Verjüngungskur beim Tennisclub Kirchheim: Ralf Pörtner (64) und Thomas Kiesewetter (66), bisher die „Macher“ des Vereins, haben zwei Erben gefunden. Bei der Hauptversammlung des TC im Vereinslokal „Amici“ wurden Dennis Narrog (43) und Marco Koch (47) zu ihren Nachfolgern gewählt. Beide sind begeisterte Tennisspieler und spielen, wie ihre Frauen und der Nachwuchs (drei beziehungsweise zwei Kinder) in Mannschaften des Klubs.
Erfahrung und Tatkraft ihrer beiden Vorgänger bleiben dem Klub in anderen Funktionen erhalten. „Ralf und ich, wir hatten beide den Wunsch, den Verein zu verjüngen. Dass uns das gelungen ist, macht uns glücklich“, sagt Dr. Kiesewetter. Warum er in diesem Zusammenhang von einer „Zeitenwende“ spricht, hat auch damit zu tun, dass sich mehr Mitglieder als bisher für eine Mitarbeit bereit erklärten. Es wurden drei Ausschüsse für Sponsoring, Breitensport und Technik mit insgesamt 15 bis 20 Personen gebildet.
Frischer Wind also beim 95 Jahre alten Verein. Aber immer noch die alten Probleme, vorwiegend um Klubhaus und Tennishalle, beide aus den Sechziger-Jahren. Die Plätze eins und zwei sind sogar noch aus der Gründerzeit. Die ganze Anlage ist in die Jahre gekommen, eine Renovierung oder Umgestaltung unvermeidlich. Doch die Vorzeichen sprechen immer noch dagegen. Seit Jahren versucht der Verein einen Käufer für das Grundstück südlich des Mühlbachs (zwei Plätze, Klubhaus und Parkplatz) zu finden. Mit dem Erlös sollen nördlich des Mühlbachs ein neues Klubhaus, eine neue Drei-Feld-Tennishalle und weitere Außenplätze entstehen.
Kritik an der Stadt
Von der Stadt einst geplant war eine neue Zufahrt zum Vereinsgelände. Es vergingen lange Jahre, bis das Vorhaben für die Verwaltung plötzlich nicht mehr vorstellbar war und sie einen Rückzieher machte. Mit der Folge, dass auch der Kaufinteressent für das Vereinsgelände südlich des Klubhauses einen Rückzieher machte. Kein Millionen-Investor, kein Umbau der Anlage.
Der TC sieht die Stadt als Sündenbock für die Hängepartie. Ralf Pörtner: „Erst die Hinhaltetaktik, dann der Rückzieher. Das Ganze ist ein Trauerspiel“. Thomas Kiesewetter überdeutlich: „Die Stadt hat uns im Stich gelassen. Aber die Hoffnung lebt. Verhandlungen über den Verkauf unseres Filetstücks in Toplage laufen“.
Bis zu einem Happyend werden an der Arnulfstraße sportlich kleinere Brötchen gebacken. Der TC ist vor allem aus finanziellen Gründen freiwillig aus der Württemberg-Oberliga in die Bezirksoberliga abgestiegen. Die Mannschaft ohne (teure) Gastspieler aus dem Ausland besteht vorwiegend aus altbekannten Haudegen, angeführt und trainiert von Tony Holzinger, dem ehemaligen Weltmeister der Senioren.