Neidlingen. Zwei Ereignisse im März 2021 werden für Max Braun unvergesslich bleiben, sowohl in beruflicher als auch in sportlicher Hinsicht. In diesem Monat hat der 20-Jährige aus Neidlingen in Pforz- heim seine Ausbildung als Polizeimeister erfolgreich abgeschlossen. Gleichzeitig ließ der Meisterschütze mit einer Weltklasseleis- tung aufhorchen.
Auf seiner Uniform bei der Landespolizei Pforzheim-Süd trägt er jetzt zwei hellgrüne Sterne auf grünen Schulterklappen, die Kennzeichen für den mittleren Vollzugsdienst. Seine Aufgaben sind vielfältig, bewegen sich von Streifendienst, Überwachungsmaßnahmen, Beweissicherungen und, wenn nötig, bis hin zu Festnahmen.
Während des Ausbildungs-Endspurts fand ein Ländervergleich der Kleinkaliber-Kaderschützen aus Bayern und Baden-Württemberg auf der Olympiaanlage in München-Hochbrück statt. Max Braun präsentierte sich in Hochform. Stehend erzielte er 390 von 400 möglichen Ringen. Liegend kamen 38 „Zehner“ und zwei „Neuner“, also 398 Ringe, dazu. Mit 388 Ringen im Kniend-Anschlag summierte sich das auf den deutschen Junioren-Rekord von 1176 Ringen, ein absolutes Weltklasseergebnis auch bei den Aktiven. Zum Vergleich: Den Weltrekord hält der Schweizer Jan Lochbihler mit 1188 Ringen.
„Fleißig und zielstrebig“
Brauns Topleistungen kommen nicht von ungefähr. Landestrainer Helmut Hoffmann aus Pforz- heim ist von seinem Schützling überzeugt: „Max ist sehr fleißig und zielstrebig. Er hat großes Talent für diesen Sport und arbeitet akribisch. Ein toller Typ. Für mich der beste Junior in Deutschland.“
Mit der jüngsten Leistungsteigerung gilt Braun als Mitfavorit bei den nationalen Ausscheidungen für die Europameisterschaft in Osijek/Kroatien, die am kommenden Wochenende mit den ersten 60 Schuss in München beginnen. Es folgen zwei weitere Programme in Hannover. Die drei Besten von acht Startern lösen die Tickets. Das Fernziel des Jahres ist die Weltmeisterschaft im September in Peru, bei der Max Braun als dann 21-Jähriger noch einmal in der Juniorenklasse starten dürfte. 2019 wurde er im italienischen Bologna Junioren-Europameister in der Königsdisziplin Dreistellungskampf (1166 Ringe plus 457,3 im Finale). 2020 konnte er seinen Titel nicht verteidigen - Corona killte die EM. Klaus Schlütter