Kirchheim. Der 1. FC Heidenheim II ist eine von fünf Mannschaften, die sich Hoffnungen auf den Aufstieg in die Oberliga machen. Ihre Stärke ist die Offensive, was sich an imponierenden Zahlen ablesen lässt. In 20 Spielen haben die Ballermänner von der rauen Alb schon 57 Tore geschossen, mit Abstand die meisten in der Verbandsliga. Zuletzt unterstrichen sie mit einem 4:0 gegen Frickenhausen ihre Anwartschaft auf den Titel. FC-Trainer Martin Maier geriet regelrecht ins Schwärmen: „Läuferisch und spielerisch sind die Heidenheimer absolut topp.“
Es ist zweckmäßig und vernünftig, dass sich der VfL auf seinem Leidensweg (erst ein Punkt im neuen Jahr) gegen diesen Gegner selbst als völliger Außenseiter einordnet. „Für uns geht es darum, möglichst mit erhobenem Haupt aus der Partie herauszukommen“, sagt Rueffs Assistent Janusz Szuta. Zumal das Krankenlager noch stark belegt ist. Immerhin: Es besteht Hoffnung auf den Einsatz von Torwart Manuel Doll und Marcel Helber, die bei der 0:2-Niederlage in Böblingen fehlten. Auch der dort verletzte Marius Nigl kann wahrscheinlich spielen. Sicher ist, dass Emrah Basol nach einem Kurzurlaub ins Team zurückkehrt.
Unabhängig vom Ausgang dieser Saison wird beim VfL jetzt schon für die nächste geplant. Vor allem die Organisation im Umfeld der Mannschaft soll verbessert werden. Die ersten Weichen wurden in einem Acht-Augen-Gespräch mit Abteilungsleiter Fabian Preuß, dem Sportlichen Leiter Markus Brühl, Cheftrainer Ralf Rueff und Co-Trainer Janusz Szuta am Mittwochabend gestellt.
So bekommt Betreuer Frank Münchinger bei der Bewältigung seiner organisatorischen Aufgaben Verstärkung aus Köngen. Torwarttrainer Walter Eschenbächer aus Hochdorf, der seit sechs Jahren als Jugendtorwarttrainer beim VfB Stuttgart tätig ist, wird das Trainergespann ergänzen. Stefan Kuchelmeister, der jetzt die Torspieler betreut, hat als Lehrer mit weitem Anfahrtsweg zum Training zeitliche Probleme.
Einig waren sich die Verantwortlichen, dass in Zukunft das Augenmerk noch stärker auf beim VfL ausgebildete Nachwuchsspieler gelegt werden soll. Das ist einerseits effektiver und andererseits kostensparender für den Verein. Ali Dede Ince gehört dem Oberligakader bereits an. Als nächster soll Lukas Renn, der talentierte Kapitän der A-Junioren, dazu stoßen. In den folgenden Wochen werden Gespräche mit allen Spielern geführt. Als sicher gilt, dass sich der VfL von dem einen oder anderen trennen wird, der den Verein nicht weitergebracht hat. Losgelöst von der Frage, ob die Teckstädter die theoretische Chance auf den Klassenerhalt noch wahrnehmen können oder ob sie den bitteren Gang in die Landesliga antreten müssen.
Es tut sich also was hinter den Kulissen – und morgen gegen Heidenheim allen Unkenrufen zum Trotz vielleicht auch davor. Schlusswort Rueff: „Wir wissen, was auf uns zukommt. Aber nicht immer ist der David der Unterlegene, wenn er auf den Goliath trifft.“