Das Derby zwischen SF Dettingen und Catania Kirchheim war von der Torfolge her eine kuriose Angelegenheit. Die Gäste führten zur Pause 2:0, die Heimmannschaft drehte die Partie nach dem Wechsel innerhalb von neun Minuten auf 3:2. Auf dem Platz bot sich ein ganz anderes Bild als auf der Ergebnistafel. In der ersten Halbzeit hatte Dettingen mehr und die klareren Chancen, scheiterte jedoch am gegnerischen Torwart. Aber die Tore schoss der Aufsteiger. Erst verwandelte Michele Latte einen Foulelfmeter, von Nebih Kadrija verursacht. Dann legte Daniele Attorre kurz vor dem Seitenwechsel nach. Da war auch die neuformierte Dettinger Viererkette machtlos – Kapitän Florian Gautsch fehlte wegen einer Bänderverletzung am Sprunggelenk.
Doch die Platzherren ließen sich nicht lumpen. Zwischen der 60. und 69. Minute erzielten sie drei Tore. „Es war kein einfaches Spiel für uns“, sagte Spielertrainer Kadrija. „Der Gegner hat uns alles abgefordert. Aber letztlich war unser Sieg verdient. Wir haben mit hoher Intensität und Leidenschaft mit tollen Fans im Rücken gekämpft und in der Summe mehr Zweikämpfe gewonnen. Ein großes, großes Kompliment an die Mannschaft.“
Am Donnerstag kommt die nächste Bewährungsprobe. Da muss der Co-Spitzenreiter bei den heimstarken und ebenfalls noch ungeschlagenen Nürtinger von Türkspor ran.
Naberner stürmen Betzenberg
Ja, der SV Nabern hat es getan. Er hat, wie gehofft, den Betzenberg gestürmt. Zwar nicht jenen berühmten „Betze“ in Kaiserslautern, auf dem die Fritz-Walter-Elf einst vier deutsche Meisterschaften feierte. Gemeint ist das enge Kunstrasen-Plätzchen gleichen Namens auf dem Berg oberhalb von Neuenhaus im Aichtal, überragt von einem 128 Meter hohen Fernmeldeturm.
Der Neuling in der Kreisliga A wurde von den Grün-Weißen beim 32:6 mit einem Sechserpack bedient. Speziell in der ersten Halbzeit lief das Gästespiel wie am Schnürchen. „Wir haben die Aufgabe spielerisch gelöst. Wir sind mit viel Geschwindigkeit speziell über die Außenpositionen gekommen, über Tony Kuke, Robin Beck und Philipp Gall, die ständig rotierten. Damit kamen die Gegner nicht zurecht“, meinte Spielleiter Marco Kunze. Nach der Pause ließen es die Naberner etwas lockerer angehen, ohne jemals in Gefahr zu geraten, das Spiel oder auch nur einen Punkt zu verlieren. Mit sieben Zählern aus vier Spielen pirscht sich der SVN langsam an die Verfolgergruppe heran.
SGEH sehenswert
Ein halbes Dutzend Tore waren auch die Ausbeute der SG Erkenbrechtsweiler-Hochwang gegen den TSV Altdorf (6:4). Von einem Blitzstart des Gegners in der ersten Spielminute schnell wachgerüttelt und dem schnellen Ausgleich durch Marc Weger (4.) rollte Angriff auf Angriff auf das Gästetor. Florian Lenuzza, der für den verletzten Benjamin Dedic fehlerfrei das Tor hütete: „Altdorf stand nur hinten drin und hat die Bälle nach vorn geschlagen. Wir haben viele Chancen vergeben. Wir hätten gut und gerne auch zehn Tore schießen können.“
Einige dieser Treffer waren sehenswert herausgespielt. Da machte sich die Handschrift des neuen Trainers Dirk Wüllbier (56), der einst mit Kersten Neitzel von Chemie Halle aus der damaligen DDR-Oberliga, später 2. Bundesliga, nach 178 Ost-Ligaspielen zu den Stuttgarter Kickers kam, bemerkbar. Auf Degerlochs Höhen bestritt „Wülle“ noch einmal 175 Ligaspiele für die „Blauen“.