Lokalsport
Der VfL Kirchheim kehrt demütig auf die überregionale Bühne zurück

Fußball Der VfL Kirchheim kann in der Landesliga wohl auf das Gros des bisherigen Kaders bauen und hält noch nach weiteren Verstärkungen Ausschau. Die Vorbereitungsphase fällt kurz aus. Von Reimund Elbe 

Landesliga-Rückkehrer VfL Kirchheim kann nach aktuellem Stand der Dinge auf einen Großteil des Bezirksliga-Vizemeisterkaders bauen. Wenn Armin Ohran am 14. Juli zur ersten Übungseinheit an der Jesinger Allee bittet, scharen sich rund 20 Fußballer um den Trainer.

Nach Stand der Dinge werden viele bekannte Gesichter darunter sein. Außer den bereits feststehenden Abgängen von Kapitän Tim Sternemann (VfB Neuffen), Markus Großhans (hört auf), Marcel Helber (pausiert), Niklas Naujoks (SV Westerheim) kommen offenbar keine weiteren Abwandernde hinzu. Offensivkraft Pascal Schwickert, unter anderem wegen wichtiger Treffer in der Relegation gefeiert, wird zwar alsbald in Konstanz eine Physiotherapeuten-Ausbildung beginnen, steht laut Trainer Ohran aber bis in den Herbst hinein noch uneingeschränkt zur Verfügung. Offen noch, wie es danach weitergeht.

Noch zwei, drei Verstärkungen

Matteo-Pio Stefania, Nico Crisigiovanni (beide TSV Oberensingen) sowie Berk Baybüyük (JC Donzdorf) wurden von den Kirchheimern bereits als Neuzugänge vermeldet, von den A-Junioren rücken Adonis Shalaj und David Weitz auf. „In der Vorbereitung wird noch der eine oder andere Akteur zum Probetraining kommen“, kündigt Ohran an, liebäugelt dabei mit „ein bis zwei weiteren Verstärkungen“. Der jeweilige Transfer müsse allerdings sinnvoll sein, es gehe nicht darum, „nur den Kader aufzufüllen“.

Die meisten Kirchheimer Akteure als auch der Trainer selbst weisen keine Landesligaerfahrung auf. Armin Ohran kickte selbst Etagen höher, viele Kicker aus dem Aufsteigerteam maximal auf Bezirksebene. Nichtsdestotrotz will der VfL-Coach das Manöver namens Landesliga mutig angehen. „Trotzdem werden wir demütig bleiben, versuchen, intensiv Fußball zu spielen, ein gutes Laufverhalten zu zeigen“, beschreibt der Coach seine Vorstellungen vom künftigen Tun seines Teams auf überregionaler Bühne.

Der Zeitkorridor zwischen Relegation und Rundenstart? ­Schmal. Am 22. Juli steigt bereits die erste Runde im WFV-Pokal gegen Oberligist Essingen, am zweiten August-Wochenende startet der Landes­liga-Betrieb. Für etliche Kirchheimer Kicker stellt die kurze Sommerpause die zweite in Folge dar – auch nach dem letztjährigen Relegationsfinale gegen die SSG Ulm blieb wenig Zeit zum Regenerieren. „Ich halte es aber für wichtig, dass die Jungs nun wirklich zwei, drei Wochen Ruhe haben, um sich wieder mentale Frische zu holen“, betont Ohran. 

Für den VfL Kirchheim als Klub stellt die Rückkehr in die Landesliga neun Jahre nach dem Abstieg aus jener etwas Besonders dar. „Eigentlich ist es ein historischer Tag“, sagte beispielsweise Mittel­feldakteur Melvin Alavac kurz nach dem gewonnenen Relegationsfinale in Berghülen. Der aktuellen Kirchheimer Mannschaft ist die erfolgreiche Trendwende an der Jesinger Allee nach einem Jahrzehnt sportlicher Talfahrt offenbar absolut bewusst.

Landesliga: Das bedeutet für den VfL teils deutlich längere Anfahrtswege, etliche unbekannte Gegner. Mit dem SC Geislingen, TSGV Waldstetten, TSV Bad Boll, Germania Bargau und TSV Weilimdorf hatten es die Kirchheimer allerdings schon in der Abstiegssaison 2013/14 zu tun – wobei sich Coach Ohran auf ein Duell schon jetzt freut: „Der SC Geislingen steht für Tradition, das Stadion im Eybacher Tal hat besonderes Flair, es ist auch ein Derby.“