Handball: Owen beim Kellerduell in Hohenacker – VfL empfängt den Zweiten
Der TSV braucht ein Wunder

Der TSV Owen greift in der Handball-Landesliga nach dem letzten Strohhalm im Kampf gegen den Abstieg. Im Kellerduell beim SSV Hohenacker glimmt heute das letzte Fünkchen Hoffnung, während der VfL Kirchheim die größten Sorgen bereits los ist. Im Heimspiel gegen das Team Esslingen, will der VfL zeigen, dass er zu den besten Heimmannschaften der Liga zählt.

Kirchheim/Owen. Durch den wichtigen Sieg im Lokalderby in Owen konnte der VfL Kirchheim gleich in mehrfacher Hinsicht punkten: Zum einen wurde ein direkter Konkurrent um die Nichtabstiegsplätze besiegt, zum anderen konnte der Abwärtstrend nach zuletzt zwei Niederlagen gestoppt werden. Trotz aller Euphorie nach dem Sieg in Owen, hat der VfL Kirchheim heute Abend etwas gut zu machen. Bei der letzten 25:30-Heimspiel-Niederlage gegen die HSG Ostfildern war weniger das Resultat erschreckend, als vielmehr das Auftreten vor eigenem Publikum. Ohne Selbstvertrauen, ohne Biss und ohne Ehrgeiz. Das alles soll gegen den Tabellenzweiten aus Esslingen heute Abend besser werden.

VfL-Coach Ralf Wagner findet dafür klare Worte: „Das Spiel in Owen muss vom Einsatz und der Grundeinstellung die Basis in jedem Spiel sein.“ Esslingens Trainer Thomas Freiwald hat das Kirchheimer Spiel gegen Ostfildern als Video aufgezeichnet. Mal sehen, welche taktischen Schlüsse er daraus zieht. Der 32:31-Hinspielsieg des VfL war jedenfalls eine der größten Überraschungen der Hinrunde.

Gegen das Team, das mit Trainersohn Fabian Freiwald den herausragenden Spieler in seinen Reihen hat, muss Ralf Wagner einige personelle Änderungen vornehmen: Matthias Mikolaj, der schon im Hinspiel fehlte, wird zum zweiten Langzeitausfall neben Marcel Metzger. Nachdem Mikolaj schon mit einem Meniskusanriss im rechten Knie gespielt hatte und sich nach der Saison operieren lassen will, riss er sich im Derby in Owen nun auch im linken Knie den Innenmeniskus. Zum Glück für den VfL ist Fabian Smetak wieder zurück. Er soll versuchen, die Lücke zu schließen.

Auch für Timo Schafhitzel war das Derby das vorerst letzte Spiel. Sein Engagement in der Landesligamannschaft war von vornherein zeitlich begrenzt. Der Routinier steht vor einem Wohnortwechsel in den Schwarzwald. Unter der Woche fielen weitere Entscheidungen, die den VfL hart treffen: Robin Habermeier wird zur kommenden Saison zum Württembergligisten TSV Wolfschlugen wechseln. Die „Hexenbanner“ spielen noch immer um den Aufstieg in die BWOL mit. Für den 20-Jährigen die große Chance, sich sportlich weiterzuentwickeln. Dem VfL stehen nach dem Abschied von Ralf Wagner als Trainer im Frühjahr folglich einige Weichenstellungen bevor.

Die Landesligahandballer des TSV Owen greifen morgen ab 17 Uhr beim direkten Tabellennachbarn SSV Ho­henacker nach dem letzten Strohhalm im Abstiegskampf. Nach der bitteren Niederlage im Derby gegen Kirchheim hilft dem TSV nur noch ein Wunder. Sechs Punkte beträgt der Abstand zum rettenden Ufer bei nur noch sechs ausstehenden Spielen in der laufenden Saison. Owens Coach Sinisa Mitranic hofft, dass seine junge Mannschaft endlich befreit aufspielen kann und die wöchentliche Leistung im Training auch in einem Punktspiel abzurufen weiß. Zu schwankend waren die Leistungen der vergangenen Wochen trotz eines klar erkennbaren Aufwärtstrends, sowohl im Angriff als auch in der Abwehr.

In Hohenacker ist ein Kampfspiel zu erwarten, denn auch der SSV steckt bis zum Hals im Abstiegsstrudel und ist auf jeden Punkt zu Hause in der harzfreien Gemeindehalle angewiesen. Ein Mutmacher für die Gelben aus Owen ist das Hinspiel, in dem der erste Heimerfolg gelang. Die Favoritenrolle tragen morgen dennoch die Gastgeber, nachdem der TSV auf seinen Spielmacher Marius Dotschkal verzichten muss. Auch der Einsatz von Sebastian Martin, der schon gegen Kirchheim fehlte, ist erneut fraglich, nachdem er studienbedingt unter der Woche nicht trainieren konnte. Als Punktelieferant werden die Owener dennoch nicht nach Waiblingen fahren. Rein rechnerisch ist der TSV noch nicht abgestiegen. ts/ras

VfL Kirchheim: Pisch, Osswald, Mikolaj, F.  Smetak, Lehmann, Real, Keller, Habermeier, Rudolph, Späth, Schwarzbauer, Latzel, S.  Smetak, Richter

TSV Owen: Langlinderer, Raichle, Waldenmayer? – Bauer, Bäuchle, S. Martin?, Jauss, Kerner, Dur-Schmid, Kupferschmid, Mosca, Büchele, J. Martin?, Schmid