Stockerau. Am Start in Stockerau waren alle Altersklassen zwischen U 23 und den Senioren. Geschossen wurden die Disziplinen 10 m, 30 m und Feldarmbrust; die Schützen und Schützinnen stammten aus 15 Landesverbänden von acht Nationen. Britta Weil schoss mit ihrer 10-m-Armbrust in der Juniorenklasse U 23 weiblich 97, 97, 100 und nochmals 97 Ringe, macht zusammen 391 Ringe. Damit belegte sie zunächst Platz eins vor der Französin Marie Roy (388) und der Tschechin Veronika Dudova (380). Die männliche Konkurrenz in dieser Altersklasse staunte nicht schlecht: Sogar den besten Junior, Stefan Ebnöther aus der Schweiz (386), hatte sie geschlagen. Hinter Jonas Hansen (Schweiz/384) belegte Brittas württembergischer Mannschaftskollege Florian Schick (Unterhausen/382) Platz drei. Der dritte Schütze in der württembergischen U 23-Mannschaft war Louis Fürst (Hüttlingen), der 381 Ringe zum Mannschaftsergebnis von 1154 Ringen beisteuerte – damit holten die drei WSV-Auswahlschützen die Goldmedaille vor Tirol (1126) und Niederösterreich (1123).
Beim anschließenden Finale der besten acht lieferte Britta Weil, auf Position eins liegend, gegen ihre ewige französische Widersacherin Marie Roy eine Nervenschlacht. Weil hatte drei Ringe Vorsprung – dies sollte eigentlich ein Polster für die alles entscheidenden zehn Finalschüsse sein. Souverän begann sie mit einer Zehn und lag auf Goldkurs, als der zweite Finalschuss eine Sieben brachte, was bedeutete: Ihr Vorsprung war verspielt – jetzt war sie mit Roy ringgleich. Dann lag sie zurück, konnte sich später aber wieder bis auf zwei Ringe herankämpfen. Doch es reichte zum Schluss „nur“ zu Silber. Danach gratulierte sie ihrer Konkurrentin, nicht ohne die Revanche für die Niederlage anzukündigen: „Bei der Europameisterschaft geht’s andersrum“, sagte sie schwäbisch-salopp.
Die Armbrust-EM findet vom 2. bis 8. September in Innsbruck statt.bd