Kirchheim. „Wunder gibt es immer wieder“, sang Margot Eskens einst beim Grand Prix d’Eurovision, der 54 Jahre danach heute im schwedischen Malmö wieder über die Bühne geht. Für den VfL Kirchheim müsste tatsächlich ein Wunder geschehen, wenn er sich vor dem Abstieg aus der Fußball-Landesliga noch retten will. Nach der 1:6-Pleite am Donnerstag in Waldstetten und vor dem Heimspiel am morgigen Sonntag (15.30 Uhr) gegen den TSV Weilimdorf sind die Chancen auf den Klassenerhalt fast auf den Nullpunkt gesunken.
Bei vier Absteigern aus der Landesliga 2 haben die Blauen in der roten Tabellenzone schon neun Punkte Rückstand auf Srbija Ulm, der ersten Mannschaft über dem rettenden Strich. Um die Serben zu überholen, müsste der VfL aus den restlichen vier Spielen zehn Punkte erkämpfen und Srbija alle verlieren, was ziemlich utopisch erscheint. Bei nur drei Absteigern – angesichts der Ausgangslage in der Oberliga allerdings ebenso illusorisch – wäre bei sechs Zählern Rückstand auch der MTV Stuttgart für die Kirchheimer noch erreichbar.
Mit nunmehr 37 Punkten auf der Habenseite hat der TSVG Waldstetten keine Sorgen mehr. Der VfL lag bis zur Pause schon 0:3 zurück. Nach einem Dreifachwechsel in der 62. Minute und dem Anschlusstreffer 60 Sekunden später durch Argjend Shalaj keimte kurz Hoffnung auf, doch die Platzherren schlugen noch dreimal zu und der VfL lag hilflos am Boden.
Fürs Aufrappeln bleibt wenig Zeit. Drei Tage später heißt es, die vermutlich allerletzte Chance auf Rettung wahrzunehmen – vor eigenem Publikum an der Jesinger Straße. Der Gegner zählt allerdings nicht zur Kategorie Laufkundschaft. Der TSV Weilimdorf ist Tabellendritter, hat mit 46 Zählern schon mehr als doppelt so viele Punkte gesammelt als Kirchheim und dabei die meisten Tore in der Bezirksliga geschossen (64). Zuletzt gab es einen 2:1-Sieg gegen den Donzdorfer JC. Noch schmerzlich in Erinnerung ist für die VfL die Hinrunden-Schlappe von 2:7, auch ein Grund für Wiedergutmachung.
Aufgeben ist keine Option
Allen Unkenrufen und Vorzeichen zum Trotz: Aufgeben ist keine Option für die Blauen. „Wir werden bis zur letzten Minute kämpfen, auch wenn die Chance auf Rettung noch so klein ist“, versichert Trainer Felix Lache.