Lokalsport
Der VfL und die knappen Niederlagen

Landesliga Nach der mit 1:2 verlorenen Partie beim FC Blaubeuren stehen die Kirchheimer erneut mit leeren Händen da und müssen auf Ursachenforschung gehen. Die Historie weist eine erschreckende Parallele auf. Von Tim Trento

Schon wieder ist es passiert. Ordentlich gespielt, sogar die Führung erzielt – doch am Ende sind die Hände einmal mehr leer, und dort, wo in der Tabelle die Punkte verzeichnet sind, prangt ernüchternd eine „0“. Kassiert wurden nur Komplimente statt Zählbarem. Erschreckende Parallele: in der Regionalliga-Saison 1997/98 kassierte der VfL auch jede Menge Lob, die Punkteausbeute fiel jedoch spärlich aus. Auch der gestrige Sonntagnachmittag, knappe zwei Kilometer vom Blautopf entfernt, wurde nur suboptimal genutzt. Beim FC Blaubeuren kassierten die Landesliga-Kicker des VfL Kirchheim mit 1:2 (1:0) im dritten Spiel bereits die dritte Niederlage mit nur einem Tor Unterschied.

Dabei kannten sich beide Teams noch vom Relegationsspiel. Gerade einmal zweieinhalb Monate ist es her, dass die Kirchheimer in Berghülen im Elfmeterschießen gegen den FC Blaubeuren die Oberhand behielten und die (am Ende wertlose) Partie nach großem Kampf und einer geschlossenen Mannschaftsleistung gewannen. Den Einsatzwillen wollte den „Blauen“ auch gestern niemand absprechen – erst recht nicht Trainer Armin Ohran: „Wir sind gut in die Partie hinein gekommen, haben dann aber den Zugriff verloren.“ Folgerichtig wurde auch die erste Torchance des Spiels für den VfL notiert, als Salih Egrlic nach zwei Minuten nur den Pfosten traf.

Es entwickelte sich ein Spiel auf Augenhöhe, in dem die Einheimischen nach einer guten halben Stunde gleichfalls einen Lattentreffer zu verzeichnen hatten. Die Partie war überwiegend bestimmt von Zweikämpfen im Mittelfeld. Rassige Torraumszenen blieben Mangelware. Umso überraschender war die Halbzeitführung des VfL: nach einer Flanke von Egrlic wuchtete Melvin Alavac das Spielobjekt in der Nachspielzeit der ersten Hälfte per Kopf in die Maschen des FCB-Netzes.

Einem guten Start in Halbzeit zwei folgte der beschriebene fehlende Zugriff auf das Spiel, welches mehr und mehr von den Einheimischen bestimmt wurde. VfL-Keeper Nico Nagel hatte mehr Chancen sich auszuzeichnen als ihm lieb war. Als die Kirchheimer Akteure in der Folge phasenweise zu weit entfernt von ihren Gegenspielern agierten, schafften es die Blaubeurener Kicker, durch zwei Standardsituationen das Spiel zu drehen. Zunächst war Marko Vujcic mit dem zweiten Ball nach einer Ecke zum Ausgleich erfolgreich (65.). Nur sechs Zeigerumdrehungen später schaffte Marko Vojakovic mit einem 25-Meter-Freistoß den Siegtreffer.

Wer nun eine Trotzreaktion auf Kircheimer Seite vermutet hatte, sah sich getäuscht. Hüben wie drüben gab es nach dem zweiten Blaubeurener Treffer kaum noch Torchancen. Am Ende stand erneut eine wenig fröhliche Heimfahrt mit den Kleinbussen, dafür aber ein Trainerstatement, das nicht nach Panikmache klingt.