Kreisliga B-Staffeltag wartet mit Neuerung auf
Der Sonntag gehört dem Ligabetrieb

Der Staffeltag der Fußball-Kreisligen B im TG-Sportheim war eine schweißtreibende Angelegenheit. Weniger wegen kontroverser Themen oder hitzig geführter Diskussionen, sondern aufgrund der fast schon subtropischen Verhältnisse im Tagungssaal.

Kirchheim. Dass es unter diesen Rahmenbedingungen bei gefühlten 35 Grad und hoher Luftfeuchtigkeit zu keinen zusätzlich die Energie raubenden Rededuellen kam, war auch einem geschickten Schachzug des Bezirksvorsitzenden Karl Stradinger zu verdanken. Denn: Die inflationäre Anzahl an Punktspieltagen unter der Woche hat ein Ende. Am Freitagabend wischte Stradinger neue Bedenken schnell vom Tisch. Der pfiffige Rechberghausener Funktionär präsentierte einen mit Beifall quittierten Terminplan und konterkarierte damit die Aussagen des mittlerweile demissionierten Bezirksstaffelleiters Werner Banzhaf. Letztgenannter hatte noch im vergangenen Jahr just bei den Staffeltagen angemerkt, dass es zu den häufigen Werktagsterminen keine Alternative gäbe.

Stradingers Schachzug ist nun ebenso simpel wie genial: In der kommenden Saison werden die ersten Runden des Bezirkspokals komplett auf Termine unter der Woche gelegt, der Sonntag ist ausschließlich für den Ligabetrieb reserviert. Das Problem ist nun entschärft, weil Klubs, die bereits ausgeschieden sind, folglich nicht mehr von den wegen häufigem Spielermangel problematischen Werktagsterminen tangiert sind.

Widerspruch gab es für die Bezirksfunktionäre ebenso wenig beim Thema Staffeleinteilung in den Ligen B4, B5 und B6. Die Klubvertreter waren bereits im Vorfeld über die Vorschläge konkret informiert worden, die Einteilung wurde folglich ohne größere Einwände abgenickt. In der Kreisliga B5 werden somit künftig sechs Teams aus der Teckregion kicken, darunter ist Neueinsteiger TSV Schlierbach II. Die Oberlenninger Reserve wird sich nach dem Rückzug aus der SGM Lenningen solo durchschlagen. „Wir sind in der SGM einfach auf keinen gemeinsamen Nenner in Sachen konzeptioneller Ausrichtung gekommen“, rekapitulierte TSVO-Funktionär Rainer Ziegelin, „ich bin guter Dinge, dass wir uns nun mit dem TSVO II gut schlagen werden“. Von der B6 in die B5 wechselt der TV Neidlingen II.

Gewaltig verändert hat sich das Bild in der Kreisliga B6. Gleich sechs Teams sind dort im Vergleich zur Vorsaison neu beheimatet. Der TV Unterlenningen II wird künftig statt mit dem TSV Oberlenningen mit der SGEH II eine Spielgemeinschaft bilden. Eine Lösung, die insbesondere auf der Alb eine wünschenswerte ist: Die SGEH II hatte in den vergangenen Jahren mit chronischer Personalknappheit zu kämpfen. Aus der B5 in die B6 wechselte unter anderem der TSV Holzmaden II. Kreisliga A-Absteiger TV Neidlingen wurde hier ebenso eingruppiert.

Bei ihrem ersten gemeinsamen Staffeltagauftritt zogen die Cserny-Brüder eine weitgehend positive Bilanz der vergangenen Saison. Routinier Stefan Cserny (zuständig für die B6) ermahnte allerdings die Klubvertreter die Ergebnisse pünktlich im dfb.net zu melden. Allein in den Staffeln B4 bis B6 erfolgte die Meldung in der vergangenen Runde insgesamt über 150 Mal zu spät. Rudolf Cserny, im vergangenen Jahr erstmals zum Leiter der Staffeln 4 und 5 gewählt, wies die rund 50 Klubfunktionäre im TG-Sportheim unter anderem darauf hin, auf zeitgemäße Fotos in den Spielerpässen zu achten.

Siegfried Bippus vom Bezirks-Sportgericht informierte in seinem Referat über diverse Neuerungen. „So verkürzt sich die Einspruchsfrist zu Pokal-Entscheidungs- oder Relegationsspielen auf nunmehr drei Tage“.

Zu einem größeren Problem wird der nicht ausreichende Schiedsrichter-Nachwuchs. Die Zahl der Referees im Bezirk ist im Vergleich zum Vorjahr erneut um über zehn Prozent auf nunmehr 150 gesunken. „Nachholbedarf haben wir auch in der Altersgruppe der 30- bis 50-Jährigen“, betonte Schiedsrichter-Einteiler Frieder Thiehoff (TSV Holzmaden). Und ein Klub erfuhr sogar eine unerwartete Rehabilitierung. „Im vergangenen Jahr hatte ich beim Staffeltag behauptet, dass der TSV Schlierbach keine anrechenbaren Unparteiischen hat“, merkte Bezirksschiedsrichter-Obmann Harald Kuhn an, „dies war eine falsche Info und dafür entschuldige ich mich.“