Lokalsport
Der Underdog setzt auf Biss

Fußball-Landesliga Der VfL steht nach zwei Pleiten unter Druck im Abstiegskampf. Am Freitag gegen Donzdorf wollen die Kirchheimer für eine Überraschung sorgen. Von Klaus-Dieter Leib

VfL-Trainer Felix Lache trifft gegen Donzdorf auf seinem ehemaligen Trainer Tobias Flitsch. Foto: Markus Brändli

Nach zwei Niederlagen in Folge hat sich die Ausgangssituation für den VfL Kirchheim im Kampf um den Klassenerhalt in der Fußball-Landesliga wieder verschlechtert. Zudem droht am Freitag ab 19.30 Uhr im Heimspiel gegen den Donzdorfer JC neues Ungemach. Der Kirchheimer Trainer Felix Lache sieht der aktuellen Lage dennoch gelassen entgegen: „Vor sechs Wochen standen wir noch schlechter da. Wir wissen, dass wir noch viele Punkte holen müssen.“

Ob dies gegen den Tabellenfünften gelingt, darf bezweifelt werden. Die Gäste sind bei nur vier Punkten Rückstand auf den Aufstiegsrelegationsplatz in der Favoritenrolle. „Das heißt aber nicht, dass wir zwangsläufig, gegen solch einen Gegner keine Punkte holen werden“, so Lache. „Wir trauen uns schon zu, dass wir die Partie gewinnen können.“

Dafür müssen die VfL-Spieler an ihre Leistungsgrenze gehen, denn ein paar Prozent weniger reichen einfach nicht aus, um in der Landesliga zu bestehen. „An einem guten Tag können wir jede Mannschaft in der Liga schlagen“, glaubt Lache, für den es in zweierlei Hinsicht ein besonderes Match ist. Zum einen war er Torwart beim Donzdorfer Jugendclub, zum anderen war der Donzdorfer Trainer Tobias Flitsch sein Coach in der Landesliga-Saison 2016/17 beim FC Heiningen. „Es ist schon interessant für mich, dass ich jetzt als Trainer meinem ehemaligen Coach gegenüberstehe“, freut sich Lache auf das Wiedersehen. Bis auf den gesperrten Nico Crisigiovanni können er und sein Trainerkolleg Tobias Heim heute Abend aus dem Vollen schöpfen.

Was den Kampf um den Ligaverbleib nicht einfacher macht, ist die unklare Abstiegsregelung. „Ich will niemanden kritisieren, aber aus Trainersicht ist es ein Unding, dass dir niemand genau sagen kann, wie viele Mannschaften in dieser Saison aufgrund der Umsetzung der Verbandsstruktur tatsächlich absteigen werden“, klagt der Kirchheimer Coach. Die Entscheidung fällt erst nach dem letzten Spieltag.

Obwohl noch nicht abzusehen ist, in welcher Liga die Teckstädter in der nächsten Saison spielen werden, laufen die Kaderplanungen schon auf Hochtouren. „Wir haben mit allen Spielern bereits gesprochen. Einige haben schon ihre Zusage gegeben, mehr kann ich dazu zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen“, so Lache.

JC will mittelfristig aufsteigen

Die Verantwortlichen des Donzdorfer JC haben sich in dieser Saison zum Ziel gesetzt, eine Basis zu schaffen, um in der nächsten Runde um die Aufstiegsplätze mitspielen zu können. „Es wird uns immer unterstellt, dass wir aufsteigen müssen, dem ist aber nicht so“, sagt Sportchef Ismail Kesmez. Schon vor der Saison mussten viele Neuzugänge integriert werden, auch in der Winterpause gab es weitere Neuverpflichtungen – für Trainer Flitsch ist es eine große Herausforderung ein schlagkräftiges Team auf die Beine zu stellen. Die Verantwortlichen haben mittlerweile einen ganz anderen Weg eingeschlagen. Es wird nur noch Ausschau nach jungen talentierten Akteuren gehalten.

Nach einer durchwachsenen Vorrunde mit vielen Höhen und Tiefen haben sich die Leistungen des Tabellenfünften mittlerweile stabilisiert. Bis auf die jüngste 1:2-Pleite beim SC Geislingen gab es in diesem Jahr noch keine Niederlage. Deshalb sieht Kesmez seine Mannschaft auf einem guten Weg: „Wir wollen versuchen, noch den zweiten Tabellenplatz zu erreichen – das wäre ein Riesen­erfolg.“