Kirchheim. „Ich habe am Dienstagabend Abteilungsleiter Fabian Preuß telefonisch mitgeteilt, dass ich nicht mehr weitermachen werde“, sagte Rueff. „Für meine Entscheidung gibt es eine Summe von Gründen, die ich im Einzelnen nicht alle aufzählen kann. Es hat einfach nicht gepasst.“ Hauptgrund 1: Bisher wurde kein Nachfolger des scheidenden Markus Brühl für das Amt des sportlichen Leiters gefunden. Kurt Dangel ist im Gespräch. Rueff: „Aber das zieht sich ja auch schon seit Monaten hin. Als Trainer muss ich wissen, mit wem ich nächste Saison zusammenarbeiten kann.“ Hauptgrund 2: Die Massenflucht der Spieler. Vom momentanen Kader erklärten sich lediglich Marcel Helber, Markus Großhans und Deni Kalfic für einen Neuanfang in der kommenden Saison bereit. Hinter Emre Kalender steht noch ein Fragezeichen. Alle anderen werden den Verein verlassen. Darunter auch die Nachwuchshoffnung Lukas Renn, der sich den Stuttgarter Kickers anschließt, und zwei weitere A-Jugendliche, die aufrücken sollten.
Rueff hat nach eigenen Worten noch keinen neuen Arbeitgeber in Aussicht. Wer ihn in Kirchheim beerben soll, steht noch in den Sternen.
Sein Assistent Janusz Szuta jedenfalls nicht. Er ist Jugendtrainer beim WFV, betreut die polnische U 20 bei einer Gastspielreise in Deutschland und sagt: „Ich habe genug zu tun. Unter bestimmten Voraussetzungen würde ich aber Co-Trainer bleiben.“ Viele Fragen sind offen beim VfL. Die Abteilung befindet sich in einem Schwebezustand, der noch länger andauern wird. Abteilungsleiter Fabian Preuß befindet sich im Urlaub und kommt erst Ende nächster Woche zurück.
Bis dahin könnte sich die sportliche Zukunft des VfL schon entschieden haben – oder auch nicht. Die zuletzt so erfolgreiche Mannschaft klammert sich an einen Strohhalm, und der heißt FC Wangen. Wenn die Allgäuer in ihren letzten drei Spielen nur einen Punkt holen, der VfL aber dreimal gewinnt, kann er sich in die Relegation retten. Wangen hat Ehingen und Albstadt zu Hause und fährt nach Schwäbisch Hall. Kirchheim erwartet Normannia Gmünd und Ravensburg und muss noch nach Göppingen.
Aufgrund der enormen Steigerung in den letzten Spielen mit zwei 4:1-Siegen gegen Frickenhausen und Bietigheim sowie dem 3:0 zuletzt in Neckarrems ist dem VfL noch einiges zuzutrauen. Trainer Rueff hat die Hoffnung noch nicht aufgegeben: „Die Jungs sind sehr gut drauf, sie haben sich in Neckarrems top präsentiert. Ich bin guten Mutes, dass wir auch gegen Gmünd einen Dreier einfahren. Und in den beiden restlichen Spielen stehen die Gegner unter Druck, weil sie aufsteigen wollen und gewinnen müssen. Wir sind dann als Außenseiter in einer komfortablen Lage.“ Marius Nigl hat seine Grippe auskuriert und kehrt in den Kader zurück.
Ansonsten bleibt die erfolgreiche Mannschaft morgen Abend ab 19 Uhr an der Jesinger Allee gegen Normannia Gmünd unverändert.