Na also, der VfL Kirchheim kann doch noch gewinnen! Nach sieben sieglosen Spielen in Folge oder 146 Frusttagen – die Winterpause eingeschlossen – schöpfen die „Blauen“ unter neuer Regie nach einem verdienten 4:1-Sieg gegen den MTV Stuttgart neue Hoffnung im Abstiegskampf. Der Rückstand aufs rettende Ufer ist mit dem Dreier von neun auf sechs Punkte geschrumpft.
Es war ein Neustart mit Sternchen, sieht man einmal von den ersten zehn Minuten ab. Da taumelte die Abwehr noch etwas orientierungslos über den Platz. Die Quittung in der 7. Minute: Ein Freistoß aus 20 Metern. Der VfL begnügte sich mit einer Zwei-Mann-Mauer und wurde für diese Nachlässigkeit prompt mit einem Schuss gegen den Innenpfosten und dem 0:1 bestraft.
Doch anders als im bisherigen Verlauf der Punktrunde, als ein solcher Lapsus bei den Spielern früh die Köpfe hängen ließ, schlug die Mannschaft, angetrieben von Spielertrainer Tobias Heim, mit Wut im Bauch zurück. Ein an Nico Hummel verursachter Foulelfmeter führte in der 16. Minute zum Ausgleich. Athletiktrainer Meksud Colic, Rückkehrer aus Bad Boll, schickte den Torwart in die falsche Ecke. Fast wäre demselben Spieler fünf Minuten später das 2:1 gelungen, doch sein eleganter Heber küsste nur die Latte. Den fälligen Führungstreffer holte der umtriebige Colic in der 34. Minute nach. Sein Prachtschuss zum 2:1 auf Vorlage von Salih Egrlic passte genau in den rechten Winkel.
„Die blaue Macht der Teck“ stand auf einem Transparent aus seligen Kirchheimer Zeiten, dass ein treuer Fan wieder hervorgekramt und neben der Trainerbank aufgestellt hatte.
Antwort mit Doppelschlag
Die moralische Unterstützung verfehlte ihre Wirkung nicht. Mit einem Doppelschlag innerhalb von zwei Minuten als Antwort auf eine längere Stuttgarter Drangperiode beendete der VfL letzte Zweifel am dritten Saisonsieg. Das 3:1 besorgte Valon Dodaj auf Zuspiel von Egrlic, den Endstand der 19-jährige Theo Gut aus dem Getümmel heraus unter gütiger Mithilfe des MTV-Torwarts.
Der lang ersehnte Dreier wurde noch auf dem Platz gebührend gefeiert. Arm in Arm hüpften die Sieger ausgelassen im Kreis herum. Und Trainer Felix Lache strahlte: „Das Team war sehr motiviert. Mit diesem Elan und Herzblut ist das große Ziel, der Klassenerhalt, noch zu erreichen.“