Lokalsport
Der Wahnsinn hat einen Namen: Goodwin

Basketball Die Knights drehen ein Spiel, das man eigentlich nicht gewinnen kann. Das 86:79 einer Kirchheimer Rumpfmannschaft gegen Hagen hält die Tür zu den Play-offs weiter offen. 
Von Bernd Köble

Nach diesem Abend ist alles möglich: Vier Stammkräfte von Beginn an nicht dabei, der Spielmacher nach Disqualifikation raus, 16-Punkte-Rückstand zur Halbzeit – und am Ende das Spiel trotzdem gewonnen. Kirchheims Basketballer haben mit einem besipiellosen Kraftakt gegen Phoenix Hagen die Entscheidung um die Play-offs auf Samstag vertagt. Dank eines erneuten Gala-Auftritts ihres Topscorers Rohndell Goodwin, der in der Schlussphase wie schon so oft das Heft in die Hand nahm und am Ende mit 36 Punkten und zehn Rebounds einen neuen Saisonrekord aufstellte. Das 86:79 gegen Hagen wird wohl eines der Spiele sein, die ihren Platz in den Vereins-Annalen sicher haben. Beim 35:51 zur Halbzeitpause hätte niemand mehr einen Cent auf die Gastgeber gesetzt. Zwei Sekunden zuvor hatte Spielmacher Karlo Miksic nach einem Wortgefecht mit den Unparteiischen den ohnehin stark geschwächten Kader auf eine Achter-Rotation reduziert, nachdem vor Beginn des Spiels auch noch Tim Koch verletzt ausgefallen war. Als in der Crunchtime Till Pape mit seinem fünften Foul auf die Bank musste, erschien die Lage aussichtslos. Doch dann drehte Goodwin im Schlussviertel auf und brachte die Knights mit spektakulären Aktionen zwei Minuten vor dem Ende beim 78:77 wieder in Führung. Yasin Kolo, mit 22 Punkten zweitbester Werfer bei den Knights, baute den Vorsprung aus, ehe Goodwin mit dem letzten Wurf des Abends den Deckel drauf machte. Weil Nürnberg am selben Abend Paderborn mit 71:87 unterlag, haben die Knights nun am Samstag im direkten Duell mit den Franken die Chance, nach Punkten gleichzuziehen. Für ein Happy End aus Kirchheimer Sicht müssten allerdings vier weitere Teams im dicht gedrängten Tabellen-Mittelfeld mitspielen.