Ein Sieg trennt die Turner des VfL Kirchheim nach dem 62:13-Erfolg über Ludwigsburg am fünften von sieben Wettkampftagen noch vom vorzeitigen Titelgewinn in der 2. Liga – sollten die Kirchheimer am Samstag bei der TG Allgäu gewinnen, wäre ihnen Platz eins nicht mehr zu nehmen. Andernfalls könnten die Teckstädter den Triumph eine Woche später vor heimischem Publikum einfahren, wenn der TSV Monheim am 12. November in der Raunersporthalle gastiert.
Verlockend ist neben der Aussicht auf den größten Erfolg einer Kirchheimer Männermannschaft in der Vereinsgeschichte auch das mit dem Titelgewinn verbundene Ticket zum Aufstiegsfinale: Sollte der VfL Meister der 2. Liga Süd werden, dürfte er am 26. November gegen den Ersten der Nord-Staffel um die Versetzung in die 1. Liga kämpfen, aktuell das Team von Eintracht Frankfurt.
Die Beletage des deutschen Männerturnens ist laut VfL-Trainer Matthias Pohl allerdings (noch) kein Thema: „Wir denken von Wettkampf zu Wettkampf“, betont er, der gleichzeitig weiß, dass seinem Team ohne verletzungsbedingte Ausfälle der Titel nicht mehr zu nehmen sein dürfte. „Wenn alles normal läuft, werden wir Erster und treffen dann im Aufstiegsfinale auf Frankfurt, die stärker sind als wir und uns schlagen“, prognostiziert er.
Und wenn nicht? Sollte der VfL als Zweitligameister das Aufstiegsfinale doch gewinnen, gäbe es laut Matthias Pohl vor dem Hintergrund einer nicht vorhandenen erstligatauglichen Halle zwei Optionen: Heimrecht tauschen oder auf den Aufstieg verzichten. „Von den Rahmenbedingungen her könnten wir die erste Liga nicht stemmen“, sagt der Trainer, dessen Freude und Stolz über das bisher Erreichte davon jedoch nicht geschmälert wird. „Wir turnen diese Saison super stabil und auf einem guten Niveau.“
Souveräner Sieg über Ludwigsburg
Aus dem erwarteten spannenden Lokalderby gegen Ludwigsburg wurde aufgrund von Verletzungssorgen der Gäste, die auch ohne ausländischen Turner antraten, nichts. So waren die Barockstädter beim 13:62 ohne Chance gegen glänzend aufgelegte Kirchheimer. Bereits am ersten Gerät, dem Bodenturnen, legte der VfL mit Vollgas los. Als erster Turner ging der Kirchheimer Gast Daniel Lee ans Gerät und setze sich in seinem Duell gleich mit zwei Punkten durch. Mit zwei weiteren gewonnenen Duellen sammelte der VfL am ersten Gerät bereits elf Scorepunkte, während Ludwigsburg nur zwei verbuchen konnte.
Gleiches Bild am Pauschenpferd: Hier begann mit Alexander Kirchner der beste Kirchheimer an diesem Gerät und holt mit zehn Scorepunkten die maximale Ausbeute. Auch die anderen drei Kirchheimer, Marcus Bay, Manuel Hofmann und Daniel Lee, gewannen ihre Duelle deutlich, sodass das Team 21 weitere Scorepunkte verbuchen konnte.
Damit war der Wettkampf bereits nach zwei Geräten entschieden, was dazu führte, dass an den weiteren Geräten das eine oder andere Teil ausprobiert oder der eine oder andere Turner zu seinem Premiereneinsatz kam. So zeigte Markus Neher zum ersten Mal in dieser Saison seine Barrenübung, und Manuel Hofmann kam zu seinem Debüt am Reck. mp