Albershausen. Auf dem Kreuzzug Richtung 2. Liga müssen die Albershausen Crusaders nur noch ein Hindernis aus dem Weg räumen: Den Vizemeister der Regionalliga Süd, der nach Abschluss der Saison überraschenderweise aus München kommt. Lange hatte man sich in Albershausen auf ein Duell mit dem Rivalen aus zahlreichen Testspielen, den Fursty Razorbacks aus Fürstenfeldbruck, eingestellt. Stattdessen haben sich die Rangers München den zweiten Platz gesichert, der das Ticket für die beiden Aufstiegsspiele gegen den Meister der Regionalliga Mitte aus Albershausen einbrachte.
Für die Crusaders ist der Gegner aus der bayrischen Landeshauptstadt ein unbeschriebenes Blatt, den es im Vorfeld unter die Lupe zu nehmen galt. „Wir haben die Rangers beobachten lassen, um uns besser auf sie vorbereiten zu können“, sagt der Crusaders-Vorsitzende Bastian Braulik, der sein Team in der Außenseiterrolle sieht. „München hat Fürstenfeldbruck in der Saison einmal relativ deutlich geschlagen – wir haben in der Vorbereitung gegen Fürstenfeldbruck verloren“, rechnet er vor.
Understatement scheint angesichts der Albershausener Traumbilanz jedoch unangebracht. Immerhin holten sich die Crusaders den Titel in der Regionalliga Mitte ohne eine einzige Niederlage, sind saisonübergreifend seit rekordverdächtigen 24 Partien ungeschlagen. Da die Spielzeit Mitte Juli endete, liegt der letzte Pflichtspieleinsatz allerdings bereits acht Wochen zurück, während die Münchener in ihrer Liga noch bis Ende August gefordert waren. „Wir sehen das weder als Vor- noch als Nachteil“, sagt Bastian Braulik, dessen Team seit zwei Wochen in der heißen Vorbereitungsphase auf die Aufstiegsduelle steckt. Druck lastet offiziell nicht auf der Mannschaft, die Aussicht auf Zweitklassigkeit wird eher als nachsaisonales Bonbon verstanden. „Wenn man so eine Saison hinlegt, sind die beiden Play-off-Spiele vor großem Publikum ein toller Abschluss“, sagt Trainer Sven Franke.
Großes Publikum ist in der Tat zu erwarten, wurden die Aufstiegsspiele in den vergangenen Jahren doch durchschnittlich von mehr als 1 000 Zuschauern verfolgt. Platz gibt‘s im Hinspiel genug: Heimstätte der Rangers ist das 12 000 Plätze fassende Dantestadion, immerhin die viertgrößte Sportarena Münchens.
Die Albershausener Verantwortlichen können dort morgen (Kick-off um 15 Uhr) bis auf zwei Verletzte auf den kompletten Kader zurückgreifen. Der ist übrigens so groß, dass die Albershausener sogar Spieler streichen müssen, nachdem nur 50 Mann auf den Spielberichtsbogen eingetragen werden dürfen.
Wer nicht auf dem Feld dabei sein kann, wird jedoch bestimmt mit dem eigens vom Verein gecharterten Fanbus oder im Privat-Pkw nach München fahren, um das Team anzufeuern. „Wir rechnen mit etwa 100 eigenen Zuschauern“, freut sich Bastian Braulik, der die Mannschaft vor diesem Hintergrund in die Pflicht nimmt. „Wir müssen uns für diese treuen Fans zerreißen“, fordert er, der gleichzeitig schon dem Rückspiel am 27. September im heimischen Waldstadion entgegenfiebert – ob‘s ein Vorteil ist, das entscheidende zweite Spiel auf eigenem Platz bestreiten zu können? „Wenn wir in München hoch verlieren, eher nicht. Aber ich gehe von zwei ganz engen, spannenden Spielen aus“, so Braulik.