Nürtingen. Nach dem spielfreien Wochenende gastiert die TG Nürtingen heute um 19 Uhr bei den HL Buchholz-Rosengarten – und damit bei einer Mannschaft, die derzeit zwar personell arg gebeutelt ist, aber eine beeindruckende Bilanz gegen die Turngemeinde vorweisen kann. Die Handball-Luchse unterlagen den Nürtingerinnen bislang nur ein einziges Mal – und das ist auch schon eine Weile her: Am 29. Oktober 2016 siegten die TGlerinnen ziemlich überraschend mit 28:26 beim damaligen Erstliga-Absteiger. Danach folgten nur Niederlagen. Insgesamt zehn sind es bisher gegen die Nordlichter aus den beiden Gemeinden in der Nordheide, die zwischen 2020 und 2022 zwei weitere Spielzeiten in der ersten Liga verbrachten und gegen die auch TG-Trainer Manel Ciracs eigene Statistik selbstredend eine negative ist. Beide Partien verlor er mit seinem Team in der vorigen Saison, doch das ist natürlich Vergangenheit. „Das wird eine schöne Reise“, „un viaje bonito“ also, meint der Spanier nur. „Bonito“ werde auch das Spiel, aber auch „peligroso“, gefährlich.
Zumal eben auch wieder eine der längeren Auswärtsfahrten ansteht. „Jedes Spiel ist doch anders“, versucht Cirac das Ganze herunterzuspielen, wohl wissend, dass seine Schützlinge in der weiten Fremde bei den einzigen zwei Saisonniederlagen bisher nicht allzu gut ausgesehen haben. 18:26 verloren sie in Berlin, mit 24:37 bekamen sie eins beim SV Werder Bremen übergebraten. „Ich nehme das als weitere Erfahrungen“, will Cirac dies nicht überbewerten, hofft nun aber natürlich auf ein ganz anderes Gesicht und Auftreten seines Teams. Das fand zuletzt mit dem 31:25-Sieg über Absteiger Bad Wildungen wieder zurück in die Erfolgsspur und hatte wie die gesamte Konkurrenz danach ein spielfreies Wochenende. „Eine Pause kommt immer gelegen. Wir haben etwas abschalten können“, erläutert der Trainer, der sich von der momentanen sportlichen Situation des Gegners nicht blenden lassen will.
Denn die Chancen stehen nicht schlecht, die so miese Bilanz beim Angstgegner etwas geradezurücken. Die „Luchse“ haben lediglich 5:11 Punkte zu Buche stehen und nach Jahren als Zweitliga-Topteam sowie Erstligist einen harten Umbruch hinter sich, sind nach acht Partien nur Zwölfter. Trotzdem ist der Respekt auch bei Cirac groß. „Die wissen, was sie tun“, hat er erkannt und erwähnt sogleich die „starke Abwehr und das alles in allem gute Team“.
Acht Spielerinnen fehlen
Letzteres ist allerdings ziemlich gebeutelt. „Aktuell fehlen acht Spielerinnen“, blickt HL-Geschäftsführer Sven Dubau auf die personelle Lage. Dass es eine schwierige Spielzeit werden würde, war Dubau und seinen Mitstreitern schon vor der Runde klar. „Durchhalten“, hatte der Verein offiziell als Saisonziel ausgegeben – und da wusste man noch gar nicht, wie die Situation vier Wochen vor Weihnachten aussehen würde.
Um den Missstand einigermaßen aufzufangen, musste der Kader noch vor und während der Runde aufgestockt werden. Erfahrung ist durch die vielen jungen Spielerinnen nicht dazugekommen, gerade daran hapert es bei den HL in dieser Runde bisher. Vor allem die Chancenverwertung lasse beim jungen Team noch zu wünschen übrig, hinzu kommen die zahlreichen technischen Fehler, die es sich leistet. Gerade eine gestandene Bundesliga-Spielerin wie Marleen Kadenbach könnte da sicher helfen, doch die hat sich nach ihrer Rückkehr im Sommer aus Regensburg verletzt und wird wie viele andere nicht gegen die TGN auflaufen.