Dritte Turner-Bundesliga: Zum Auftakt kassiert der VfL Kirchheim beim Titelaspiranten TTT Köln eine 15:60-Niederlage
Die Domstadt-Riege ist eine Nummer zu groß

Was im Vorfeld abzusehen war, trat letztendlich ein: Beim Titelaspiranten Turn Team Köln zahlten die VfL-Turner Lehrgeld und verloren mit 15:60 Punkten. Das Gastspiel in der Domstadt zeigte den Kirchheimern auch, dass sie in der dritten Bundesliga bestehen können – wenn sie konzentriert genug agieren.

Köln. Die Kirchheimer Turner standen vor einer schweren Aufgabe, denn das Turn Team Toyota Köln will in dieser Saison wieder zurück in die zweite Bundesliga und hatte sich dementsprechend verstärkt. Bereits die Mannschaftsaufstellung machte das Kräfteverhältnis deutlich: TTT Köln trat mit zehn bundesligaerfahrenen Turnern an, während die siebenköpfige VfL-Mannschaft drei 15-Jährige mit an Bord hatte. So gesehen hatten Marcus Bay, Julian Hausch, Paul Kohnle, Simon Paul, Felix Pohl, Tobias Wahl und Dominik Weber bei dem Wettkampf in der Sporthochschule Köln nichts zu verlieren.

Dennoch schien der erste Bundesliga-Wettkampf zu verunsichern. Zum Auftakt verloren am Boden Julian Hausch (10,90 Punkte), Simon Paul (12,0), Marcus Bay (11,50) und Felix Pohl (12,50) ihre Duelle allesamt. Die Kirchheimer zeigten zwar schwierige Übungen, erhielten aber aufgrund kleiner Missgeschicke hohe Abzüge – die Kölner dagegen blieben nahezu fehlerlos und heimsten 14 Score-Punkte ein.

Auch am Seitpferd hatten die Kirchheimer in allen vier Duellen das Nachsehen. Dominik Weber (9,10), Marcus Bay (11,80), Simon Paul (12,40) und Julian Hausch (10,50) mussten Federn lassen. Die Kölner Turner stiegen zwar zwei Mal vom Gerät, doch die VfL-Turner schlugen daraus kein Kapital und lagen schon nach zwei Geräten mit 0:27 Score-Punkten aussichtslos zurück.

Dass sich die Kirchheimer nicht vollständig unterbuttern lassen wollten, bewiesen sie an den Ringen. Eine tolle Übung mit eleganten Schwung-Elementen von Marcus Bay (13,0) brachte die ersten vier Score-Punkte, vier weitere von Julian Hausch (11,75) folgten. Felix Pohl (11,70) und Tobias Wahl (11,45) komplettierten das gute Kirchheimer Ergebnis. Mit 8:6 Punkten ging die erste Gerätewertung an Kirchheim.

Am Sprung dann wieder das Bild der ersten beiden Geräte: Von den Ausgangswerten her hielt das Teck-Team zwar locker mit, doch die Kampfrichter zogen Simon Paul (13,15), Paul Kohnle (13,30), Julian Hausch (12,0) und Markus Bay (13,25) reichlich Punkte ab, während die Gegner für ihre sauber durchgezogenen Sprünge folgerichtig höhere Wertungen bekamen.

Am Barren bot der VfL dem TTT Köln wieder Paroli. Marcus Bay (12,45) und Simon Paul (12,60) sammelten Score-Punkte, Julian Hausch (12,0) und Felix Pohl (12,05) verpassten diese nur knapp, sodass die Teams an diesem Gerät mit 5:5-Punkten auseinander gingen. Eine Klasse für sich waren die Kölner am Reck. Bis auf Felix Pohl, der seinem Gegner immerhin noch zwei Score-Punkte wegschnappte, hatten die Kontrahenten von Paul Kohnle (11,50), Simon Paul (11,45) und Marcus Bay (10,80) höhere Ausgangswerte und trugen ihre Übungen sehr sauber vor.

Der Endstand von 15:60 Score-Punkten sieht auf den ersten Blick für die Kirchheimer niederschmetternd aus, doch es zeigt nicht, dass viele Duelle nur knapp verloren gingen. Die von den Kirchheimern erturnten 284,95 Wertungs-Punkte sind in der dritten Bundesliga ein sehr guter Wert, wurden aber eben von Köln noch getoppt. Die Niederlage nahm Coach Matthias Pohl gelassen, zumal sich sein Team wacker geschlagen hatte. „Wir haben noch viel Luft nach oben“, sagte er und geht von einer Leistungssteigerung seiner Mannschaft beim Heimwettkampf gegen den TV Großen-Linden am kommenden Samstag aus. Wettkampfbeginn in der neuen Raunersporthalle ist um 16 Uhr.