Heidenheim nach 2:0 über Gmünd WFV-Pokalsieger – 2 500 Fans in Kirchheim
„Das wird eine lange Nacht“

Der FC Heidenheim ist WFV-Pokalsieger 2011. Im Endspiel vor rund 2 500 Zuschauern in Kirchheim besiegte der Drittligist gestern Abend Oberligavertreter Normannia Gmünd verdient und ungefährdet mit 2:0 (1:0).

Kirchheim. „Born to be wild“, schallt es aus den Boxen rund um das Spielfeld an der Jesinger Allee just in dem Moment, in dem Fifa-Schiedsrichter Knut Kircher das 58. WFV-Pokalfinale abpfeift – und wie auf Kommando stürmen Heidenheimer (Ersatz-)Spieler, Fans und Funktionäre den Kirchheimer Rasen, um den eben eingetüteten Titelgewinn ausgiebig zu feiern. Den sicherte sich der Tabellenachte der 3. Liga dank eines ungefährdeten und verdienten 2:0-Sieges über Oberligavertreter FC Normannia Gmünd.

So wenig überraschend das Endergebnis, so wenig berauschend die Partie, in der Gmünd trotz sichtbaren Bemühens und mutigen Fore­checkings in der ersten Halbzeit nie wirklich eine Chance hatte. Zu deutlich der Unterschied zu den Profis von der Ostalb, die vor allem in Sachen Laufarbeit und Kombinationssicherheit überlegen waren, ihr spielerisches Übergewicht allerdings in zu wenig gefährliche Torraumszenen ummünzen konnten.

Bezeichnenderweise resultierten beide Heidenheimer Treffer aus Aktionen von außerhalb des Gmünder Strafraums. Sowohl Andreas Spanns Flachschuss zum 1:0 (31.), als auch Marc Schnatterers halbhoher Knaller zum 2:0 (51.) kamen aus rund 18 Metern Entfernung aufs Normannen-Tor geflogen. „Besiegen kannst du einen Drittligisten nur, wenn du selbst in Führung gehst“, stellte Gmünds Trainer Helmut Dietterle hinterher zerknirscht fest. Chancen dazu hatte sein Team lediglich in Form von Weitschüssen, die mit zunehmender Spieldauer infolge schwindender Kräfte jedoch deutlich nachließen. „Trotzdem ein Riesenkompliment an meine Mannschaft, ich hoffe, dass es keinen allzu großen Knacks für die restlichen Oberliga­spiele geben wird“, so Dietterle.

Übrigens: Das übernächste führt die Gmünder am Freitag in einer Woche erneut nach Kirchheim, wenn die Normannia um 19 Uhr beim VfL gastiert – dann jedoch vor weit weniger Zaungästen als gestern Abend. 2 100 zahlende Fans zählten Veranstalter WFV und Ausrichter VfL, was angesichts der vielen Gäste, VIP‘s und Jugendlichen unter 16 locker auf 2 500 aufgerundet werden kann.

Zu bestaunen gab‘s für die Fans vor allem nach dem vorentscheidenden Heidenheimer Treffer zum 2:0 nur wenig. Der offiziell als Gast firmierende FCH verwaltete den Vorsprung bis zum Abpfiff sicher, hätte durch einen abermaligen Weitschuss von Andreas Spann, dem mit Abstand besten Mann auf dem Platz, kurz vor Schluss gar noch auf 3:0 erhöhen können. Der Ball krachte nach rund 20 Metern jedoch auf die Latte des Gmünder Tors.

Die Mannschaft hat Moral bewiesen“, befand FCH-Kapitän Martin Klarer, der sich bei der offiziellen Siegerehrung bereits auf die inoffizielle Party freute: „Das wird eine lange Nacht, mal gucken, wer die Wirtschaft am Schluss abschließt.“ Sein Trainer, Markus Schmidt, freute sich nach der obligatorischen Sektdusche bereits auf das Erstrundenmatch im DFB-Pokal, in dem es die Heidenheimer auf jeden Fall mit einem Erst- oder Zweitligisten zu tun bekommen werden. „Wir nehmen, was wir kriegen“, antwortete er auf die Frage nach einem Wunschgegner, „aber das Gute ist: egal wer, die haben noch nicht bei uns gewonnen.“

Großer Pechvogel auf FCH-Seite war Torjäger Bastian Heidenfelder, der bereits nach sieben Minuten mit Verdacht auf Muskelfaserriss ausgewechselt werden musste.