Kirchheim/Weilheim. Die überraschend deutliche Niederlage gegen den SV Ebersbach, welche das Abrutschen auf Rang vier nach sich zog, hat so manchen aus dem Weilheimer Umfeld vorerst auf den Boden der Realität zurückgeholt. „Wir wissen schon, warum wir von dem Aufstiegsgerede gar nichts wissen (wollen)“, wiederholt Spielleiter Günther Friess betont gelassen. An der Niederlage hatte er nichts zu beschönigen, wenngleich er das 0:1 als Knackpunkt bewertete. Friess weiter: „Wir schauen weiter ohne Druck, was die Saison uns noch bringt. Das 1:5 ist aber kein Beinbruch.“ Die Limburg-Kicker können es am Ostersamstag gegen die TSG Schnaitheim bereits wieder besser machen.
In Kirchheim geriet das Bezirksliga-Abstiegsduell in Sirnau (3:3) fast zur Nebensache: Zu groß war der Aufruhr durch ein neuerliches Sportgerichtsurteil des Bezirkes Neckar-Fils. Bereits in der Vorrunde war dem VfL ein Sieg in Faurndau aberkannt worden, nun droht auch der Punktgewinn in Nürtingen (2:2) vom 10. März am grünen Tisch aberkannt zu werden. Im Urteil vom vergangenen Samstag wird dem VfL vorgeworfen, dass für die Spieler Alen Babametovic, Giuseppe De Vivo und Dario Manco keine Teilnahmeberechtigung aufgrund fehlender beziehungsweise nicht erkennbarer Stempel auf den Spielerpässen vorlag. „Die Akteure waren spielberechtigt und konnten sich durch Personalausweise und Führerscheine zudem ausweisen“, dementierte der sportliche Leiter des VfL, Markus Brühl, die Bezirks-Version. Fakt ist, dass der VfL II den Punktgewinn aus dem Nürtinger Spiel in erster Instanz aberkannt bekommt und stattdessen eine 0:3-Niederlage erhält. Außerdem wurde der Verein zu Geldstrafen und zu einer zweiwöchigen Sperrstrafe für alle drei Spieler ab April verdonnert. „Wir haben für die Urteilsfindung überhaupt kein Verständnis“, sagt Brühl und kündigt Konsequenzen an. Abteilungsleiter Fabian Preuss wird beim Württembergischen Fußballverband (WFV) in Revision gehen. Die laut Statuten festgelegten Geldstrafen haben die Kirchheimer indes akzeptiert.
In der Kreisliga A hält der Lauf der SF Dettingen mit dem dritten Sieg im dritten Spiel in diesem Jahr an. „Wir müssen nur noch warten, bis die SGEH einmal einen Fehler macht. Den zweiten Platz wollen wir aber nicht mehr hergeben“, betont Abteilungsleiter Christian Renz selbstbewusst. Den zweiten Platz aus den Augen verloren haben die Jesinger mit der zweiten Niederlage in Folge. Dafür erzielten sie bei Konkurrent TG Kirchheim das kurioseste Tor des Spieltages. Steffen Olpp verwandelte eine Ecke direkt, unter gütiger Mithilfe von Mutter Natur. „Der Ball flog in den Fünfmeterraum, dann kam ein Windstoß und das Ding war drin“, so TG-Pressewart Claus Stepan. Geholfen hat‘s den Jesingern freilich wenig, den 0:1-Rückstand drehte die TG noch in einen 3:1-Erfolg und überholte die Gerstenklopfer auf Rang drei.
Letzter Platz droht wohl auch in Bälde dem TSV Ötlingen in der Kreisliga B6, wenn die zur Zeit so erfolgreichen Oberlenninger noch eines ihrer beiden Nachholspiele gewinnen. Verantwortlich hierfür war das ebenso spektakuläre wie überraschende 4:4 gegen die „Zweite“ von Holzmaden, oder besser eine halbe „Alt-Herren“-Vertretung der Saurier. Ein neuerlicher personeller Engpass sorgte unter anderem für ein Comeback von Joe Schempp. Mit 46 Lenzen auf dem Buckel zeigte Schempp im offensiven Mittelfeld so manches Mal den Gegnern die Hacken, erzielte gar den Treffer zum 2:3. Auch Michael Hock (33) trug sich in die Schützenliste ein, markierte den überraschenden 4:4-Endstand. Je oller, umso doller lautete das Holzmadener Motto. Dennis Braun (36) und Helmut Friess (46) auf der Bank hoben ebenfalls das Durchschnittsalter deutlich an. Da passte es eigentlich gar nicht ins Bild, dass im Tor mit Florian Greiner (19) ein Youngster stand, der aber mit etlichen Paraden tatkräftig mithalf, dem Favoriten ein Bein zu stellen.wr