Strahlender Sonnenschein über dem ganzen Land, aber eine schwarze Wolke über dem Stadion an der Jesinger Allee. Der VfL Kirchheim, Tabellenzweiter der Fußball-Bezirksliga Neckar/Fils, leistete sich im Heimspiel gegen den 1. FC Eislingen eine bittere 2:4-Niederlage, die ihn gegenüber Spitzenreiter FC Esslingen auf fünf Punkte zurückwarf.
Damit hatte nach den zuletzt mit vier Siegen so erfolgreichen „blauen“ Wochen wohl keiner gerechnet. Zumal die Eislinger nach gutem Saisonstart in den vergangenen Spielen selten überzeugt hatten und fast schon ins Mittelfeld zurückgefallen waren. „Aber in den entscheidenden Momenten hatten sie die klareren Aktionen“, musste Armin Ohran zugeben. Für den Kirchheimer Trainer war der Knackpunkt des Spiels, dass seine Mannschaft nach dem Ausgleich zum 1:1 den erneuten, schnellen Rückstand nicht verhindern konnte. Ohran versuchte noch mit aller Macht, dem Spiel eine Wende zu geben, indem er hinten auf Zweierkette umstellte und alles nach vorne warf. Die Wirkung war gleich null. Die jüngst erfolgreichen Torjäger Salih Egrlic (10 Tore) und Max Pradler (8) gingen diesmal leer aus.
Besser machten es die Kirchheimer Vorstädter gegen Plochingen. Der Tabellennachbar wurde vom TSV Jesingen mit 3:0 weggefiedelt und kassierte ein Mega-Lob von Abteilungsleiter Thomas Reinöhl: „Ein Riesenkompliment an die Mannschaft. Der Sieg war auch in dieser Höhe verdient.“ Der Matchwinner war einmal mehr Kevin Sen mit seinem Dreierpack in der 15., 73. und 94. Minute. Darunter ein Traumtor aus 20 Metern in den Winkel.
Der Torjäger vom Dienst hat eine tolle Quote. In 131 Ligaspielen für Jesingen hat er 118 Tore geschossen, das ergibt einen Schnitt von 82 Minuten pro Tor für den 32-Jährigen. „Unser Goalgetter weiß halt, wo der Kasten steht“, freut sich Reinöhl. Auch am Freitag gegen Weilheim? Da soll es weitergehen mit dem Punktesammeln. In den restlichen vier Spielen bis zur Winterpause ist das Ziel, die bisher erkämpften 20 Punkte mit zwei Siegen und einem Unentschieden auf 27 aufzustocken.
TVN mit glanzlosen drei Punkten
Der TV Neidlingen hat sich mit drei Siegen in den letzten vier Spielen vorerst aus der Abstiegszone verbschiedet. Der 2:0-Erfolg beim Tabellenletzten TSV Denkendorf war ein zerfahrenes Spiel ohne Glanz, jedoch mit einem verdienten Sieger. TV-Spielertrainer Patrick Kölle, der mit seinem zehnten Saisontor erfolgreich war: „Wir waren spielbestimmend, jedoch nicht komplett überlegen. Denkendorf hat in den letzten zehn Minuten alles nach vorn geworfen, aber wir standen sehr gut.“
Als einzige Teckmannschaft ging der TSV Weilheim auch diesmal – zum sechsten Mal in Folge – leer aus und rutschte in die Abstiegszone. In der ersten Halbzeit stand die Mannschaft offenbar noch unter dem Schock der jüngsten gravierenden Verletzungen (Kreuzbandrisse Roth und Fischer, Bänderriss Kapitän Luber, Meniskus-OP Martorelli). Viele Wechsel und Umstellungen taten das Übrige. Nach 0:4 war dann nur noch Ergebnis-Kosmetik möglich. Was mit einem 1:1 in den zweiten 45 Minuten gelang. Trainer Marcel Geismann: „Da hat die Einstellung gestimmt. Wir wollten nicht ganz unter die Räder kommen und haben Charakter gezeigt.“
Von der Weilheimer Abwehr nicht zu halten war Neuhausens Patrick Werner. Der 23-Jährige mit dem exzellenten Torriecher schraubte mit einem Hattrick in nur 17 Minuten und einem weiteren Treffer seine Quote auf 21 Tore und führt damit klar die Schützenliste an. Noch eine Minute schneller mit seinen drei Toren war Philipp Röseke (30) vom TSV Oberboihingen beim 5:4 gegen den SC Geislingen II. Ein Treffer steuerte der fast 40-jährige Emrah Polat für den Aufstiegs-Kandidaten bei.