Nach einem mühsamen Arbeitssieg zum Jahresauftakt gegen den TSV Neckartenzlingen wollen sich die Kirchheimer Handballer rehabilitieren. Im Spiel gegen den Teckrivalen aus Weilheim sollen nicht nur zwei Punkte her - die Mannschaft möchte auch wieder spielerisch überzeugen. Anpfiff ist heute Abend um 19.30 Uhr in der Walter-Jacob-Halle.
Der TSV Weilheim ist für viele die Negativ-Überraschung der aktuellen Saison. In den letzten Jahren waren die Limburgstädter immer unter den Top-Fünf-Mannschaften der Liga zu finden. Derzeit liegt die Truppe des Interimstrainergespanns Klein/Sigel allerdings auf dem vorletzten Platz. Die Kirchheimer hingegen grüßen von der Tabellespitze und sind seit Ende September ungeschlagen.
Rein nach Papierform ist damit die Favoritenrolle klar an den Gastgeber vergeben. Doch bekanntlich haben Derbys so ihre eigenen Gesetze. Gerade die Kirchheimer wissen um die Besonderheit solcher Spiele, schließlich ließen sie die bisherigen drei Minuspunkte jeweils gegen Teckrivalen liegen.
Im Training unter der Woche haben sich die VfL-Handballer entsprechend akribisch auf das heutige Spiel vorbereitet. Dabei erwartet Trainer Engelbert Eisenbeil vor allem in der Defensivarbeit wieder eine deutliche Leistungssteigerung. Im bisherigen Verlauf der Saison war sie zwar das Aushängeschild der Kirchheimer, doch in den letzten Spielen fing dieses Bollwerk an zu bröckeln.
Fehlen werden Peter Sadowski und Robin Habermeier, auch hinter dem Einsatz von Kapitän Roman Keller steht noch ein kleines Fragezeichen.
Die Lenninger sind gewarnt
Ebenfalls am heutigen Samstag empfängt die drittplatzierte SG Lenningen den Tabellenletzten TG Nürtingen. Nach Einschätzung von Lenningens Trainer Peter Schmauk ist diese Partie jedoch eine schwierigere Aufgabe, als es der Tabellenstand zunächst vermuten lässt. Trotzdem ist für ihn ein Sieg ein Muss. Während die SG Lenningen um die vorderen Plätze kämpft, steht die Turngemeinde vom Neckar noch ohne jeglichen Punkt da. Klare Kräfteverhältnisse - eigentlich.
Doch die jetzige TG Nürtingen ist mit dem Team aus der Hinrunde kaum noch zu vergleichen. Mit Janik Promies und Maurice Kuchenbaur kehrten zwei starke Spieler in den Kader zurück. Zeitgleich mit der personellen Aufstockung ging auch ein spürbarer Ruck durch das Team, der neuen Aufwind brachte. Der war bereits vergangene Woche im Spiel gegen den TSV Denkendorf zu spüren. Zwar fiel die 22:32-Niederlage am Ende sehr hoch aus, doch lange bot sich ein Spiel auf Augenhöhe. Erst nach einer Verletzung des Nürtinger Torhüters Baumeister in den Schlussminuten gelang es den Denkendorfern, klare Verhältnisse zu schaffen. Am heutigen Spieltag ist jedoch davon auszugehen, dass Baumeister seinen Platz zwischen den Pfosten wieder einnehmen kann.
Die SG Lenningen ist also gewarnt. Und auch Schmauk mahnt zur Vorsicht: „Wir dürfen die Nürtinger auf keinen Fall unterschätzen.“ Über die Motivation seiner Spieler braucht sich Schmauk jedoch keine Sorgen zu machen. Bei einem Sieg schiebt sich nämlich die SG wieder am TSV Owen vorbei und würde auf den heiß begehrten zweiten Platz vorrücken.
Nach einem erfolgreichen Rückrundenauftakt gegen den tus Stuttgart mit einem über weite Strecken starken Auftritt will die SG vor heimischer Kulisse die gute Ausgangsposition auf keinen Fall verspielen. Allerdings müssen die Lenninger dazu mit ihrer Abwehrarbeit nahtlos an die Leistung der vergangenen Woche anknüpfen. Ist das der Fall, gepaart mit notwendigem Einsatzwillen und Minimierung technischer Fehler, dann stehen die Chancen der SG Lenningen sehr gut. Schließlich können sie bis auf Torhüter Raphael Bezold vollständig auflaufen. Anpfiff ist heute um 20 Uhr in der Lenninger Sporthalle.dp/as
So wollen sie spielen
VfL Kirchheim: O. Latzel, Pisch - Mikolaj, Pradler, Böck, Rudolph, Merkle, Keller(?), Metzger, S. Latzel, Schwarzbauer, Real, Hamann
TSV Weilheim: Illi, Latzel - Driesnack, Klett, Seyferle, Hiller, Höferer, Roth, Banzhaf, Auweter, Klein, Allgaier, S. Sigel, Späth, Stark
SG Lenningen: Reichle, Lamparter, Nebenführ, Rieke, Renz, Schmid, Ringelspacher, Austen, Haid, Bächle, Pisch, T. Trenkle, M. Trenkle