Lokalsport
Der Baumstammläufer hat seinen Weltrekord

Ausdauer Anton Klein aus Dettingen hat für seinen Marathonlauf mit Baumstamm nun die Urkunde bekommen. Von Sandra Langguth

Dettingen. Einen Marathon zu laufen ist an sich schon eine Riesensache. 42,195 Kilometer schafft schließlich nicht jeder. Und mit mehr als 20 Kilo auf den Schultern schon gar nicht. Anton Klein aus Dettingen hat die Herausforderung angenommen und bei seinem ersten Marathon überhaupt samt Baumstamm gleich mal einen Weltrekord aufgestellt. Nach 5.46,48 Stunden erreichte er im Rahmen eines Inklusions-Weltrekordtages im November im Pichterichstadion in Neckarsulm das Ziel und unterbot damit in der Kategorie Ü60 das Limit für den Lauf deutlich. „Die Zeitvorgabe war, die Distanz in unter sieben Stunden zu schaffen“, erklärt „Toni“ Klein, der zudem fast eine Viertelstunde schneller war als der aus den TV-Sendungen „Ninja Warrior“ oder „Das Supertalent“ bekannte Baumstammläufer Mehmet Topyürek. „Und der ist 30 Jahre jünger als ich“, sagt der Mittsechziger lachend.

Sport gegen die Krankheit
Nun ist die Leistung des Dettingers offiziell beim Rekord-Institut für Deutschland aufgenommen und eingetragen worden. In einer kleinen Feierstunde wurden die Urkunden unlängst im Rahmen eines Essens mit den Sportlern der Behindertensportgruppe Neckarsulm überreicht. Neben Anton Klein hatte auch Michael Walz mit Baumstamm einen Weltrekord aufgestellt, von der BSG Neckarsulm waren zehn mental beeinträchtigte Starterinnen und Starter gemeinsam zum Rekord gelaufen. „Das war so ein schöner Abend. Ich habe gleich die positive Energie gespürt, als ich in den Raum gekommen bin“, erzählt der Dettinger, der aus Leidenschaft sportlich unterwegs ist und es durch Bewegung sogar geschafft hat, eine seltene Autoimmunkrankheit in Schach zu halten. „Ich habe 2018 die Diagnose bekommen, dass sich bei mir die Gallengänge in der Leber verengen. Das Einzige was man tun kann ist, die Gänge zu dehnen, sonst benötigt man Stents, die jedes halbe Jahr getauscht werden müssen. Durch Sport habe ich es geschafft, dass alle meine Werte wieder gut sind.“ Neben seiner Sportgruppe „Too Kul four Skul“, die sich wöchentlich trifft, macht sich der Dettinger jeden Freitag auf den Weg zur Burg Teck hinauf. Dabei ist der Rentner am liebsten für den guten Zweck unterwegs. Sei es für die Weihnachtsaktion des Teckboten, sei es für Inklusionsprojekte.

Was als Nächstes anliegt, steht noch in den Sternen. „Keine Ahnung, ich bin da ganz spontan unterwegs. Hauptsache ist für mich, dass der soziale Aspekt im Vordergrund steht. Ich möchte einfach Inspiration sein für andere“, sagt Anton Klein.