Weilheim/Lenningen. Nach dem Sieg im Derby bei der SG Lenningen könnten die Weilheimer mit einem Heimsieg heute gegen den TSV Denkendorf (Spielbeginn 20 Uhr, Lindachsporthalle) Tabellenplatz drei festigen, wenn gleichzeitig die HSG Leinfelden/Echterdingen in Uhingen verliert. Doch obwohl die Weilheimer gegen die achtplatzierten Denkendorfer favorisiert sind, dürfte die Partie enger werden, als die Tabelle weismachen will. Zumal die Limburgstädter das Hinspiel nach zerfahrener Leistung mit 25:26 verloren und sich dabei vor allem im Angriff nicht von ihrer besten Seite gezeigt hatten.
Dennoch sollte der Rückenwind aus der Leistung gegen Lenningen vom vergangenen Wochenende helfen, das Nervenkostüm zu stabilisieren. In der Defensive wird man sicherlich auf die gewohnte 6:0-Formation bauen, Denkendorf setzt im Rückraum hauptsächlich auf Mann-gegen-Mann-Situationen und kann kaum mit Gefahr aus der Distanz aufwarten. Im Auge behalten müssen die Limburgstädter allerdings den ehemaligen Weilheimer Tobias Gies. Bereits im Hinspiel düpierte er in der Schlussphase dreimal seine Gegenspieler und übernahm die Verantwortung bei den Gastgebern.
Das Derby hat indes seine Spuren im Weilheimer Kader hinterlassen. Mit Bernhard Illi im Tor und Timmy Hiller im Rückraum sind zwei Leistungsträger angeschlagen. Beide konnten aufgrund von Blessuren nicht am Training teilnehmen, ein Einsatz von beiden ist fraglich. Zurück aus dem Skiurlaub und wieder voll einsatzfähig ist Benjamin Banzhaf, und auch Tobias Reimann wird den Kader vermutlich aufstocken. Reimann spielte zuletzt in der B-Jugend Handball und ist ein ehemaliger Schützling von Thomas Burger. Nach einer Handball-Pause zugunsten seiner Triathlon-Karriere trainiert er nun seit einigen Wochen mit und bemüht sich aktuell um eine Spielerlaubnis. Sollte sein Pass bis zum Samstag vorliegen, wird er die Außenbahnen des TSV verstärken.
Für Lenningens Trainer Klaus Wöller stand nach dem verpatzten Lokalderby diese Woche psychologische Aufbauarbeit auf dem Programm. Dass seine Mannschaft in der Lage ist, erfolgreichen Handball zu spielen, hatte sie vor dem Weilheim-Spiel gegen Leinfelden-Echterdingen eindrucksvoll bewiesen. Die Ursache für die Leistungsschwankungen liegt nicht im körperlichen, sondern vielmehr im mentalen Bereich. Welche Folge zu viel Ehrgeiz und Motivation haben können, zeigte die Partie gegen Weilheim, wo nahezu das gesamte Team an kollektiver Ängstlichkeit und Unsicherheit litt.
Beim morgigen Gegner TSV Wolfschlugen II sollte dieser Druck allerdings so nicht gegeben sein. Die SG, die als Fünfter aktuell im Tabellenmittelfeld angekommen ist, trifft in Wolfschlugen auf eine Mannschaft, die einen Platz hinter dem Lenninger Team genau dieselbe Ausgangssituation hat. Aufhorchen lassen allerdings die beiden jüngsten Siege der „Hexenbanner“ gegen Altbach und vor allem gegen Leinfelden, als die Wolfschlugener jeweils hauchdünn mit einem Tor gewannen.
Sorgen bereiten den Lenningern ihre Personalprobleme. Neben den Langzeitausfällen Pisch und Wiesinger kommen seit dieser Woche Chris Rieke und ganz aktuell auch noch Max Bächle dazu. Trotz aller Widrigkeiten hat Coach Klaus Wöller die Parole ausgegeben, kein Spiel mehr leichtfertig herzuschenken. Dies will das Team am Sonntagnachmittag ab 15 Uhr in der Sporthalle am Sportzentrum in Wolfschlugen auch unbedingt umsetzen.tk/rs
TSV Weilheim: Illi (?), Müske – T. Sigel, F. Zettl, Seyferle, Auweter, Hiller (?), Braun, Klett, S. Sigel, D. Zettl, Klein, Banzhaf, Reimann (?)
SG Lenningen: Carrle, Lamparter – P. Bächle, Wald, Renz, O. Ringelspacher, Austen, K. Ringelspacher, Haid, Schmid, Waldörfer, Schur