Dettingen. Vor wenigen Wochen träumten die Dettinger Sportfreunde noch von der direkten Meisterschaft, jetzt ist sogar der Relegationsplatz in Gefahr. Der jähe Absturz gipfelte jüngst in der 1:7-Schmach gegen Grafenberg. Trainer Oliver Klingler muss sein Team wieder aufrichten, denn am Sonntag geht es zum neuen Champion auf die Alb, eine Woche später steigt das letzte Heimspiel gegen die TG Kirchheim – ein Hammerprogramm zur Unzeit? „Selbst wenn wir bei der SGEH verlieren sollten, hätten wir es im letzten Spiel gegen die TG immer noch selbst in der Hand“, so Klingler, „ich habe meine Jungs gewarnt, jetzt haben sie die Chance es am Sonntag gleich zu korrigieren. Wir werden alles versuchen, um die Kurve wieder zu kriegen.“
Dass die SGEH abschenken wird – weil im Meisterrausch befindlich – darauf dürfen die Dettinger kaum hoffen. Zu tief sitzt bei den Älblern immer noch der Stachel der 2:7-Hinspielpleite. Sollten die Dettinger auf der Alb-Hochfläche nicht gewinnen, würde die TG Kirchheim wohl Gewehr bei Fuß stehen und sich den zweiten Platz angeln. Zumal es für den sonntäglichen Gegner VfB Neuffen (Tabellenachter) um nichts mehr geht – beste Voraussetzungen also für die TGK, um einen ungefährdeten Heimsieg einzufahren. „Wir werden die Neuffener dennoch nicht unterschätzen“, so TG-Abteilungsleiter Wolfgang Kretzschmar, „eigentlich haben wir uns schon damit abgefunden Dritter zu werden, jetzt haben wir die Chance und wollen sie auch nutzen.“ Hinter den Einsätzen der angeschlagenen Francesco di Martile, Gabriel Andrejevic und Sasa Lukic steht jedoch noch ein Fragezeichen.
Gestaltet sich die Relegationsfrage am oberen Tabellenende bereits spannend, so ist die Dramatik im Keller kaum zu überbieten. In der Abstiegsrelegation sind fünf Teams involviert. Mit zuletzt vier Siegen in Folge verschaffte sich der TV Unterlenningen Luft im Abstiegskampf und steht nun von den fünf bedrohten Mannschaften mit 27 Punkten am besten da. Das vorentscheidende Match übermorgen beim TSV Holzmaden (26) verspricht einen heißen Tanz, doch selbigen sind die Unterlenninger bestens gewohnt und sehr erfolgreich darin. Ganz im Gegensatz zu den Holzmadenern, die sich vor ein paar Wochen noch in Sicherheit wägten und nun nach einer Negativserie von vier Niederlagen in Folge bis auf den viertletzten Platz durchgereicht wurden. Dementsprechend die Statements auf beiden Seiten. Unterlenningens Cotrainer Erhard Reinhofer: „Um ganz sicher zu sein, brauchen wir noch zwei Punkte aus den zwei Spielen in Holzmaden und gegen Beuren. Es wird am Sonntag auf jeden Fall ein Kampf bis zur letzten Sekunde, die Holzmadener brauchen die Punkte ja auch.“
Der TSV Jesingen (33) zehrt punktetechnische immer noch von der guten Vorrunde. Ansonsten wären die „Gerstenklopfer“ wohl noch in ernste Abstiegsgefahr kommen, gab es seit Winterpause doch gerade mal fünf mickrige Pünktchen. Nicht nur deshalb sind die Jesinger übermorgen beim viertplatzierten TSV Weilheim II (41) in der klaren Außenseiterrolle.
Der TSV Grafenberg (22) will seinen Höhenflug gegen den TSV Altdorf (29) fortsetzen, um zumindest der Relegation einen weiteren Schritt näherzukommen. Für Schlusslicht TSV Beuren (20) ist es fünf vor zwölf, ein Sieg gegen den TV Bempflingen (33) muss her, sonst gehen im Kurort langsam die Lichter aus.