Sage und schreibe 127 Treffer landeten die Kirchheimer Catanesi in der vergangenen Saison. Das eine oder andere Tor hätten sie gerne für das Spitzenspiel der Kreisliga A, Staffel 2, bei den Sportfreunden Dettingen aufgehoben. Denn ihr einziger Treffer von Michele Latte war zu wenig, um Platz drei zu ergattern. Den eroberte Gegner Dettingen mit einem 2:1-Sieg.
„Aufgrund der Steigerung in der zweiten Halbzeit war unser Erfolg verdient“, stellte der Dettinger Spielleiter Christian Renz fest. „Die Jungs haben für die drei Punkte einfach mehr getan und dabei zahlreiche Torchancen herausgearbeitet.“ Eine davon brachte die Entscheidung in der 77. Minute. Dabei bewies Trainer Nebih Kadrija ein glückliches Händchen. Der Schiedsrichter entschied auf Freistoß für seine Mannschaft. Just in diesem Moment wechselte er Gabriele Rizzo ein. Der rannte auf den Platz, legte sich den Ball zurecht – und zimmerte Sekunden nach seiner Einwechslung den Ball aus 25 Metern zum 2:1 unter die Latte. Ein Sonntagsschuss am Sonntagnachmittag. Die „Rosso-Blu“ rafften sich noch einmal auf, warfen alles nach vorn, bissen jedoch auf Granit. Dettingen verteidigte den Vorsprung mit Mann und Maus und verließ den Platz mit erhobenen Köpfen unter dem Jubel ihrer Fans unter den rund 350 Zuschauern. Zu den Siegern zählten an diesem heißen Sonntag auch die Betreiber der Getränke- und Würstles-Stände – alles ausverkauft.
Für einen Clou sorgte auch die SG Erkenbrechtsweiler/Hochwang mit ihrem 4:2-Erfolg bei der Spielgemeinschaft Aichtal. Insbesondere in der Person von Tarik Serour. Der Trainer ging als Torjäger voran, ließ sich auf der Bank von seinen Assistenten Christian Zaccardia und Marc-Kevin Theimer vertreten. Der gebürtige Nürtinger nützte einen Torwartfehler aus (10.) und bestrafte den Keeper ein zweites Mal, als der den Ball vertändelte (32.). Serour schlug mit einem raffinierten Lupfer ein drittes Mal zu (70.). Tim Kammerer sorgte mit einem verwandelten Handelfmeter für das Häubchen auf das 4:2-Sahnestück. „Wir haben uns verstärkt, die Qualität kam diesmal vor allem von der Bank“, freute sich Spielführer Markus Kronewitter über einen „verdienten Arbeitssieg“.
Neidlingen rennt ins Messer
„Verdient verloren“ lautete dagegen das Fazit von Steffen Kuch nach dem 1:2 des TV Neidlingen bei der SGM Höllbach. Die erste Halbzeit verlief noch torlos. Dann heimsten sich die Gäste aus dem Kirschblütental nach einem Torwartfehler einen Rückstand ein. Im Bestreben, den Lapsus durch verstärkte Offensive wettzumachen, schlugen die Höllbacher ein zweites Mal zu. Pflügers Anschlusstreffer weckte bei Neidlingen letzte Kräfte, aber zum Ausgleich reichte es nicht mehr. Kuch: „Der Einsatz war ein paar Prozent zu wenig. Daran müssen wir arbeiten.“
Obwohl der TSV Weilheim nach zweimaligem Rückstand bei der Sportvereinigung 05 Nürtingen noch ein 2:2 erkämpfte, war Salvatore de Rosa nicht zufrieden. „Es war einfach zu heiß. Und wir hatten zu wenig Spieler“, verschaffte er sich und seiner (leichten) Enttäuschung über das gerechte Unentschieden Luft. Klar, bei 32 Grad im Schatten macht Fußball nicht allen Spaß. Und bei fünf fehlenden Stammspielern (vier Urlauber, einer verletzt) erst recht nicht. Aber der Trainer, der aufgrund des Spielermangels selber in den letzten 20 Minuten eingreifen musste, mag sich damit trösten, dass seine ersatzgeschwächte Truppe zweimal einen Rückstand ausglich. Sein versöhnliches Fazit: „Mehr war unter diesen Umständen einfach nicht drin“.