Fußball-Oberliga: Für den VfL-Coach schließt sich morgen Abend der Kreis
Déjà-vu-Woche für Kraft

Innerhalb von drei Tagen erlebt VfL-Trainer Rainer Kraft sein zweites Déjà-vu mit einem Stuttgarter Klub. Dem 0:6 (0:4) im Testspiel am Dienstag gegen den VfB II folgt morgen (19 Uhr) das Oberliga-Heimspiel gegen die Kickers II. Bei beiden Vereinen war Kraft vor seiner Kirchheimer Zeit in unterschiedlichen Funktionen tätig – bei den Roten als „Medizinmann“, bei den Blauen als Coach.

Déjà-vu-Woche für Kraft
Déjà-vu-Woche für Kraft

Kirchheim. Wiedersehen macht doppelt Freude, wenn am Ende ein Erfolgserlebnis steht. „Aber das wird sehr, sehr schwer“, weiß Kraft. „Bei den Kickers wird unter Trainer Björn Hinck sehr gut gearbeitet. Die Mannschaft wurde jetzt durch Danny Reule aus dem Regionalligakader noch verstärkt. Sie spielt sehr schnell über die Außen im klassischen 4-4-2-System.“ Mit 24 Punkten rangieren die kleinen Blauen auf Rang sieben, fünf Zähler und sechs Plätze vor Kirchheim.

Kraft liegt die unglückliche 0:1-Niederlage in Kehl noch schwer im Magen. „Es ärgert mich maßlos, dass wir aufgrund von Inkonsequenz ein Spiel verloren haben, in dem wir zu 90 Prozent alles richtig gemacht haben“, sagt der Trainer. Der VfL hatte die klareren Chancen, traf aber das Tor nicht, während Kehl mit dem einzigen Schuss aufs Tor in der zweiten Halbzeit drei Minuten vor Schluss die Partie entschied.

Für die Frustbewältigung war es gut, dass drei Tage später ein lockeres Zwischenspielchen folgte, bei dem das Ergebnis keine Rolle spielte. Der VfB trat mit einer gemischten Truppe aus Regionalligaspielern und Profis an, die nach längerfristigen Verletzungen wieder Spielpraxis sammeln sollten wie Audel, Degen, Elson oder Didavi. Die kleinen Roten triumphierten wie die großen am Samstag gegen Werder Bremen und machten unter den Augen von Cheftrainer Jens Keller sowie den Managern Fredi Bobic und Jochen Schneider das halbe Dutzend voll.

Der logischerweise unterlegene Gegner aus der fünften Liga verzeichnete in einer ansprechenden zweiten Halbzeit ein paar gelungene Kombinationen, ein Abseitstor und einen Lattenschuss. Als bester Mann auf Kirchheimer Seite verdiente sich Ferdi Er ein Sonderlob vom Trainer.

Ein Wermutstropfen war der Zehenbruch bei Ryan Callahan. Er wird gegen die Kickers ebenso wenig zur Verfügung stehen wie Steffen Mayer (Außenbandanriss im linken Sprunggelenk). Uwe Beran (leichte Knieprob­leme) und Mario Klotz (Magen-Darm-Infekt) konnten in dieser Woche nicht trainieren. Dafür ist Christian Kuhn wieder dabei. „Ein ganz wichtiger Spieler für uns. Mit seinem Ausfall begann die Niederlagen-Serie“, betont Kraft. Kuhn sucht übrigens einen neuen Job. Er muss schichten und kann deshalb nicht regelmäßig trainieren.

Mit einem Dreier könnte der VfL einen kleinen Höhenflug einleiten, denn mit Normannia Gmünd, der TSG Weinheim und dem SSV Reutlingen folgen bis zur Winterpause drei Gegner die schlagbar sind. Wenigstens einer ist schon mal vorausgeflogen – Trainer Kraft, ein vielseitiger Bewegungsmensch mit einem Faible für Joggen, Fußball, Ski fahren und Tauchen, ist gestern mit dem Gleitschirm vom Klein-Heppacher Kopf bei Korb gestartet und hat eine Stunde lang genossen, wie schön es wäre, wenn er mit dem VfL Kirchheim die Konkurrenz aus der Vogelperspektive betrachten könnte.