterpause der ein oder andere Spieler aufhört.“