Lokalsport
Dem VfB ein 1:1 abgetrotzt

Teckbotenpokal Die Frauen der SGM Wendlingen/Ötlingen schlagen sich im EInlagespiel gegen das neu zusammengestellte Team des VfB Stuttgart blendend und erzielen ein 1:1-Unentschieden. Den Treffer für den Underdog aus Rübholz und Speck erzielt Leonie Hammley.

Anfang Juli schwebte sie im Flugzeug über den Atlantik Richtung Europa, gestern fühlte sie sich wie auf Wolke sieben: Leonie Hammley schoss beim dem Teckbotenpokal-Finale vorgelagerten Testspiel gegen den VfB Stuttgart für die Spielgemeinschaft Wendlingen/Ötlingen das umjubelte 1:0 (64.). Und selbiges Tor erstaunlich cool nach einem Steilpass per Flachschuss aus 14 Metern. „Vor solch einer großen Kulisse zu treffen, ist natürlich etwas ganz Besonderes“, kommentierte die USA-Rückkehrerin den mit tosendem Publikumsapplaus bedachten Treffer. In Michigan hatte sie sich ein Jahr lang in einem Hobbyteam fit gehalten.

Nicht nur die Linsenhoferin stand gestern mit ihren SG-Kolleginnen im Fokus, das Frauenteam des VfB Stuttgart, hervorgegangen aus dem VfB Obertürk-heim, nicht minder. Auch wegen Heiko Gerber, 199-facher Bundesligaspieler und im Kader der VfB-Meistermannschaft 2007. Der aus dem Erzgebirge stammende Routinier hat sich zur Aufgabe gemacht, die Stuttgarterinnen aus der Oberliga in deutlich höhere Regionen zu hieven. „Ich bin megahappy, die neue Aufgabe macht großen Spaß“, sagte Gerber, der besonders das Positions- und Passspiel in den kommenden Wochen und Monaten verfeinern möchte.

Dass es Gerber ernst meint, war im Rübholz gut zu erkennen: Selbst in der Pause arbeitete der Ex-Profi mit der Taktiktafel, nach dem Abpfiff gab es im Spielerinnenkreis eine rund dreiminütige Kurzanalyse. Die eingewechselte Anna-Sophie Fliege hatte zuvor mit einem Schuss aus zentraler Position dem VfB in der Schlussphase ein Remis gerettet (81.). Gerbers Lob („Der Gegner hat es sehr gut gemacht“) klang Wendlingens Coach Simon Heller wie Musik in den Ohren. Sein Team legte vor vollen Zuschauerrängen ein flottes Spiel hin, wurde in der zweiten Halbzeit sogar noch mutiger. „Wir haben verschiedene Systeme ausprobiert, die Spielerinnen haben diese gut umgesetzt“, betonte Heller nach dem Abpfiff, durch einen „guten Fight“ habe es sein Team geschafft, gegen die zwei Ligen höher kickenden Gegnerinnen ein Unentschieden herauszuholen.

Bemerkenswert: Für beide Teams gab es nicht nur direkt nach dem Abpfiff kräftigen Beifall, sondern auch später auf dem Weg zur Auswechselbank. Am Tag des Endspiels der Frauen-Europameis­terschaft auch auf lokaler Ebene sicherlich ein besonderes Zeichen für den Frauenfußball.