Lokalsport
Die Besten kommen aus der Teckregion

Mountainbike Gesamtplatz elf und 15 für Luca Schwarzbauer und U23-Fahrerin Kira Böhm am Ende einer langen Saison im Weltcup. Damit stehen beide an der nationalen Spitze. Von Armin Küstenbrück und Bernd Köble

Am Ende der Saison war die Kraft zu Ende. Weder Luca Schwarzbauer aus Reudern noch Kira Böhm aus Weilheim in der U23 konnten mit Platz 19 beziehungsweise 28 beim Weltcup-Finale der Mountainbiker im norditalienischen Val di Sole an ihre zuvor gezeigten Topleistungen anknüpfen. Doch auch, wenn das letzte große Rennen der Saison Wünsche offen ließ, zeigten sich beide äußerst zufrieden mit den Ergebnissen der vergangenen Wochen und Monate. Beide beendeten die Weltcupsaison als beste Deutsche. Schwarzbauer auf Platz elf und Vierter im Short-Track. Böhm als 15. der Juniorinnen. Sowohl für den Reuderner, der in diesem Jahr einen gewaltigen Schritt nach vorne gemacht hat, wie auch für die 20-Jährige Weilheimerin als eine der Jüngeren im Feld in ihrer ersten Saison im Weltcup, ein Riesenerfolg.

Nicht nur bei Kira Böhm (Team Walcher) hatten die Strapazen der zurückliegenden Wochen Spuren hinterlassen. Nach den Übersee-Weltcups in Snowshoe (USA), Mont Sainte Anne (Kanada) und der Weltmeisterschaft in Les Gets (Frankreich) fühlte sie sichnach eigenen Worten „müde und kaputt“. Und das nicht nur in den Tagen vor dem Weltcup-Finale, sondern auch noch beim Start am Sonntag. Aus der zweiten Reihe ins Rennen gegangen, wurde sie schnell nach hinten durchgereicht, konnte sich dann aber auf Platz 28 festbeißen. „Unter den Umständen war es okay,“ meinte sie im Ziel. „Auch wenn es schade ist, dass ich beim letzten Weltcup nicht zeigen konnte, was ich eigentlich drauf habe“. Bis auf den Weltcup-Auftakt im brasilianischen Petropolis bestritt sie in ihrem Premierenjahr sämtliche Rennen. Ob es das für diese Saison war, lässt sie offen. Jetzt steht erst einmal der Umzug in die Mountainbike-Hochburg Freiburg an, wo sie ab Oktober auf Lehramt studiert und sich um ihre weitere Radsportkarriere kümmern will. Immerhin ständen noch das Bundesliga-Finale in Wetter an der Ruhr am letzten September-, und die Deutsche Meisterschaft im Marathon und Shorttrack am ersten Oktober-Wochenende in Titisee-Neustadt an.

Auch Luca Schwarzbauer hat noch keinen klaren Plan, wie die nächsten Wochenenden aussehen werden. Lediglich das Roc d’Azur, eines der größten und ältesten Bike-Festivals mit vielen Tausend Teilnehmern Anfang Oktober, ist für seine französische Mannschaft Canyon-CLLCTV fest gesetzt. Bis dahin heißt es auch, zu regenerieren. Auch bei ihm hat die lange Saison Spuren hinterlassen. „Bei einem perfekten Rennverlauf wären vielleicht die Top 15 drin gewesen“, meint der Reuderner zu seinem 19. Platz am Sonntag. In der vergangenen Saison wäre ein solches Resultat noch Grund zum Feiern gewesen. Doch die Erfolge des Sommers 2022 haben die Erwartungen an den 25-Jährigen hochgeschraubt: „Kaum ein Deutscher vor mir hat je über eine ganze Saison hinweg so gut performt,“ rückt Schwarzbauer die Verhältnisse zurecht – und schiebt schnell hinterher: „Mit Ausnahme von Manuel Fumic natürlich.“ Nach dem staubigen Weltcup-Finale im Tal westlich von Trient und unweit des berühmten Skiorts Madonna di Campiglio bleibt für ihn nur festzuhalten: „Ich bin mächtig stolz.“