Fußball-Bezirkspokal
Der VfL träumt vom Finale im eigenen Stadion

Die kriselnden Kirchheimer bekommen es am Mittwoch in der Vorschlussrunde im Stadion an der Jesinger Allee mit Topteam TSV Köngen zu tun.

Im Anflug auf die Sensation? Gazi Boylu, hier im Ligahinspiel im Oktober gegen Köngen, und die Kirchheimer hoffen auf einen Pokal-Coup. Foto: Carsten Riedl

Nur noch ein Schritt trennt Fußball-Bezirksligist VfL Kirchheim vom „Finale dahoim“ – das Bezirkspokal-Endspiel am 29. Mai geht bekanntlich im Kirchheimer Stadion über die Bühne. Die letzte Hürde ist allerdings die mutmaßlich denkbar höchste, denn mit dem TSV Köngen wartet am Mittwoch ab 19.30 Uhr die derzeit stärkste Mannschaft der Bezirksliga.

Die Voraussetzungen könnten unterschiedlicher kaum. Die Köngener um Spielertrainer Domenic Brück stehen mit fünf Punkten Vorsprung an der Tabellenspitze der Bezirksliga, haben in diesem Kalenderjahr bis auf das 0:0 gegen den 1.FC Eislingen alle Spiele gewonnen. Die Kirchheimer hingegen haben seit dem 23. November (4:1 gegen den TSV Deizisau) kein Punktspiel mehr gewonnen und stecken in akuter Abstiegsgefahr.

Trotzdem sieht VfL-Interimstrainer Meksud Colic seine Mannschaft nicht chancenlos: „Im Pokal ist alles möglich“, bemüht er die gängigste aller Fußballer-Phrasen. Dennoch spricht eigentlich alles für einen Köngener Erfolg. Zumal für den VfL-Coach der Ligaalltag eindeutig im Vordergrund steht: „Ich würde einen Pokalsieg gegen Köngen lieber gegen drei Punkte in der Liga eintauschen.“ Für den Kirchheimer Übungsleiter ist das Halbfinalspiel zudem eine Generalprobe für das kommende Punktspiel. Am Sonntag treffen die Teckstädter erneut auf den TSV Köngen, allerdings in der Köngener Fuchsgrube.

Mit Patrick Liebl, der nach seiner Roten Karte im Spiel beim SV Ebersbach für zwei Spiele gesperrt wurde und am Sonntag wieder spielberechtigt ist, sowie Arlind Smajli, der für sechs Spiele gesperrt wurde, muss der Kirchheimer Trainer auf zwei Stammkräfte verzichten. „Bei Arlind haben wir Einspruch eingelegt und hoffen, dass das Urteil auf vier Spiele reduziert wird“, erklärt VfL-Abteilungsleiter Marc Butenuth, der die gleichen Prioritäten setzt wie Coach Colic. „Es wäre schön, wenn es mit dem Finale klappen würde, aber die Liga ist uns wichtiger.“ Nachdem die Stadt Kirchheim den Rasenplatz freigegeben hat, wird das Spiel heute Abend im Stadion ausgetragen.

Brück wundert sich

Der Köngener Coach Domnic Brück zeigt sich über die Ergebniskrise der Teckstädter erstaunt: „Ich wundere mich seit Wochen, warum der VfL mit seinen vielen technisch versierten Spielern so lange kein Spiel mehr gewonnen hat.“ Auch deshalb erwartet Brück einen sehr gefährlichen Gegner, der seiner Mannschaft alles abverlangen dürfte. „Wir haben im Pokal viel Aufwand betrieben und einen steinigen Weg hinter uns, deshalb wollen wir uns jetzt mit dem Einzug ins Finale belohnen“, so Brück. Verzichten müssen die Köngener, die den Bezirkspokals letztmals 1997 gewannen, auf Daniel Zimmermann (Muskelfaserriss) und Lennart Lander (Zerrung), der vor der Saison von der U19 des VfL nach Köngen gewechselt war.

Aichwalder hoffen auf ein Wunder

Im Halbfinale Nummer zwei stehen sich am Donnerstag ab 15 Uhr der ASV Aichwald und der 1.FC Eislingen gegenüber. Der Aichwalder Trainer Jan Singer hofft auf ein kleines Fußball-Wunder: „Wir sind klarer Außenseiter, aber den Vorteil, dass wir in diesem Spiel nichts zu verlieren haben.“ Seine Mannschaft hat schon einmal vor sechs Jahren im Bezirkspokal für Furore gesorgt. Nach dem 1:0-Halbfinalsieg gegen den VfL Kirchheim gab es im Endspiel einen 9:8-Erfolg im Elfmeterschießen gegen den 1.FC Donzdorf.

Der Eislinger Trainer Tim Schöller sieht der kommenden Ausgabe zuversichtlich entgegen und will unbedingt ins Endspiel einziehen: „Meine Spieler verspüren schon eine große Vorfreude für Donnerstag und unser Anspruch muss einfach sein, das Spiel zu gewinnen.“ kdl