Engelbert Eisenbeil wird neuer Handballtrainer beim VfL Kirchheim
Das Wagner-Erbe ist geregelt

Engelbert Eisenbeil wird neuer Trainer des VfL Kirchheim in der Handball-Landesliga. Der Torhüter des Staffelmeisters SKV Unterensingen tritt im Mai die Nachfolge von Ralf Wagner an. Für den 33-Jährigen ist es die erste Station als Trainer einer Männermannschaft.

Kirchheim. Vielleicht wollte ihm Benjamin Brack an diesem Tag einen Interessenskonflikt ersparen, vielleicht auch nur seinem zweiten Mann die Chance geben. Die Saison war eh‘ schon gelaufen, der Aufstieg gebucht. Engelbert Eisenbeil jedenfalls saß im Spiel des SKV Unterensingen gegen den VfL Kirchheim vor knapp zwei Wochen fast 60 Minuten auf der Bank. Beim einzigen Siebenmeter, zu dem ihn Brack einwechselte, war die Nummer eins chancenlos. Die Gäste aus Kirchheim verloren am Ende mit 19:25 und Eisenbeil betrieb professionelle Frustbewältigung hinter scheinbar stoischer Miene. Das Beste, was er in diesem Fall tun konnte, denn auf dem Spielfeld und auch hinterher noch in der Halle ging es mehr als rustikal zur Sache. Bis sich beide Seiten mal wieder auf ein Bier treffen werden, dürfte reichlich Wasser den Neckar hinab fließen.

Bei Engelbert Eisenbeil war das Bier schon eingeschenkt, dass er beim VfL in der kommenden Saison das sportliche Kommando haben würde, zu diesem Zeitpunkt beschlossene Sache. Nach den Frauen des TSV Wolfschlugen, die er vor zwei Jahren in die Landesliga führte, und den Bezirksliga-Handballerinnen des SKV ist es seine erste Station als Trainer einer Männermannschaft. Jetzt ist die Zeit reif, nachdem er bereits vor zwei Jahren mit einem solchen Traineramt geliebäugelt hatte. Doch dann kam Benjamin Brack, und er entschied sich noch einmal für die Rolle zwischen den Pfosten.

Dass er die meisterhaft beherrscht, hat er jahrelang bewiesen. Vor seinem Wechsel nach Unterensingen beim BW-Oberligisten TSV Neuhausen und zuvor beim TSV Wolfschlugen in der Württembergliga. Und beim VfL? Auf die Frage, ob er sich das Trikot gerne noch einmal überstreifen würde, folgt einer langen Pause ein entschlossenes Ja. „Sollte Not am Mann sein oder sich jemand verletzen, bin ich bereit“, sagt der 33-Jährige. Wer genau hinhört, filtert die Nuancen heraus. Da spricht einer, in dem das Feuer noch immer brennt. Auch wenn die Rolle als Spielertrainer nie Teil der Stellenbeschreibung war. „Wir haben zwei junge und hungrige Torhüter, die sich weiterentwickeln sollen“, stellt VfL-Abteilungsleiter Uwe Hamann klar.

Eisenbeil, der als Dreijähriger aus Rumänien nach Ostfildern kam, wird am 21. Mai in Kirchheim das erste Training leiten. Er hat die Mannschaft genau studiert, war auf Anhieb überzeugt vom Potenzial der jungen Truppe. „Am Kader wird sich deshalb nicht viel ändern“, verspricht er. Er will auf dem aufbauen, was ihm sein Vorgänger Ralf Wagner hinterlassen hat. Ein oder zwei neue Spieler – mehr nicht. Auf jeden Fall Ersatz für Robin Habermeier, den es zur neuen Saison nach Wolfschlugen in die Württembergliga zieht. Der 20-Jährige war zuletzt erfolgreichster Torschütze und hinterlässt im Rückraum eine Lücke. Enge Kontakte zu Kandidaten soll es schon geben. Einen Namen will er noch nicht nennen. Nur soviel: Einer, der den Laden zusammenhalten kann und der schon höherklassig Erfahrung gesammelt hat. Als Abwehrchef und Rückraumschütze. Was in der neuen Saison möglich sein wird? „Darüber“, sagt Eisenbeil, werden wir uns im Mai nach den ersten Trainingseinheiten unterhalten.“