Kirchheim. Mit einer überragenden Leistung und einem 3:1-Erfolg gegen den Bezirksligisten TSG Salach ist der AC Catania Kirchheim vor mehr als 200 Zuschauern ins Halbfinale des Fußball-Bezirkspokals gezogen und trifft am 9. Mai auf den A-Ligisten SC Geislingen II, der sich mit 3:0 beim Kreisliga-B-Vertreter TSV Linsenhofen durchsetzen konnte.
Nach dem Schlusspfiff war Catania-Spielertrainer Cosimo Attorre der Stolz anzusehen: „Wir haben taktisch das umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben.“ Auf der anderen Seite wollte der Salacher Spielertrainer Kai Gehring nichts schönreden: „Es war eine etwas unglückliche, aber unterm Strich verdiente Niederlage.“
Bei den jubelnden Catania-Spielern war der Ärger über den umstrittenen 0:1-Rückstand am Ende schnell verflogen. Zwei Minuten vor der Halbzeitpause sprang dem Salacher Angreifer Rudi Prontkelevic das Leder unabsichtlich an die Hand, ehe er ins Tor traf (43.). Schiedsrichter Sandro Nasti konnte das nicht sehen, weil ihm die Sicht versperrt war. Nach wütenden Protesten der AC-Spieler befragte der Schiri den Salacher Angreifer, ob er mit der Hand am Ball war. Der Torschütze meinte: „Ich weiß es nicht.“ So blieb dem Unparteiischen nichts anderes übrig, als den Treffer anzuerkennen. Es war eine glückliche Führung für die Gäste, denn in der ersten halben Stunde war der A-Ligist spielbestimmend und hätte eigentlich in Führung liegen müssen. „Wir konnten froh sein, dass wir in den ersten 30 Minuten nicht mit drei Toren in Rückstand geraten sind“, meinte Gehring. Die Salacher konnten sich bei ihrem Torwart Dominik Nagel bedanken, der bei Torschüssen von Daniele Attorre (12.), Marco D’Onofrio (15.) und Carmelo Trumino (22.) mit tollen Parden einen frühzeitigen Rückstand verhinderte. Der Bezirksligist kam immer besser ins Spiel, und nach über einer halben Stunde Spielzeit auch zur ersten richtig guten Möglichkeit, durch einen Freistoß von Marius Nigl, der an die Querlatte klatschte (31.). Danach fiel dann das glückliche Führungstor, und kurze Zeit später hatte der Salacher Torjäger Aykut Durna frei vor dem Tor die große Chance auf 0:2 zu erhöhen, aber der Catania-Schlussmann Kevin Dravetz konnte das Leder gerade noch am Torpfosten vorbei lenken (45.). In der Nachspielzeit der ersten Hälfte hatten die Gastgeber durch Daniele Attorre und Marco D’Onofrio zwei weitere gute Möglichkeiten, die aber ungenutzt blieben.
Nach dem Seitenwechsel machte der A-Ligist da weiter, wo er in der ersten Hälfte aufgehört hatte, und setzte die Gäste weiter unter Druck. Der Ausgleich ließ nicht mehr lange auf sich warten. Nach einem sehenswerten 30-Meter-Pass von Gianluca D’Onofrio auf seinen Bruder Marco gelang dem 25-Jährigen durch seine individuelle Klasse mit einem Flachschuss ins lange Eck der 1:1-Ausgleich (56.). Nach diesem Gegentor zeigten sich die Gäste ziemlich verunsichert, und dies nutzten die Gastgeber gnadenlos aus.
Nach einem groben Abwehrfehler, als ein Salacher Spieler den Ball nicht richtig traf, war erneut Marco D’Onofrio zur Stelle. Er hämmerte das Leder, das ihm genau vor die Füße fiel, aus 20 Metern in die Maschen (63.). Nur wenige Zeigerumdrehungen später hätte Carmelo Trumino für die Vorentscheidung sorgen können, aber sein Kopfball ging nur wenige Zentimeter am Tor vorbei (71.). In der Schlussphase entwickelte sich ein wahrer Pokalkrimi, in dem der Bezirksligist noch einmal alles nach vorne warf und zu einigen hochkarätigen Torchancen kam. Am Ende konnten sich die Catania-Spieler bei ihrem Torwart Kevin Dravetz bedanken, der bei einem Kopfball von Kai Gehring (82.) und einem Schuss von Joel Oelkuch (86.) seine Farben vor einem möglichen Ausgleich bewahrte.
Am Ende gibt es noch Rot
Für den AC Catania gab es jetzt im Spiel noch vorne mehr Räume, die zunächst noch nicht genutzt wurden. Zuerst setzte Cosimo Attorre den Ball nur ganz knapp über die Querlatte (89.), ehe in der Nachspielzeit Michele Latte durch einen verwandelten Handelfmeter für die endgültige Entscheidung sorgte (90.+4). Zuvor hatte der Salacher Fabian Coskun den Schuss von Cosimo Attorre mit der Hand auf der Torlinie abgewehrt und deshalb vom Schiedsrichter die Rote Karte gesehen (90.+3). Klaus-Dieter Leib