Verbandsligist VfL Kirchheim kassiert in Heidenheim klare 1:4-Niederlage
Der FCH macht es gnädig

In der ersten Halbzeit nur ein besserer Sparringspartner, in der zweiten mit erheblich mehr Punch: Verbandsligist VfL Kirchheim präsentierte sich bei der 1:4 (0:3)-Niederlage beim Titelanwärter FC Heidenheim II als ein Team mit zwei Gesichtern.

Heidenheim. Die Situation schien hoffnungslos. 0:3 lagen die Kirchheimer gestern Nachmittag auf dem Kunstrasenplatz an der Voith-Arena nach etwas mehr als 30 Minuten zurück, sahen sich fast im Minutentakt schnell vorgetragenen Heidenheimer Angriffen ausgesetzt. Kirchheims Trainer Stefan Haußmann musste deshalb früh reagieren, wechselte bereits nach 27 Minuten Deni Kalfic für den glücklosen Mittelfeldakteur Hakan Sahin ein, erhoffte sich mehr Schwung im Spiel nach vorne.

Zu diesem Zeitpunkt stand es 0:1 und Schlimmes musste befürchtet werden. Bereits nach neun Minuten hatte der dauerüberlegene FC durch Routinier Bastian Heidecker per Kopf das 1:0 markiert, nachdem er nur 120 Sekunden zuvor mit einem Schuss lediglich den Innenpfosten getroffen hatte. Kombinationssicher und aggressiv agierten die Gastgeber gegen einen VfL, für den es zwischen der 32. und 33. Spielminute richtig knüppeldick kam. Binnen 54 Sekunden tobten sich die FCH-Kicker gleich zweimal vor und im Strafraum der Kirchheimer aus. Defensivspieler Felix Hörger drückte in der 32. Minute den Ball nach einer Ecke unbedrängt über die Linie, nur einen Wimpernschlag nach dem Anstoß traf Philipp Buser aus kurzer Distanz mit einem platzierten Schuss aus rund 22 Metern Entfernung.

„In der ersten Halbzeit hatten wir keinen Zugriff auf die Heidenheimer Spieler“, monierte VfL-Trainer Stefan Haußmann nach dem Schlusspfiff, „sie waren immer einen Tick schneller am Ball und aggressiver.“ Doch statt eines Debakels – die Heidenheimer verwerteten vor der Pause nur durchschnittlich jede dritte ihrer insgesamt neun Topchancen – fingen sich die Teckstädter nach dem Wiederanpfiff. Das Resultat: Die eine oder andere Torgelegenheit. Vor der Pause sorgte lediglich ein Zaglauer-Kopfball (das Leder flog knapp übers das FCH-Gehäuse) für etwas Gefahr.

Zunächst scheiterte Deni Kalfic Sekunden nach dem Wiederanpfiff an Heidenheims Keeper Denis Baum, doch Mannschaftskollege Roberto Forzano machte es in der 48. Minute besser. Steil angespielt, schoss der Stürmer die Kugel flach und äußerst platziert ins rechte, untere Toreck. Es folgte die beste Phase der Kirchheimer. Sie gewannen gegen die etwas unkonzentrierter agierenden Heidenheimer mehr Zweikämpfe, kreuzten ab und an gefährlich vor dem Strafraum der Gäste auf. Doch die Effektivität des FCH zeigten Haußmanns Kicker nicht. Was nicht folgenlos blieb. Nahezu unbeschadet aus der Kirchheimer Drangphase herausgekommen, sorgte der eingewechselte Markus Milz 20 Minuten vor Schluss für das Endergebnis.

„Wir haben vor dem 1:4 die Flanke zugelassen und im Strafraum auch noch einen Stellungsfehler begangen“, lautete der Kommentar Haußmanns zum 1:4. Der Profiteur des Ganzen, Markus Milz, musste den Ball völlig frei stehend nur noch unter die Latte hämmern. Coach Haußmann zeigte sich summa summarum verärgert. „Klar machen Spieler wie Dieter Jarosch oder Bastian Heidecker den Unterschied in dieser Verbandsliga aus“, sagte er, anspielend auf den hochkarätig besetzten Angriff der „Zweiten“ des Drittliga-Topklubs, „trotzdem kann man an einem guten Tag auch hier einen Punkt holen.“ Doch es war kein guter (Sonn)tag für den VfL. Zumindest nicht zwischen 15 Uhr und 15.45 Uhr – dem Zeitraum der ersten Halbzeit.