Knights nach Heimniederlage so gut wie abgestiegen
Der vorletzte Akt

War‘s das? Nach der 89:95-Heimniederlage am Donnerstagabend gegen Heidelberg kann Kirchheims Basketballer nur noch ein Wunder vor dem Absturz in die Drittklassigkeit retten. Neben einem in der momentanen Verfassung nahezu ausgeschlossenen Sieg heute beim Tabellenzweiten Göttingen, müssen die Teckstädter auf Unterstützung aus Chemnitz hoffen. Im negativen Sinne gekrönt wurde die Pleite durch eine schwere Knieverletzung von Besnik Bekteshi.

Kirchheim. Die Ausgangslage vor dem letzten Spieltag am heutigen Samstag ist klar: Der Tabellenvorletzte aus Kirchheim muss beim Zweiten in Göttingen gewinnen und gleichzeitig auf einen Chemnitzer Sieg in Gotha hoffen. „Die Chance ist minimal, aber wir haben auch eine Verantwortung bis zum Schluss alles zu geben. Die Saison ist noch nicht vorbei“, sagt Kirchheims Trainer Frenkie Ignjatovic, der nach der zwölften Saisonniederlage seiner Mannschaft (der vierten in Folge) nach Erklärungen suchte. „Unsere Pechsträhne zieht sich wie ein roter Faden durch das ganze Jahr.“

Auch gegen Heidelberg blieben die Knights von Nackenschlägen nicht verschont. Den wohl entscheidenden gab‘s nach nicht einmal sechs Spielminuten. Beim Stand von 15:9 verletzte sich Aufbauspieler Besnik Bekteshi, der bis dahin klug Regie im Kirchheimer Spiel geführt hatte, schwer am Knie und musste ausgewechselt werden – im Krankenhaus wurde Verdacht auf Kreuzbandriss diagnostiziert, die abschließende Untersuchung soll am heutigen Samstag stattfinden.

Bekteshi‘s Mannschaftskameraden waren nach seinem Aus geschockt. Ein Bruch im Spiel wurde mit einem Heidelberger Run zum 15:14 bestraft. Das positive Gefühl der ersten Minuten, die das Kirchheimer Publikum zum Beben gebracht hatte, schien wie weggefegt. Zu allem Überfluss traf Heidelbergs Topscorer White mit der Schlusssirene aus der Ecke zum 19:21-Viertelstand aus Kirchheimer Sicht.

Den zweiten Abschnitt bestimmten dann die Gäste. Schnell zog Heidelberg auf zehn Punkte davon. Besonders die Topscorer der Gäste, Devin White (17 Punkte), Clint Sargent (19) und Tristan Blackwood (14) liefen auf Hochtouren. Die Ritter schafften es nicht, den Rückstand merklich zu verkürzen, und so ging es mit einem 37:49 in die Kabinen.

Doch die Ritter kamen voller Energie zurück aufs Parkett. Kapitän Radi Tomasevic, der in der ersten Halbzeit einen schlechten Start erwischt hatte, zeigte nun, was in ihm steckt. Per Dreier gab er den Startschuss zur Aufholjagd. Doch die Gäste fanden immer wieder ihren starken Center Kristian Kuhn, der mit seiner Statur und kantiger Spielweise Kirchheims Defensive häufig vor Probleme stellte. Zum Ende des Viertels verkürzte Kirchheims Topscorer Chris Alexander (22 Punkte) per Dreier auf 59:61 – die Knights waren zurück im Spiel und schöpften neue Hoffnung.

Doch wie so oft in dieser Saison waren es unerklärliche Fehler, die den Gästen wieder die Möglichkeit gaben, sich abzusetzen. Ignjatovic brachte im letzten Viertel Iannis Prodromou, der in der Verteidigung Heidelbergs Topscorer Devin White kräftig bearbeitete. Daraufhin ließ sich der Amerikaner zu einer Unbeherrschtheit hinreißen und streckte Prodromou mit einem Kopfstoß nieder. Die Unparteiischen reagierten mit einer Disqualifikation.

Daraufhin schien nochmals ein Ruck durch Mannschaft und Zuschauer zu gehen. Doch zwei Dreier von Ayron Hardy und Tristan Blackwood löschten das Kirchheimer Strohfeuer ziemlich schnell. In den Schlussminuten versuchten die Ritter zwar alles, aber der Vorsprung war zu deutlich, und Heidelberg schaukelte den Sieg nach Hause.tb/cs