Basketball
Das zweite blaue Auge in Folge

Gegen Düsseldorf schaffen es die Bozic Knights erneut nicht, einen Vorsprung zu verwalten. Die Verantwortlichen sind bemüht, den Einbruch im vierten Viertel gegen Düsseldorf nicht überzubewerten.

Wohin mit dem Ball? Vor allem im vierten Viertel wirkten Aitor Picket und die Knights ratlos. Foto: Nina Sander

Vor Weihnachten Geschenke zu verteilen, scheint bei den Knights in der Adventszeit zur Tradition zu werden. Nachdem sie beim 89:85-Sieg vor neun Tagen in Münster beinahe einen 18-Punkte-Vorsprung verspielt hatten, reichte den Kirchheimer Zweitligabasketballern am Samstag gegen Düsseldorf eine zwischenzeitliche 25-Punkte-Führung nicht für ein entspanntes Finish. Im Gegenteil: Dass sie sich gegen die abstiegsbedrohten Riesen vom Rhein von der Freiwurflinie erst in die Overtime retteten und von dort mit rekordverdächtigen neun Treffern in Folge zum 86:83-Sieg zitterten, mag angesichts des Unterhaltungswerts beste Werbung für den Basketball-Sport gewesen sein. Fürs Nervenkostüm der Kirchheimer Fans und Verantwortlichen wars allerdings Gift. „Da sind wir noch mal mit einem blauen Auge davon gekommen. So ein Spiel habe ich noch nie erlebt“, wundert sich Sportchef Chris Schmidt auch zwei Tage später noch über die Achterbahnfahrt in der Sporthalle Stadtmitte, die er dafür aber überraschend nüchtern erklärt: „Basketball ist ein Spiel der Läufe, das gehört einfach dazu.“

Hätten sie gewonnen, wäre es nicht unverdient gewesen.

Igor Perovic Kirchheims Trainer zollt dem Kampfgeist der Düsseldorfer Respekt. 

 

Dass die Düsseldorfer die Partie am Samstag mit einem solchen (20:3) rund 100 Sekunden vor der Schlusssirene gedreht und die Knights 20 Sekunden vor dem Ende beim 75:71 am Rand der vierten Saisonniederlage hatten, dafür gibt es nach Einschätzung des Trainers nicht den einen Grund. „Wir haben aufgehört, 100 Prozent zu geben, haben den Fokus verloren und sind dann ins Zweifeln gekommen“, sieht Igor Perovic mehrere Faktoren, die aus seiner harmonisch auftretenden Mannschaft innerhalb kürzester Zeit eine ratlos wirkende Truppe machten, die ihr Heil in Einzelaktionen suchte und so einen totgesagten Gegner wieder aufbaute. „Düsseldorf hat nie aufgegeben und uns in die Seile geschickt“, so Perovic, „hätten sie gewonnen, wäre es nicht unverdient gewesen.“

Bei allem Lob für den Gegner, bei dem Ex-Ritter Kayne Henry mit elf Punkten überzeugte, lautet die Gretchenfrage aus Kirchheimer Sicht: Wie kann man dafür sorgen, dass in den verbleibenden drei Dezember-Spielen gegen Karlsruhe, Tübingen und Trier nicht noch weitere (unnötige) Geschenke verteilt werden? „Die Mannschaft darf sich nicht zu früh zu sicher sein“, betont Chris Schmidt, der vor diesem Hintergrund hofft, dass Dimi Ward bis zur nächsten Partie am kommenden Samstag in Karlsruhe wieder hundertprozentig fit ist. Gegen Düsseldorf war der 34-jährige Routinier zu angeschlagen, um die Mannschaft zu unterstützen. „Seine Erfahrung“, sagt Igor Perovic, „hat im vierten Viertel definitiv gefehlt.“

Mit dem Fanbus nach Karlsruhe

Die Knights Supporters bieten für das anstehende Auswärtsspiel am kommenden Samstag in Karlsruhe wieder Mitfahrgelegenheit im Fanbus. Für 20 Euro (Nicht-Mitglieder zahlen 25) geht es ab 16.30 Uhr vom Parkplatz des Schlossgymnasiums ins Badische. Anmeldungen via Instagram (@bozic.knights) oder per Mail an knights-fanclub@web.de. tb