Lokalsport
Der Dettinger Blick geht klar nach oben

Volleyball Am heutigen Samstag starten die TTV-Frauen in die Regionalliga-Spielzeit, an deren Ende der sechste Platz der Vorsaison getoppt werden soll. Von Reimund Elbe

Wieder Tabellenplatz sechs? Nein danke: Die Dettinger Volleyballerinnen haben genug vom Regionalliga-Mittelfeldgeplänkel. Trainer Roland Hunger geht zum Rundenstart am heutigen Samstag beim Heidelberger TV gleich mal aus der Deckung. „Wir wollen auf jeden Fall besser abschneiden als zuletzt, und ich bin zuversichtlich, dass wir stärker sind als in der vergangenen Saison.“

Hunger geht in seine siebte Saison unter der Teck und bleibt nicht die einzige Person mit kämpferischen Worten. „Wir wollen angreifen“, betont TTV-Abteilungsleiterin Clarissa Preuss. Die erfahrene Akteurin steht dabei selbst vor einer ganz besonderen Runde. Da mit Anna-Lena Dosenbach eine neue Zuspielerin verpflichtet wurde, kann Preuss zurück in den Angriff kehren. Dies wird sie jedoch nicht mehr als Spielführerin tun. Das Team wählte Meike Kehle zur neuen TTV-Kapitänin (siehe „Nachgefragt“) - übrigens ganz im Sinne von Preuss, die seit rund einem Jahr als Abteilungsleiterin eingespannt ist.

Die neue Zuspielerin hat eine interessante sportliche Vita. Anna-Lena Dosenbach kommt vom MTV Allianz MTV Stuttgart, hat Drittliga-Erfahrung, trat mit Doppelspielrecht zudem für das Bundesstützpunkt-Team in der Oberliga an. „Sie kann uns deutlich verstärken“, ist sich Trainer Hunger sicher.

In den Kader kam noch mehr Bewegung. Theresa Kiedaisch, Lisa Roßmanith und Tina Frank kehrten nach Babypause zurück. Libera Laura Bast war bereits im Laufe der vergangenen Spielzeit zu den Dettingerinnen gestoßen. Die Gegenbewegung: Sina Nestel und Michaela Celeryn hörten aus beruflichen Gründen auf, Marie Großmann wechselte zum Liga­konkurrenten MTV Ludwigsburg. „Schade, aber sie muss es selbst wissen“, kommentiert Roland Hunger den überraschenden Abgang. Sabine Babinger, langjährige Zuspielerin und schon seit B-Klasse-Zeiten dabei, beendete ihre Laufbahn.

Unaufgeregte Vorbereitung

Wenn am heutigen Samstagabend mitten im Heidelberger Sportzentrum die vierte Regionalliga-Saison in Serie für den TTV beginnt, steht den Dettingerinnen nahezu der gesamte Kader zur Verfügung. Nennenswerte Verletzungen hat es in der Vorbereitung nicht gegeben. Jene Vorbereitungsphase begann im Sommer mit leichtem bis mittelschwerem Training, gepaart mit Konditionseinheiten im August. Seit der ersten Schulwoche hat Coach Hunger die Zügel angezogen an. Ein Vorbereitungsturnier in Fellbach (ohne vordere Platzierung) sowie ein Kurztrainingslager in der heimischen Sporthalle eine Woche vor Rundenstart bildeten weitere Eckpunkte.

Zum Thema Drittliga-Aufstieg hat sich die Meinung Hungers in den vergangenen zwölf Monaten nicht groß geändert. „Wir würden einen Aufstieg natürlich dankend annehmen, weil auch die Dritte Liga strukturell hier in Dettingen sicherlich leistbar wäre“, sagt Hunger, „allerdings trainieren wir dafür zu wenig, im Moment nur zweimal die Woche. Mehr ist aktuell nicht drin.“

Dabei könnte es in Sachen Aufstieg schneller gehen als gedacht. Echte Topfavoriten hat auch Roland Hunger nicht ausgemacht. Bereits quantitativ wird die neue Runde zu einer Reifeprüfung. Statt 16 Partien gibt’s 20 für die Teams, weil elf statt neun Mannschaften antreten. Das Erreichen eines besseren Tabellenplatzes kann unter der Teck übrigens durchaus funktionieren. Vor zwei Jahren peilte der TTV als Saisonziel offiziell eine Verbesserung des damaligen sechsten Platzes an - zwei Plätze besser sprangen am Ende heraus. Wiederholung erwünscht.

Info: Zwei Teams mehr als in der vergangenen Spielzeit starten in der Volleyball-Regionalliga Süd. Schmolz die Liga im vergangenen Sommer durch den plötzlichen Rückzug der TSG Heidelberg-Rohrbach auf neun Mannschaften, kommen diesmal gleich zwei Drittliga-Absteiger (TV Villingen, BSP MTV Stuttgart) sowie die drei Neulinge TSG Backnang, USC Konstanz und VSG Mannheim DJK/MVC zu den verbliebenen Teams aus Dettingen, Tübingen, Burladingen, Heidelberg, Tübingen und Schwäbisch Gmünd hinzu.