Bad Säckingen. Sachlich-nüchtern sprach Manuel Fumic nach dem Rennen in die Fernsehkamera. Kein Wunder, war der Kirchheimer zuvor doch auch ein Stück weit ein emotionsloses Rennen gefahren. Das hatte allerdings nichts mit fehlender Motivation zu tun, auch nicht mit dem matschig-schlüpfrigen Bedingungen, sondern einfach mit seiner Verfassung. „Klar, kann ich Matsch nicht so gut ab. Aber ich hatte von Anfang an einfach keine guten Beine. Ich konnte nur ein Tempo fahren“, bekannte er. Das es so kommen könnte, war vorher schon einkalkuliert. „Mein Aufbau geht in Richtung Weltcup. Das ist natürlich eine Folge davon“, erklärte Fumic.
Die Intensität eines Rennens wollte der Körper noch nicht akzeptieren und um nichts zu riskieren, fuhr Fumic eben ohne jegliche Tempoverschärfung über den vier Kilometer langen Kurs. Damit hielt er das halbe Rennen über den Abstand auf Platz eins und zwei unter 20 Sekunden.
An der Spitze hatten sich Titelverteidiger Moritz Milatz (Freiburg) und Markus Schulte-Lünzum abgesetzt, doch in der vierten von sechs Runden platzte Milatz’ Traum vom fünften Titel. Er stürzte, eigentlich harmlos, doch sein Schalthebel brach ab. Somit war Fumic, nachdem er zuvor bereits den Kirchzartener Markus Bauer abgeschüttelt hatte, plötzlich auf Rang zwei. Mit 1,46 Minuten Rückstand auf den neuen Deutschen Meister Markus Schulte-Lünzum (1.12,47 Stunden) kam der Cannondale-Fahrer ins Ziel. „Ich hatte mir mehr erhofft, aber mit den schlechten Beinen kann ich mit Silber zufrieden sein. Mein Fokus liegt auf dem Weltcup. Aber ich freue mich auch für Markus Schulte-Lünzum, weil da mal ein junger Fahrer zeigt, dass er was drauf hat“, kommentierte Fumic, der damit zum vierten Mal in seiner Karriere bei einer DM eine Silbermedaille gewann.
Der Reuderner Luca Schwarzbauer vom MTB Teck war am Samstag im Junioren-Rennen, das zu keiner Serie zählt, Dritter geworden. Er verlor den Kontakt zu seinem Lexware-Teamkollegen David Horvath, nachdem er mit seinem neuen vollgefederten Bike gestürzt war. Danach fuhr er an zweiter Stelle, musste diese Position jedoch in der vorletzten Runde abgeben, als er wegen Hinterrad-Defekt das Laufrad wechseln musste. Er fiel auf Rang vier zurück, kämpfte sich jedoch noch an Nationalmannschaftskollege Robin Hoffmann vorbei und kam hinter dem Neuseeländer Jack Compton mit 1,54 Minuten Rückstand auf Horvath ins Ziel. „Ich habe die vergangenen Tage viel trainiert, bin heute zum ersten Mal mit dem Fully gefahren. Als Training war es gut, aber ein bisschen ärgert mich, dass ich meine Serie beenden musste“, so Schwarzbauer, der zuvor in dieser Saison nie schlechter als Rang zwei gewesen war.