Lokalsport
Dettingen kann keine zwei Halbzeiten

Fußball-Kreisliga A2 Knappe Niederlage der Sportfreunde gegen Primus Türkspor Nürtingen, während der AC Catania in Neuenhaus mit 1:5 untergeht. Von Helge Waider

Zwei Siege, zwei Niederlagen – die Bilanz der vier Teckvertreter in der Fußball-Kreisliga A fällt objektiv betrachtet ausgeglichen aus. Doch eine Serie endete jäh. Es war die Erfolgsserie des AC Catania Kirchheim. Nach acht Siegen in Folge scheiterten die Catanesi ausgerechnet bei einem Hinterbänkler der Tabelle, der zudem die löchrigste Abwehr der Liga hat. Dem TSV Neuenhaus gelang beim 5:1 das Kunststück, die technisch versierten Catania-Kicker zu stoppen.

Es waren wohl Äußerlichkeiten, die dazu beitrugen. Während die Platzherren ihren bekannt großen Platz bestens kennen und bespielen, scheiterten die Catanesi, die kurz vor Spielbeginn auf Innenverteidiger Toni Potenza und Stürmer Carmelo Trumino verzichten mussten, an den schlichten Dimensionen des Feldes. Das technisch versierte Kurzpassspiel war kaum möglich und der (ungewohnte) Versuch, mit langen Bällen zu operieren, scheiterte kläglich. Auf der anderen Seite klingelte es nach Neuenhausener Langholz ein ums andere Mal im ACC-Gehäuse. Deren Spielertrainer Cosimo Attorre attestierte den Platzherren ein gutes Spiel und hofft bei seinen Akteuren auf eine Trotzreaktion: „Nach Niederlagen wächst man als Team weiter zusammen.“

Bei den Dettinger Sportfreunden lief eigentlich alles wie am Schnürchen: Die Dettinger waren durch Perparim Llumnica in Führung gegangen und hatten durch ihn auch die Möglichkeit zu erhöhen. Doch Llumnica scheiterte, allein vor dem Tor, mit ausgespieltem Keeper. „Das war eine tausendprozentige Chance“, echauffierte sich SFD-Fußballboss Christian Renz noch lange nach dem Abpfiff und setzte noch einen drauf: „Wenn Du solche Chancen liegen lässt, reicht es nicht für ganz oben.“ Statt dessen gelang dem Ligaprimus per unumstrittenem Foulelfmeter der Ausgleich. Nach der ausgeglichenen ersten Spielhälfte, nahmen die Gäste die Partie nun mehr und mehr in die Hand und markierten nach einer Standardsituation den Siegtreffer. „Unsere Serie setzt sich fort: wir können keine zwei guten Halbzeiten spielen“, stellte Christian Renz abschließend fest.

Wetterkapriolen auf der Alb

Ein verdienter, wenn auch schmuckloser Sieg spielte bei der Partie der SGEH gegen den TV Bempflingen fast nur die Nebenrolle. Wetterkapriolen bestimmten die Gesprächsthemen im Hardtwaldstadion, wo die Zuseher die ganze Bandbreite von Sonne über Regen, Schnee, Hagel und Wind abbekamen. Auf dem Platz waren die Einheimischen schnell durch einen Doppelschlag von Luca Lamparter in Führung gegangen und agierten auch wie der sprichwörtliche Chef im Ring. Nach dem Seitenwechsel kamen die Bempflinger besser ins Spiel, ohne sich freilich nennenswerte Chancen zu erspielen. Hinzu kam, dass die SGEH-Abwehr gut stand. Nach vorne ging – abgesehen vom 3:0 durch Tim Kammerer – allerdings auch nicht mehr viel.

„Manchmal“, so Naberns Sportchef Marco Kunze, „hatte man den Eindruck, dass hier heute Not gegen Elend spielt.“ Tatsächlich war die Partie, in der Kunze den aus Privatgründen verhinderten Coach Dieter Hiller auf der Trainerbank vertrat, stark von den Windböen beeinflusst und vieles blieb dem Zufall überlassen. So gehörten die ersten beiden nennenswerten Torchancen den in der Anfangsphase agiler wirkenden Einheimischen. Die Naberner bekamen den Ball zu diesem Zeitpunkt nicht in die Tiefe gespielt. Das Remis zur Halbzeitpause war dann auch eines der schmeichelhafteren Sorte beim SVN. Nach dem Seitenwechsel kamen die Grün-Weißen besser ins Spiel, verzeichneten gute Gelegenheiten durch Toni Kuke, Tim Gall und Mudrik Zare, die jedoch allesamt scheiterten. Erst dem eingewechselten Max Schrievers gelang schließlich der Siegtreffer der Naberner. Am Ende wechselte sich Aushilfs-Coach Kunze noch selbst ein, um Zeit von der Uhr zu nehmen.