Lokalsport
Der Goalie-Trick zog diesmal nicht

Bezirksliga Der TSV Jesingen kassiert beim 1:6 in Oberboihingen trotz Führung eine Klatsche zum Saisonfinale.

Dem TSV Jesingen ist am letzten Spieltag kein großer Wurf gelungen. Foto: Markus Brändli

Oberboihingen. 30 Grad im Schatten, lange Schlangen vor der Getränkeausgabe am Sportplatz. Auf dem Spielfeld eine Trinkpause je Halbzeit für die dehydrierten Akteure. Und nach der Partie eine zünftige gemeinsame Hocketse bis hinein in die laue Sommernacht: kein Science Fiction. Alles schon dagewesen und eigentlich normal am letzten Spieltag der Fußball-Bezirksliga. Schließlich ist Juni und überall sprechen sie vom Klimawandel und der Erderwärmung. Am Samstag aber war alles anders.

Strömender Regen und magere 13 Grad  verhinderten im TSV-Duell an der Neckarstraße eine größere Zuschauerresonanz. Die hätte die Partie eigentlich verdient gehabt. Denn obwohl es nur noch um Platzierungen im vorderen oder hinteren Mittelfeld ging, gab vor allem der TSV Oberboihingen mächtig Gas. Am Ende siegten die Einheimischen, auch begünstigt durch eine Gelb-Rote Karte für die Jesinger 6:1. Der Sieg fiel aber, so Stefan Haußmann, Sportlicher Leiter der Kirchheimer Teilörtler, „um zwei bis drei Tore zu hoch aus.“

Das Jesinger Trainergespann Césare D’Agostino und Ferdi Er hatte zu Beginn der Partie einmal mehr die Verwirrtaste gedrückt: mit der Rückennummer fünf lief Patrick Weigel auf, der etatmäßig im Tor steht. Dieser Kniff führte schon im April beim Remis in Neuhausen zum Erfolg als Weigel der Vorlagengeber zum Ausgleich war. Dieses Mal war er selbst zum 0:1 erfolgreich (16.). Alessio Setzu versenkte das Leder zehn Minuten später zum vermeintlichen 0:2 in den Maschen des TSVO-Tores, doch Schiedsrichter Mario Lang versagte dem Treffer wegen einer angeblichen Abseitsstellung die Anerkennung. Quasi die Bestrafung erfolgte durch Felix Harer, der kurz darauf den Ausgleich markierte (33.). Noch vor der Pause brachte Nicolai Wallner die Oberboihinger erstmals und zu diesem Zeitpunkt etwas schmeichelhaft in Führung (43.).

Nach dem Seitenwechsel war es derselbe Spieler, der den Spielstand schnell auf 4:1 ausbaute (50., 65.). Nach der Gelb-Roten Karte für Jesingens David Weitz, der eine Gelbe Karte zu intensiv mit dem Unparteiischen diskutiert hatte (56.), hielt sich die Jesinger Gegenwehr in Grenzen. Finn Gerlinger (76.) und Philipp Röseke (90.) sorgten für den 6:1-Endstand. Fazit von Stefan Haußmann: „Angesichts unserer Personalsituation sind wir sind froh, dass die Runde zu Ende ist.“ Tim Trento