Kirchheim. In einem hart umkämpften Spiel um Platz drei konnten sich die ersatzgeschwächten Knights erst nach Verlängerung mit 85:80 gegen die Pfälzer durchsetzen. Die beiden Kirchheimer Besnik und Shkelzen Bekteshi machten dabei in der Verlängerung die entscheidenden Punkte. Nachdem bereits vor dem Turnier Ahmad Smith mit einer Verletzung ausgefallen war, konnten auch Cedric Brooks nach einer Muskelverletzung aus dem ersten Halbfinalspiel und Dominik Schneider, der immer noch mit den Folgen einer Erkältung zu kämpfen hat, nur wenige Minuten spielen.
Als kurz vor Ende der regulären Spielzeit Radi Tomasevic mit seinem fünften Foul auf die Bank musste, schlug die Zeit der Bekteshi-Brüder. Unterstützt vom starken Neuzugang Devin Uskoski, der mit 19 Punkten und 15 Rebounds zu überzeugen wusste sowie Sebastian Adeberg, der acht seiner 15 Punkte in der Verlängerung erzielte, gelang es den beiden Brüdern, in den letzten zwei Minuten die entscheidenden Würfe zu versenken. „Die jungen Spieler haben einen sehr guten Job gemacht,“ lobte ein zufriedener Coach Frenkie Ignjatovic nach dem gewonnenen Spiel um Platz drei. Auch der bereits am Samstag erlittenen 63:104-Halbfinal-Niederlage gegen das Erstligateam aus Trier konnte der Trainer Positives abgewinnen. „Wir sind mitten in der Vorbereitung und einige Spieler sind verletzt und angeschlagen. Die Niederlage gegen Trier war ok,“ sagte der Coach zum deutlichen Ergebnis.
Bereits vor Turnierbeginn war klar, dass es für die junge Kirchheimer Mannschaft schwer werden würde, sich gegen die Bundesligamannschaft aus Trier durchzusetzen. Dies wurde auch im intensiven Finale zwischen der EnBW Ludwigsburg und dem TBB deutlich. Beide Mannschaften leisteten sich einen hochklassigen Schlagabtausch, wobei beide Teams den Schwerpunkt auf die Defensive legten. Am Ende setzten sich die Barockstädter mit 75:67 durch. „Die Trierer sind ein sehr schwerer und kompakter Gegner, daher freuen wir uns sehr über den Erfolg,“ sagte Ludwigsburgs Teammanager Mario Probst. Besonders konnte er sich über die Jugendspieler Jonathan Maier und Besnik Bekteshi freuen, die sowohl für die Kirchheim Knights, wie auch für die Ludwigsburger spielten. Beide werden in der kommenden Saison mit einer Doppellizenz ausgestattet an den Start gehen. Maier und Bekteshi wurden von Ludwigsburgs Headcoach Markus Jochum in den entscheidenden Minuten des Finalspiels eingesetzt und erfüllten ihre Aufgaben tadellos.
Auch der Trierer Coach und ehemalige Nationalspieler Henrik Rödl konnte dem Finale positive Erkenntnisse abgewinnen. „Glückwunsch an Ludwigsburg. Sie haben verdient gewonnen. Für uns war dieser Test, gegen eine Mannschaft, mit der man in der nächsten Saison rechnen muss, sehr wichtig, da wir einige Defizite erkennen konnten, an denen wir vor Saisonbeginn noch arbeiten werden,“ analysierte er. Besonders überzeugen konnte Point Guard Dru Joyce, der zu Collegezeiten in einer Mannschaft mit NBA-Superstar Lebron James zusammenspielte. Der US-Amerikaner wirbelte sowohl die Verteidigung der Knights, wie auch die der EnBW Ludwigsburg mehrmals kräftig durcheinander.
Trotz der enormen Hitze in der Sporthalle Stadtmitte gingen alle Teams volles Tempo. Highlights gab es für die Fans an diesem Wochenende folglich zahlreich. Krachende Dunkings, wilde Dreier-Würfe, engagierte Defense, Emotionen und enge Spiele wurden von den jeweils 400 Zuschauern an beiden Tagen gefeiert und mit Applaus honoriert. Hierbei konnten sich vor allem die Ludwigsburger Neuzugänge Kurt Looby, mit einigen Blocks und Monster-Dunks sowie Mark Dorris, der trotz seiner nur 1,88 Meter für spektakuläre Flugeinlagen sorgte, hervortun.
Für die Fans der Knights gab es zudem die wichtige Erkenntnis, dass es den Kirchheimer Verantwortlichen gelungen ist, eine schlagkräftige Mannschaft zusammenzustellen, bei der alle Neuzugänge überzeugen konnten. In der kommenden Woche wird der neue Centerspieler erwartet, von dem man sich erhofft, dass er die benötigte Verstärkung unter dem Korb bringen kann.