Armin Ohran wirkte gefasst. Wenige Minuten waren seit dem Abpfiff des ersten Landesliga-Heimspiels vergangen, das für den Wiederaufsteiger erneut keinen Punkteertrag einbrachte.
2:3 hieß es nach umkämpften 90 Minuten auf dem Wembley-Platz an der Jesinger Allee. Ein wenig Frust war dem Kirchheimer Trainer allerdings anzumerken. „Einen Punkt musst du aus solch einer Partie schon mitnehmen“, spielte der Coach auf den Verlauf des Matchs gegen den Landesligadritten der vergangenen Runde an.
Mit einer der letzten Angriffsaktionen sorgten die Gäste aus dem östlichen Aalener Stadtbezirk für die Entscheidung. Nach einem Einwurf für den SVW kamen die Kirchheimer Kicker zu spät in Position, konnten den Ball zwar noch zweimal blocken, doch im Nachsetzen nutzte Ilian Plamenov Petrov den Raum zum 3:2.
Nach dem 0:1 beim Mitaufsteiger MTV Stuttgart (der am Samstag per 3:1 in Neresheim für weiteres Erstaunen sorgte) setzte es folglich die zweite knappe Niederlage. Dass Armin Ohran trotzdem von einem „grundsätzlich ordentlichen Spiel“ seines Teams sprach, hatte viel mit den Nehmerqualitäten und der kämpferischen Einstellung seines Teams zu tun.
Die Waldhausener, vier Tage zuvor hatten sie Regionalligist VfR Aalen in der dritten WFV-Pokalrunde beim 0:2 einen respektablen Fight geliefert, bearbeiteten die Kirchheimer Defensive anfangs häufig. Das 1:0 resultierte aus einer umstrittenen Szene. Während eines Sprintduells hatte ein SVW-Kicker Kirchheims Tobias Heim behindert und am Trikot gezogen; das Spiel lief jedoch weiter und der angreifende Waldhausener bereitete schließlich den Treffer (Torschütze: Vedat Yel) per mustergültigem Querpass vor.
Nehmerqualitäten zeigten die Kirchheimer, weil sie trotz des Rückstands konzentriert weiterarbeiteten – und dafür belohnt wurden, unterstützt von einer Prise Glück: Das 1:1 resultierte aus einem Eigentor der Gäste. Es kam noch besser für den VfL. Mitte der zweiten Halbzeit sprang mitten im Getümmel einem Waldhausener Kicker der Ball an die Hand, Schiedsrichter Özgür Tan entschied prompt auf Elfmeter. Salih Egrlic verwandelte.
Die Kirchheim-Unterstützter inmitten der rund 150 Zuschauer witterten Morgenluft, doch Luca Uhl markierte mit einem platzierten Flachschuss sieben Minuten nach dem VfL-Führungstreffer das 2:2. „Danach gab es eigentlich auf beiden Seiten nur noch wenige Strafraumszenen“, rekapitulierte Armin Ohran, bis es eben fast direkt vor Spielende zum Showdown zu Ungunsten der Teckstädter kam.
Kommenden Sonntag steht für den VfL Auswärtsspiel Nummer zwei an. Gegen den FC Blaubeuren sicherten sie sich im Frühsommer in Berghülen das Landesligaticket, das Team vom Blautopf blieb allerdings auch in der Liga – und sorgt dort für einen interessanten Rundeneinstieg. Dem 1:6-Debakel gegen den FC Esslingen folgte am vergangenen Samstag ein 4:3 beim JC Donzdorf.