Paderborn. Es war ein Fels, der Coach Frenkie Ignjatovic vom Herzen fiel als die Schlusssirene ertönte. Der Sieg war enorm wichtig, auch wenn es nicht der erhoffte Befreiungsschlag war. Da zeitgleich Gotha, Crailsheim und Nürnberg überraschend punkteten, liegen am Tabellenende nun sieben Teams nach Zählern gleichauf. Einzig Leipzig erscheint als Tabellenletzter abgeschlagen. Es bleibt also weiterhin spannend in der Pro A. „Es ist eine unglaubliche Saison“, meint Frenkie Ignjatovic. „Jeder kann jeden schlagen. Wir müssen nun die positive Stimmung der letzten beiden Spiele mitnehmen und weiter gewinnen.“
Im Tabellenkeller droht ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Umso bedeutender aus Kirchheimer Sicht der Sieg gegen den direkten Konkurrenten aus Paderborn. Bereits zu Beginn der Partie zeigte sich, dass beide Teams auf Augenhöhe spielen würden. Bei den Hausherren musste Trainer Thomas Glasauer auf Spielmacher Guy Aud verzichten, der mit einer Grippe passen musste. Mit nur sieben gesunden Spielern versuchten die Paderborner vor eigenem Publikum über Emotionen ins Spiel zu kommen. Zu Beginn erinnerte vieles an das Hinspiel, in dem ein wahres Offensivfeuerwerk abgebrannt wurde.
Viele leichte Punkte auf beiden Seiten bestimmten das erste Viertel, das mit 29:25 knapp an die Hausherren ging. Besonders beeindruckend war dabei die Wurfstärke der Paderborner von außerhalb der Drei-Punkt-Linie. Aufseiten der Knights stach Chris Alexander heraus. Immer wieder zog er in die Zone und punktete für die Knights. Im zweiten Viertel kamen dann beide Verteidigungsreihen besser ins Spiel. Bei den Rittern beherrschten Smallwood, Adeberg und Stommes die Bretter. In der Offensive bestimmte zunächst Cedric Brooks den Takt, dem direkt nach seiner Einwechslung die ersten Punkte gelangen. Zur Halbzeit stand es 47:46 für Paderborn.
Die Knights kamen nach der Pause zurück aufs Spielfeld und waren sofort präsent. Ein Run brachte die Führung, Stommes erster Dreier im Knights-Trikot zwang Paderborn zur Auszeit. Doch auch danach ließen die Teckstädter nicht locker. Individuelle Fehler und Ballverluste verhinderten jedoch, dass sich die Gäste deutlicher absetzen konnten. Die Ritter ließen die Möglichkeit einer frühzeitigen Entscheidung liegen und brachten stattdessen Paderborn zurück ins Spiel. Angefeuert vom Publikum retteten sich die Gastgeber in die Viertelpause.
Wer nun auf einen Einbruch der Baskets im Schlussviertel gehofft hatte, der wurde schnell enttäuscht. Billy Rush und Jason Adams (beide 17 Punkte) verkürzten den Rückstand Punkt für Punkt und brachten ihre Mannschaft schließlich sogar in Führung. Zwei Dreier von Jason Jamerson, der mit 21 Punkten Topscorer der Partie wurde, schienen die Paderborner nun zum Sieg zu führen. Doch sechs Punkte in Folge von Stommes hielten die Teckstädter auf Kurs. Als der Kirchheimer Neuzugang mit seinem fünften Foul vom Feld musste, übernahm Sebastian Adeberg, der in der Crunch-Time zum entscheidenden Spieler wurde, die Verantwortung. Immer wieder gelang es ihm, auf Punkte von Paderborn zu antworten.
Es wurde richtig eng. In der Schlussminute verließ beide Teams das Wurfglück. 16 Sekunden vor Schluss wurde Radi Tomasevic beim Stand von 85:85 gefoult. Beide Freiwürfe verwandelte der Kapitän sicher. Doch Paderborn hatte es noch einmal in der Hand. Frenkie Ignjatovic gab die Anweisung, nicht zu foulen und sollte Recht behalten: Der Dreier-Versuch von Adams verfehlte sein Ziel und sorgte für die Entscheidung.
Die Ritter treffen nun am Samstag in der Sporthalle Stadtmitte auf den Tabellenvierten aus Cuxhaven, gegen den man das Hinspiel deutlich gewinnen konnte.cs