VfL: Kritische Analysen nach dem Spiel – Ex-Bundesligaspieler Markus Pleuler sieht gerechtes Unentschieden – Michel Forzano fällt noch monatelang aus
Defizite größer als die Tugenden: Hoffen auf USA-Rückkehrer Michael Hofstetter

Kirchheim. Die 50. Bundesligasaison hat am vergangenen Wochenende begonnen – Einer, der einen kleinen Teil zu deren Geschichte beigetragen hat, saß am Samstag an der

Jesinger Allee auf der Trainerbank: Albstadts Trainer Markus Pleuler.

Markus Pleuler wurde Ende der neunziger Jahre auf der unglaublichen Erfolgswelle beim SSV Ulm 1846 binnen zwei Jahren vom Regionalliga- zum Bundesligaspieler. Unter Trainer Martin Andermatt bestritt der antrittsstarke Mittelfeldakteur 19 Spiele in der ersten Liga und erzielte am 28. Februar 2000 gegen Arminia Bielefeld durch einen Linksschuss seinen einzigen Bundesligatreffer. Zwölfeinhalb Jahre später trug Pleuler entscheidend dazu bei, dass die Mannschaft des FC Albstadt in der Verbandsliga blieb. „Nun müssen wir uns nach der Zittersaison erst einmal stabilisieren“, betonte der 43-Jährige nach dem samstäglichen 2:2 in Kirchheim, das sowohl er wie sein Gegenüber Stefan Haußmann als gerecht bezeichneten. Ein gesicherter Mittelfeldplatz, wie ihn Pleuler in Albstadt aktuell anstrebt, wäre auch ganz nach dem Geschmack des VfL-Trainers. Am Samstag wirkte Haußmann nach dem zweiten Remis in Folge alles andere als zerknirscht. „Die Mannschaft macht sichtbare Fortschritte“, lobte er, und Torwart Manuel Doll („er hat uns mit seinen Paraden im Spiel gehalten“) bekam einen verbalen Sonderapplaus. Den Punktgewinn perfekt machte freilich ein anderer: Offensivmann Emrah Basol per Prachtschuss in den Winkel.„Ich wollte ganz einfach den Treffer machen und damit die Mannschaft für den großen Kampf belohnen“, gab der 24-jährige Türke hinterher zu Protokoll, während er eine Wunde an seinem linken Knöchel („nichts Schlimmes“) betrachtete. Und Basol gab sich ehrgeizig. „Noch besser wäre es natürlich gewesen, wenn wir dieses Spiel gewonnen hätten.“

Teamkollege Marcel Helber blickte bereits voraus und sieht Steigerungspotenzial. „Wir haben noch keine eingespielte Abwehr, deshalb greifen gewissen Mechanismen noch nicht“, erklärte der Mittelfeldspieler. Sehnlichst wird der designierte Abwehrchef Michael Hofstetter von seinem dreimonatigen USA-Trip zurückerwartet: Morgen landet sein Flugzeug. Ob der Oberliga erprobte Hofstetter schon am Samstag beim ersten VfL-Auswärtsspiel in Schwäbisch Hall auf der Bank sitzen wird, ist noch fraglich. „Er hat sich zwar in College-Teams fit gehalten, aber noch nicht mit unserer neuen Mannschaft trainiert“, weiß Haußmann. Zumindest tun sich Alternativen auf vor dem Gastspiel am 1. September bei den Hallern, die vorgestern mit einem glatten 3:0 in Neckarrems aufhorchen ließen. Verzichten muss Haußmann womöglich die komplette Vorrunde auf Michel Forzano. Er befindet sich nach einem erlittenen Knorpelschaden in der Reha, doch selbst Vater Giuseppe Forzano klingt nach dem ersten Rehamaßnahmen nicht sonderlich optimistisch: „Die Verletzung ist tückisch und selbst bei einem optimalen Heilungsverlauf wird Michel wohl frühestens Ende des Jahres wieder fit sein“, prognostiziert der einstige Kirchheimer Oberligakicker.