Weilheims Fußballerinnen packen beim Teckbotenpokal fleißig mit an
Der Traum vom eigenen Turnier

Fleißige Helferlein gibt‘s beim Teckbotenpokal in Weilheim en masse. Mittendrin statt nur dabei: die TSVW-Frauenmannschaft, die parallel zur Vorbereitung auf die neue Landesligasaison den Barbetrieb organisiert und insgeheim von einem eigenen Turnier träumt.

Anpacken ist Ehrensache, auch wenn darunter die eigene Vorbereitung leidet. Weil während der Turnierwoche alle Weilheimer Fußballerinnen beim Teckbotenpokal mithelfen, bleibt fürs eigene Training nur an zwei Abenden Zeit. „Mit Ball passiert eh kaum was, wir machen nur Athletiktraining. Richtig ernst wird‘s ab kommender Woche“, weiß Trainer Björn Kluger, dessen Truppe am 31. August im Erstrundenmatch des WFV-Pokals gegen Lokalrivale FV 09 Nürtingen den ersten Härtetest hat. Zwei Wochen später startet die neue Landesligasaison, in der man nach Möglichkeit um die vorderen Plätze mitspielen will.

Damit‘s klappt, will der TSVW-­Coach in den kommenden Wochen außer bei Testspielen auch bei einem Turnier verwertbare Erkenntnisse für die neue Runde gewinnen – doch wo? In der näheren Umgebung sind entsprechende Veranstaltungen nicht zu finden, wie Heinz Thumm bestätigt. „Großfeldturniere für Frauenmannschaften sind mir im Bezirk Neckar/Fils nicht bekannt“, sagt der Frauenbeauftragte, der dies auch an einer sinkenden Begeisterung für den Frauenfußball festmacht. „Trotz aller Erfolge der Nationalmannschaft lässt der ganz große Boom allmählich nach“, hat Thumm erkannt. In der Tat ist die Zahl der gemeldeten Mannschaften seit dem Höhepunkt vor zwei Jahren zurückgegangenen. Waren 2012 noch 338 Frauenteams auf Verbands- und 26 auf Bezirksebene gemeldet, sind es vor Beginn der neuen Runde 317 und 23.

Den umtriebigen Weilheimer Coach Björn Kluger interessieren solche Zahlenspiele nicht, er konzentriert sich auf den Erfolg seiner Mannschaft. Auf der Suche nach einem Vorbereitungsturnier ist der 32-Jährige im Remstal fündig geworden, wo die SG Schorndorf seit drei Jahren ein Turnier ausrichtet, das sich immer größerer Beliebtheit erfreut. „Wir hatten dieses Jahr 19 Anmeldungen für zehn Startplätze“, sieht SG-Organisator Andreas Bellon durchaus Bedarf und Interesse an Frauenturnieren. Gleichzeitig weiß er, dass Durchführung und reibungsloser Ablauf stark vom Engagement williger Sponsoren und der Unterstützung des ausrichtenden Vereins abhängen.

Beim TSV Weilheim wäre zumindest Letzteres bereits im Übermaß vorhanden. „Die Frauen sind bei uns voll integriert“, betont Abteilungsleiter Martin Koch, der Wert auf Gleichbehandlung legt. So war bei der öffentlichen Vorstellung der fußballerischen Aushängeschilder vor knapp zwei Wochen neben den beiden Männermannschaften auch das Frauenteam dabei.

„Ich hätte nichts gegen ein Frauenturnier“, ergänzt Sportchef Günther Friess, der dem engagierten Björn Kluger („Wir würden gerne was auf die Beine stellen“) bereits auf halbem Weg entgegengekommen ist. „Ein Blitzturnier mit vier Mannschaften in der Rückrundenvorbereitung wäre denkbar“, so Friess.

Interessierte Teilnehmer gäb‘s genug, spielt mit dem TV Jebenhausen doch neben Nürtingen noch ein weiterer Lokalklub in der Landesliga. Der Draht zum TVJ wäre zudem ein ganz kurzer: Mit Jasmin Kuhn ist ein Weilheimer Eigengewächs unlängst nach Jebenhausen gewechselt. Die Verbundenheit zum Heimatverein ist dennoch groß, sonst wäre die 24-Jährige kaum im Turnierausschuss neben Hans-Peter Bauer und Sabrina Friess für Gesamtaufbau und Bewirtung zuständig. Mit ihren TSVW-Mädels betreut sie während des Turniers hauptsächlich die Bar und kennt die Vorlieben die durstigen Gäste. „Wodka und Jacky-Cola werden am meisten bestellt“, weiß Jasmin Kuhn.