Kollektive Erleichterung bei den Ötlinger Pistolenschützen: Nach drei knappen 2:3-Niederlagen an den ersten beiden Wettkampftagen der 2. Bundesliga wendete sich das Blatt auf eigener Anlage zu ihren Gunsten. Im Schützenhaus Rübholz dominierte das heimische Team gegen SV Albbruck-Kiesenbach mit 4:1, ließen dem SV Schwenningen beim 5:0 ebenfalls keine Chance und schoben sich in der Achterliga von einem Abstiegsplatz auf Rang vier vor.
Mit nun 4:6 Mannschafts- und souveränen 15:10 Einzelpunkten dürfte das vor den letzten beiden Wettkämpfen bereits die Rettung sein. Die Ötlinger können am 16. Januar in Aalen-Nesslau mit einem Sieg gegen den Vorletzten SV Walldorf oder/und den Spitzenreiter SSV Sandhausen alles klar machen in Sachen Klassenerhalt – in der Form vom Sonntag zwei lösbare Aufgaben. Selbst Sandhausen konnte im Fernduell – 1803 und 1830 Ringe in Walldorf gegen SV Eckartshausen und SG Pforzheim – da nicht mithalten. Die 1857 Ringe der Ötlinger gegen Albbruck waren erstligareif.
Die Wende kam mit dem neu verpflichteten Joze Ceper (siehe Infoartikel). Der slowenische Nationalschütze legte zum Einstand ein Topresultat von 283 Ringen vor und inspirierte damit seine Mannschaftskollegen ebenfalls zu Spitzenergebnissen: Stefan Scharpf 374, Achim Rieger 373, Jörg Kobarg 371 Ringe. Nur André Behrchen musste sich mit 357:363 Ringen Tamara Gisy geschlagen geben. Bei den Gästen ragte Lukas Höck mit 377 Ringen heraus.
Nach der Mittagspause bei Linsen mit Spätzle und Saitenwürstchen begann Teil zwei der „Ballerei“, gegen Sandhausen wieder mit Vorteilen für die Hausherren. Mit 17 Ringen weniger als im ersten Auftritt hielten sie sich diesmal etwas zurück, hatten aber am Ende trotzdem 40 Ringe Vorsprung. Die Einzelresultate: Rieger 376, Ceper 372, Kobarg 366, Behrchen 364, Scharpf 362 Ringe. Fazit von Ötlingens Schützenchef Joachim Poppek, nachdem das drohende Abstiegsgespenst so gut wie verscheucht ist: „Wir haben das erreicht, was wir uns vorgenommen hatten. Einmal sollten wir noch gewinnen, um ganz sicher zu sein.“
Der Glücksgriff aus Slowenien
Mit der Verpflichtung von Joze Ceper hatte der TSV Ötlingen ein glückliches Händchen. Mit dem slowenischen Nationalschützen als neue Nummer eins im Team gelang die Wende im Abstiegskampf. Ceper war Abteilungsleiter Joachim Poppek schon 2020 beim Weltcup in München positiv aufgefallen. Als TSV-Schütze Thorben Engel den Slowenen später zufällig in Paris traf und fragte, ob er sich vorstellen könne, seine Ötlinger Mannschaft zu verstärken, war der Deal perfekt.
In den beiden ersten Zweitliga-Wettkämpfen mussten die TSV-Schützen noch auf den 24-Jährigen verzichten – Termine mit dem Nationalteam. Diesmal klappte es. Sieben Stunden Anfahrt im Pkw in Begleitung des Heimtrainers. Zwei wichtige Punkte abgeliefert. Sieben Stunden zurück. Sein Versprechen, zum vierten und letzten Wettkampftag im Januar wiederzukommen, steht. ks